Beim 2:2-Auswärtsspiel in Magdeburg musste die Mannschaft von Karel Geraerts auf einen Teil ihrer Fans verzichten – aufgrund einer Polizeikontrolle haben es knapp 400 Fans nicht ins Stadion geschafft. Darunter waren auch große Teile der aktiven Fanszene des FC Schalke 04.
Der Auswärtsblock in der Magdeburger Avnet Arena war ungewohnt leer – viele Anhänger des FC Schalke 04 fehlten beim Auswärtsspiel ihrer Truppe. Die Polizei Magdeburg hatte die Anreise der betroffenen Fans gestoppt und diese stundenlang kontrolliert. Nun äußert sich die Polizei zu den Maßnahmen.
FC Schalke 04: Hunderte Fans vor Auswärtsspiel festgehalten
Schon weit vor Anpfiff kam es zu einem Polizeieinsatz mit Großaufgebot am Bahnhof Magdeburg-Herrenkrug. „Am Bahnhof Magdeburg-Herrenkrug läuft seit etwa einer Stunde eine Maßnahme der Bundespolizei. Geschätzt 350 bis 400 Schalker befinden sich aktuell in dieser Maßnahme“, hieß es vom Verein vor dem Anstoß.
Die Bundespolizei führte eine Feststellung der Personalien durch, hieß es später. „Dazu hat die Landespolizei ein Betretungsverbot ausgesprochen. Entsprechend werden es die ca. 350-400 Schalker vom Bahnhof Herrenkrug nicht mehr ins Stadion schaffen“, erklärte der Revierklub nach der Halbzeit. Demnach sei der Verein selbst mit Fanbeauftragten vor Ort gewesen.
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Von der Fanhilfe des 1. FC Magdeburg hagelte es heftige Kritik an der durchgeführten Polizeimaßnahme. „500 weitgereiste Fans von Schalke 04 sind seit Ankunft in Magdeburg-Herrenkrug von der Polizei festgesetzt und haben keinerlei Chance, das Spiel im Stadion zu sehen. Das ist völlig unverhältnismäßig und Sippenhaft! Alle Fans werden von der Polizei abgefilmt und kontrolliert“, schrieb sie auf X. „Die Fanhilfe Magdeburg ist solidarisch mit allen Schalker Fans, die hier Opfer von Polizeiwillkür sind!“, hieß es weiter.
Die Polizei Magdeburg teilte am Abend mit: „Im Rahmen der Anreisephase kam es am Bahnhof Helmstedt zu einem polizeilichen Einsatz. Beim Halt eines Intercitys, welchen circa 560 Fußballsympathisanten des FC Schalke 04 nutzten, stiegen Teile der Gruppierung gegen 10:35 Uhr aus, vermummten und maskierten sich und stiegen anschließend wieder in selbigen Zug ein. Laut ersten Erkenntnissen sollen sie zudem Schutzbewaffnung mitgeführt und sich womöglich auf eine Drittortauseinandersetzung vorbereitet haben.“
Polizei leitet Ermittlungsverfahren gegen Fans eins
Bei der Kontrollen sollen über 180 Sturmhauben, 80 Mund-/Zahnschutze, Handschuhe und Taschenmesser bei dem Einsatz gefunden worden sein. Ebenso stellten Beamte eine Vielzahl an Fanaufklebern, zur Vermummung geeignete Textilien sowie ein Kartenmesser bei acht Männern im Alter zwischen 20 und 33 Jahren sicher.
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Dazu seien Ermittlungsverfahren eingeleitet worden. Die überprüften S04-Fans erhielten ein Betretungsverbot für das Magdeburger Stadtgebiet und sollen nach 17 Uhr in Begleitung der Polizei die Heimreise in Richtung Ruhrgebiet angetreten sein.