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Torpedierte die Ukraine Waffenstillstand-Chance? Abkommen für August war in Planung

War das eine Chance auf etwas Frieden in der Ukraine? Es gibt Berichte über geplatzte Verhandlungen mit Putin.

Frieden in der Ukraine: Weiterhin fern?
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Ukraine-Krieg: Nach 1991 nahm das Unheil seinen Lauf - die Chronologie

Seit dem Angriff Russlands auf sein Nachbarland bestimmt der Ukraine-Krieg das weltpolitische Geschehen. Wir erklären dir, wie sich der Konflikt entwickelt hat.

Mit der Kursk-Offensive in Russland sorgte die Ukraine für einen Paukenschlag! Doch könnte sich dieser Coup als großer strategischer Fehler erweisen? Möglicherweise wäre Putin ansonsten in naher Zukunft zu einem Teil-Waffenstillstand bereit gewesen, wie nun die „Washington Post“ berichtet.

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Demnach gab es konkrete Pläne für Geheimverhandlungen in Katar, doch dieses Vorhaben sei nun vorerst geplatzt.

Verhandlungen mit Putin liegen auf Eis

Das Blatt berichtet, dass es noch im August Geheimverhandlungen in Katar zwischen der Ukraine und Russland geben sollte. Damit sollten die gegenseitigen Angriffe auf Energie- und Strominfrastruktur eingestellt werden. Es wäre also eine Teil-Waffenstillstand gewesen. Nun aber seien diese Verhandlungen von russischer Seite gestoppt worden – als Reaktion auf die Kursk-Offensive, so die „Washington Post“.

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Im ARD-Presseclub ging Sebastian Puschner, Politik-Chef der linken Wochenzeitung „Der Freitag“ auf diese Berichte ein. Er bedauerte: „Der Winter naht. Keine Angriffe auf die ukrainische Energieinfrastruktur sind durchaus im Interesse der Ukraine. Und diese Verhandlungsbereitschaft der Russen, die da zum Ausdruck kommt – unter Vermittlung Katars – die ist ja jetzt erstmal durch dieses Vorrücken in Kursk unterbrochen.“

Sein Kollege Paul Ronzheimer, stellvertretender Chefredakteur der „Bild“, wies das zurück: „Sie können das doch nicht für voll nehmen!“ Schließlich habe Russland in den letzten Jahren immer nur auf „weitere Eskalation, weitere Angriffe“ gesetzt. Ronzheimer zweifelte in der ARD-Sendung die tatsächlich Verhandlungsbereitschaft der Russen stark an.

Ukraine-Krieg: Sigmar Gabriel warnt vor einem verheerenden Krieg

Derweil warnte der frühere Außenminister und SPD-Chef Sigmar Gabriel auch mit Blick in die Ukraine vor einer Spirale, die direkt in einen großen Krieg führt. In einem Interview mit „The Pioneer“ erklärte Gabriel: „Ich habe am meisten Sorge, dass wir uns in Konflikte hineinreden und hinein aufrüsten. Und am Ende vor dem Scherbenhaufen stehen und sehen: Wieso ist uns das schon wieder passiert?“


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