Lidl zieht die Notbremse und verbannt ein Produkt aus den Regalen.
Der Grund dafür: Die Hersteller haben nicht gehalten, was sie Lidl versprochen hatten. Die Sache hat einen ernsten Hintergrund.
Lidl streicht diese Produkte aus dem Sortiment – Grund ist gebrochenes Versprechen
Dabei geht es um Rindfleisch aus Brasilien. Die Tiere werden auf Farmen aufgezogen, für die der Regenwald illegal gerodet wird. Und das, obwohl der größte Fleischkonzern der Welt, JBS, Lidl und anderen Unternehmen versichert hatte, dass dies nicht der Fall sei.
Für die Umwelt ist das dramatisch: Nicht nur wird durch die Zerstörung des Waldes der Lebensraum vieler Tier- und Pflanzenarten vernichtet. Die Bäume speichern außerdem Kohlenstoff und sind so wichtige Klimahelfer.
Lidl sagt Stop nach „Rinderwäsche“
Vorausgegangen war der Notbremse die Recherche investigativer Journalisten. Sie deckten in Brasilien ein System auf, dass sie in Anlehnung an „Geldwäsche“ jetzt „Rinderwäsche“ nennen. Das bedeutet, dass die Tiere nur kurz vor der Schlachtung auf Farmen gehalten werden, in denen keine Wälder vernichtet werden.
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Das ist Lidl:
- Die ersten Lidl-Filialen wurden in den 70ern in Ludwigshafen eröffnet
- 1999 führt Lidl als erster Discounter Scannerkassen ein
- Lidl hat in fast allen Ländern Europas Filialen
- sogar in den USA gibt es rund 100 Filialen
- weltweit über 190.000 Mitarbeiter, in Deutschland über 70.000 (Stand 2020)
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Wo sie tatsächlich aufwachsen, bleibt in vielen Fällen unklar. In vielen Fällen ließ sich nachweisen, dass die von Farmen stammen, die Wald abgebrannt hatten. Das zeigen Satellitenaufnahmen deutlich.
Lidl zieht DIESE Konsequenzen
Sicher ist zudem, dass das Fleisch dieser Tiere auch in Europa als Rindersteaks, Corned Beef oder Trockenfleisch verkauft wurde – auch bei Lidl.
Jetzt hat der Discounter Konsequenzen gezogen und will die entsprechenden Artikel auslisten. Ein Schritt, den auch andere die Supermärkte in Europa mitgehen, darunter Carrefour (Frankreich) Sainsbury’s (Großbritannien) und Albert Heijn (Niederlande).
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Ab Januar 2022 sollen die entsprechenden Produkte gänzlich aus den Regalen verschwunden sein, berichtet die Umweltorganisation Mighty Earth. Laut „Lebensmittelzeitung“ sehe man sich nach alternativen Erzeugern um. (vh)