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Kirmes im Ruhrgebiet zieht nach Solingen-Anschlag Konsequenzen – HIER wird jetzt ganz genau hingeschaut

Der Anschlag in Solingen hat die Menschen auch im Ruhrgebiet verunsichert – mit Auswirkungen auf Volksfeste im Ruhrgebiet.

© IMAGO/Political-Moments

Messer-Anschlag von Solingen: Täter stellt sich

Die Polizei meldet die Festnahme eines Syrers (26).

Es sollte ein Fest des friedlichen Miteinanders werden. Stattdessen wird die 650-Jahr-Feier in Solingen als der dunkle Tag des schrecklichen Messer-Anschlags mit drei Toten in die Geschichte eingehen (mehr dazu hier >>>). Olaf Scholz bezeichnete den Vorfall am Montag (26. August) als Terror-Akt, als „Terrorismus gegen uns alle“ (hier mehr zur Rede des Bundeskanzlers >>>).

Als Konsequenz kündigte der Bundeskanzler ein verschärftes Waffengesetz sowie konsequentere Abschiebungen an. In vielen politischen Lagern wird auch der Ruf nach Grenzkontrollen laut. Viele Menschen sorgen sich um die Sicherheit bei Großveranstaltungen. Einige Städte im Ruhrgebiet haben darauf im Zusammenhang mit anstehenden Volksfesten reagiert.

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Ruhrgebiet: Sorge um Sicherheit bei Großveranstaltungen

Ob Zeltfestival Ruhr in Bochum, die Konzerte im Seaside Beach am Essener Baldeneysee oder die anstehenden Kirmes-Feste in Schwelm oder Witten -die Sorge, dass sich ein Anschlag wie der in Solingen wiederholen könnte, ist bei vielen Menschen auch im Ruhrgebiet groß.


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Dementsprechend haben viele Veranstalter die Sicherheitsvorkehrungen erhöht. Das Presseteam des Zeltfestivals Ruhr teilte mit, dass „die Ereignisse aus Solingen die Sensibilität im Team generell erhöht haben und die sichtbare Präsenz der Polizei deutlich verstärkt wurde.“ Zudem sei die Polizei auch mit Zivilkräften auf dem Gelände am Kemnader Stausee im Einsatz.

Kirmes im Ruhrgebiet setzt auf Waffenverbot

Einem besonderen Risiko unterliegen Volksfeste wie die Zwiebelkirmes in Witten (30. August bis 2. September) oder das Schwelmer Heimatfest (30. August bis 3. September). Schließlich gibt es hier keine Eingangskontrollen. Die Stadt Witten hat das Veranstaltungsgelände daher schon vorher zur Waffenverbotszone erklärt. Daher seien auch keine Schausteller gebucht, die Messer oder andere Waffen anbieten. „Wir werden dieses natürlich auch noch einmal überprüfen“, erklärte ein Stadtsprecher auf Nachfrage von DER WESTEN.


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Genau wie in Schwelm soll das Sicherheitspersonal beim Volksfest noch einmal aufgestockt werden. „Lassen Sie uns alle aufeinander achten!“, appelliert die Stadtgesellschaft Witten an alle Besucher. Schwelms Bürgermeister Stephan Langhard gab zwar zu bedenken, dass es keine hundertprozentige Sicherheitsgarantie geben könne. „Doch wir lassen uns unsere Freiheit, unsere Freude am Leben und die Art und Weise, wie wir in unserer Gemeinschaft leben, nicht nehmen“, so Langhard und betont: „Darüber werden wir die Opfer von Solingen nicht vergessen, die dasselbe in ihrer Stadt wollten und derer wir in Trauer gedenken“.