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A40, A45 und Co. immer wieder gesperrt – Experte mit düsterer Prognose

Pendler, die regelmäßig die A40, A45 und Co. befahren, müssen jetzt eine Hiobsbotschaft verkraften.

© IMAGO/Rene Traut

Warum die A40 nur noch nervt

Jede Menge Ärger für Autofahrer aus NRW! Immer und immer wieder kommt es auf der A40, A45 und Co. zu Sperrungen. Der Hauptgrund: Marode Brücken! Ein Experte gab jetzt gegenüber DER WESTEN eine düstere Prognose ab.

Das darf doch wohl nicht wahr sein – diesen Gedanken haben Autofahrer, die regelmäßig die A40, A45 und Co. befahren, in letzter Zeit wohl zur Genüge. Auf der A40 sorgt derzeit eine monatelange Sperrung bei Bochum für reichlich Ärger (wir berichteten). Die Sperrung hat mit der Brücke am Schlachthof bei Bochum zu tun.

„Da haben wir eine große Aufgabe vor der Brust“

Aber auch die Talbrücke Rahmede bei Lüdenscheid muss komplett saniert werden. Die A45 ist deswegen schon seit rund 1.000 Tagen gesperrt – eine Nervenprobe für alle Pendler. Und das war längst nicht das Ende der Fahnenstange. Besonders die A45 ist, so Prof. Dr. Roman Suthold, Fachbereichsleiter Verkehr und Umwelt beim ADAC, Einschätzung, extrem sanierungsbedürftig. „Da haben wir eine große Aufgabe vor der Brust.“

Wer die A45 befährt, nimmt die vielen Brücken, über die sie führt, oft gar nicht richtig wahr. 127 Brückenbauwerke, darunter 38 Talbrücken, zählt die A45 allein in NRW. Die Talbrücken erreichen Längen von mehr als einem Kilometer und Höhen bis über 100 Meter.

Die Brücken und der „Dominoeffekt“

„Marode Brücken sind der Hauptgrund für gesperrte Autobahnen und Baumaßnahmen. Es gibt natürlich auch Fahrbahnsanierungen, die noch einmal dazukommen und die alle zehn bis 15 Jahre anstehen, aber das Kernproblem auf den Autobahnen sind die maroden Brücken aus den 60ger und 70ger Jahren. Sie müssen eigentlich saniert und ersetzt werden und man kommt kaum hinterher“, erklärt Suthold.

Und wenn eine Brücke ausfällt, beziehungsweise zur Durchfahrt gesperrt wird, kann das schnell dazu führen, dass andere Brücken noch schneller saniert werden müssen, weil die Ausweichstrecken wiederum an ihnen vorbeiführen. Es kommt dort zu einem erhöhten Verkehrsaufkommen und somit treten Verschleißerscheinungen früher ein – der „Dominoeffekt“ wie Suthold ihn nennt.


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Vor allem in NRW sei das Problem, so Suthold, groß. Aber auch in Hessen und Baden-Württemberg gibt es zahlreiche sanierungsbedürftige Brücken. „Wir müssen uns auf noch mehr Sperrungen einstellen.“ Vor fünf Jahren hieß es schon, dass man „zehn, 15 Jahre Sanierung vor der Brust hätte“. „Ich würde sagen, die haben wir heute immer noch vor der Brust, weil sich die Umsetzung der Baumaßnahmen leider so hinzieht, dass wir auch die nächsten zehn, 15 Jahre als Autofahrer damit leben müssen.“

Puh, da kommt also noch einiges auf Autofahrer zu…