Zwölf Millionen Reisende sind zur EM per Fernzug nach Deutschland gereist, legt die Deutsche Bahn in einer ersten Bilanz am Freitag (12. Juni) vor. Ein echter Rekord! Am Donnerstag wurde der EM-Pokal dann auch noch stilecht in prominenter Begleitung mit der Bahn zum Endspiel nach Berlin gebracht. Dort steht am Sonntag (14. Juli) das große Finale zwischen Spanien und England im Olympiastadion an.
Ganz so glorreich war die Deutsche Bahn in den letzten EM-Wochen allerdings nicht unterwegs. So hat sich das Verkehrsunternehmen auch den ein oder andern – sogar ziemlich dicken – Patzer erlaubt.
Deutsche Bahn freut sich über Millionen EM-Fans
Mit der Bahn statt mit dem Auto zu den Fußballspielen zu reisen, hat unserem Land einige Tausend Tonnen CO2 erspart. Selbst die Nationalmannschaften der teilnehmenden Länder sind teils per Bahn durchs Land gefahren, ganz besonders das rumänische Team. Für die Leistung der DB und das überwiegend respektable Verhalten der Fans bedankt sich auch der Vorstandsvorsitzende Richard Lutz.
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„Rund 150.000 Mitarbeitende der DB haben alles dafür getan, dass viele Millionen Fans und die Mannschaften sicher und zuverlässig zu den Spielen reisen konnten. Das war angesichts der heftigen Belastungen der Bahn durch Extremwetter kurz vor und während der EM ein echter Kraftakt. Allen Fahrgästen danke ich für ihre Geduld und Umsicht während des Turniers.“
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So sei es auch zu „keinen nennenswerten Vorfällen“ gekommen und das Sicherheitskonzept mit einer Mehrzahl an Sicherheitskräften aufgegangen. Mehr und längere Züge boten genügend Platz für die Millionen Fußballfans. Und auch die Regionalbahnen und Busse waren nicht überfüllt. Selbst die Vorbereitungen an den Austragungsbahnhöfen haben sich ausgezahlt, wie sich die DB freut. Doch lief längst nicht alles so glatt.
Deutsche Bahn patzt gleich mehrfach
Wer hätte es anders gedacht, auch während der EM hat es immer wieder an der Pünktlichkeit gehapert, vor allem im Fernverkehr. „Hier wurde das Maximum aus dem Bahnsystem herausgeholt, die Möglichkeiten wurden jedoch durch eine veraltete und überlastete Infrastruktur beschränkt. Zudem war der Zugverkehr vor allem auf der Nord-Süd-Route einige Wochen lang durch Hochwasserschäden beeinträchtigt“, räumt die DB ein. So mussten jeden Tag Hunderte ICEs umgeleitet werden und brauchten so bis zu einer Stunde länger zum Ziel.
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Eine solche Verspätung kam sogar der niederländischen Mannschaft vor dem Halbfinale am Mittwoch (10. Juli) in die Quere. So musste das Team die Pressekonferenz vor dem Spiel absagen, weil der Zug einen Tierunfall hatte. Es folgte eine zweistündige Verspätung und die Mannschaft musste kurzerhand nach Dortmund fliegen. Aber auch bei der An- und Abreise der Fans gab es seit Beginn der EM immer wieder Probleme.
Deutsche Bahn will mit Sanierung beginnen
Als Konsequenz aus dieser europaweiten Blamage will die Deutsche Bahn direkt nach Ende der Europameisterschaft die Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim als einer der am stärksten belasteten Schienenabschnitte sanieren. Die Hoffnung ist, dass zum Ende des Jahres eine positive Auswirkung auf die Pünktlichkeit erreicht werden kann.