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CDU zieht in Sachsen an AfD vorbei! Dreht sich nun das Blatt?

In aktuellen Umfragen liegt die AfD in den ostdeutschen Bundesländern vorn. In Sachsen zeichnet sich nun ein neuer Trend ab!

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© IMAGO / Political-Moments

Spitzenkandidaten in Thüringen: Das ist Mario Voigt von der CDU

Mario Voigt tritt als Spitzenkandidat für die CDU bei der Landtagswahl in Thüringen am 1.September an.

Kurz vor den entscheidenden Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen zeichnet sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen CDU und AfD ab. Nach einer aktuellen Umfrage des ZDF-„Politbarometer Extra“ ist die CDU in Sachsen wieder auf der Überholspur und hat die AfD in der Wählergunst überholt.

In Thüringen hingegen behauptet die AfD ihre Position als stärkste Kraft, während die CDU deutlich zurückfällt.

CDU in Sachsen zurück auf Platz eins

Die CDU in Sachsen mit Ministerpräsident Michael Kretschmer an der Spitze kann zumindest etwas aufatmen: Nach den Ergebnissen des aktuellen Politbarometers erreicht die Partei 34 Prozent der Stimmen und liegt damit vier Prozentpunkte vor der AfD, die auf 30 Prozent kommt. Damit liegt die CDU in Sachsen erstmals seit längerer Zeit wieder vor der AfD. In den letzten beiden Jahren lag die AfD in den Umfragen häufig vorn!

Eine mögliche Ursache für den Aufschwung der CDU könnte die zunehmende Polarisierung im Wahlkampf sein, die viele Wähler wieder zur Union geführt hat.

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Darüber hinaus spielt die Popularität von Ministerpräsident Kretschmer eine zentrale Rolle. Dies zeigt sich auch bei der Frage nach dem bevorzugten Ministerpräsidenten: Fast zwei Drittel der Befragten (64 Prozent) würden sich für Kretschmer entscheiden, während der AfD-Spitzenkandidat Jörg Urban mit nur 14 Prozent weit abgeschlagen ist.

BSW als Zünglein an der Waage

Zum Königsmacher in Sachsen könnte das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) werden, das in Sachsen auf 11 Prozent kommt. Sowohl eine Fortsetzung der bisherigen Koalition aus CDU, Grünen und SPD als auch ein neues Bündnis aus CDU und BSW wären nach den Umfragen rechnerisch möglich.

Auch eine Koalition aus CDU und AfD würde eine Mehrheit im Landtag sichern, allerdings hat die CDU eine Zusammenarbeit mit der rechtspopulistischen Partei kategorisch ausgeschlossen.

Traditionelle Parteien wie die Grünen und die SPD kommen in Sachsen jeweils nur auf 6 Prozent. Besonders schlecht sieht es für die Linke aus, die laut Umfrage mit 4 Prozent den Einzug in den Landtag verpassen würde.

Ramelow hat Rückhalt

Anders sieht es in Thüringen aus. Hier bleibt die AfD mit 30 Prozent stärkste Kraft, gefolgt von der CDU mit 21 Prozent. Dicht dahinter folgt das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) mit 19 Prozent. Auch hier könnte das BSW eine entscheidende Rolle bei der Regierungsbildung spielen.

Trotz des starken Abschneidens der AfD um Björn Höcke zeigt sich bei der Frage nach dem gewünschten Ministerpräsidenten ein anderes Bild: Amtsinhaber Bodo Ramelow von den Linken ist nach wie vor der beliebteste Politiker im Freistaat. 69 Prozent der Thüringer sprechen sich für eine weitere Amtszeit Ramelows aus, während Höcke nur auf 18 Prozent kommt. Auch im direkten Vergleich mit CDU-Herausforderer Mario Voigt liegt Ramelow mit 47 Prozent deutlich vor Voigt, der auf 30 Prozent Zustimmung kommt.

FDP geht unter

Besonders drastisch sind die Umfragewerte der FDP in den beiden Ländern. Weder in Sachsen noch in Thüringen erreicht die Partei einen nennenswerten Stimmenanteil. In den Umfragen wird sie nicht einmal mehr gesondert ausgewiesen, sondern nur noch unter „sonstige Parteien“ gezählt.



Nun geht der Wahlkampf in die heiße Phase. Doch schon jetzt ist klar, dass die Rechtspopulisten in allen östlichen Bundesländern weit vorne liegen werden.