Gefahrgut-Alarm auf der A1 im Ruhrgebiet. Ein defekter Lkw hat auf der Autobahn zwischen Unna und Kamen-Zentrum für Chaos gesorgt.
Nach Angaben der Polizei trat am Mittwoch (10. Juli) wegen eines beschädigten Überdruckventils Gas aus dem Lastwagentank aus – mit Gefahr für die Bevölkerung! Die Feuerwehr rückte gegen 19 Uhr mit einem Großaufgebot an, um Schlimmeres zu verhindern. Die A1 im Ruhrgebiet musste für den Großeinsatz in beide Richtungen über Nacht gesperrt werden. Bitter: Auch am Donnerstagvormittag war kein Ende der Sperrung in Sicht.
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A1 im Ruhrgebiet stundenlang gesperrt
Auf Nachfrage von DER WESTEN bestätigte eine Sprecherin der Polizei Dortmund am Donnerstagmorgen, dass die A1 zwischen Unna und Kamen-Zentrum weiterhin gesperrt bleibt. „Der Fernverkehr sollte großräumig ausweichen, etwa ab Osnabrück über die A33 und die A44 oder ab Münster über die A43. Im Nahbereich sollte auf die A2 und die A45 ausgewichen werden“, verriet die Autobahn GmbH. Im Bereich der Unglücksstelle bildete sich schon früh im Berufsverkehr sich ein Stau in Fahrtrichtung Dortmund. Wegen der Ferien sollte sich das Ausmaß im Berufsverkehr jedoch in Grenzen halten. So staute es sich gegen 8 Uhr auf zwei Kilometern.
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Der Einsatz stellte sich allerdings als noch umfangreicher dar. Nach Informationen von DER WESTEN hatte die Feuerwehr den Tank zunächst gekühlt das Gas mit Wasser abgelöscht. Plötzlich meldete die Autobahn GmbH, dass das Gas kontrolliert abgebrannt werden müsse. Dafür müssten Häuser in der Umgebung der Unglücksstelle evakuiert werden. Der Einsatz würde mindestens 40 Stunden dauern und die Autobahn somit bis Samstag gesperrt bleiben. Auf Nachfrage von DER WESTEN teilte eine Sprecherin der Feuerwehr später mit, dass das Abfackeln nur eine Option von mehreren sei. Am Mittag dann die erlösende Nachricht.
A1 bald wieder frei
So teilte eine Sprecherin der Stadt Unna mit, dass es mit Unterstützung der Werksfeuerwehr aus dem Chempark Marl gelang, das Leck abzudichten. „Es tritt kein Gefahrstoff mehr aus“, so die Stadtsprecherin um 13.30 Uhr gegenüber DER WESTEN. Eine Evakuierung sei deshalb vom Tisch. Stattdessen soll das Fahrzeug demnächst von der Unglücksstelle wegbewegt werden. Die Fahrbahn in Richtung Köln soll dann bis 14.30 Uhr freigegeben werden, die in Richtung Bremen gegen 16 Uhr.
Wie die Autobahn GmbH um 18.45 Uhr bekannt gibt, ist die Vollsperrung auf der A1 zwischen Kamen und Unna mittlerweile wieder frei gegeben. „Der verunglückte Gefahrguttransporter wurde geborgen.“
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Damit werde auch die Warnung über die Warn-App NINA aufgehoben. Messungen hätten ergeben, dass eine Gesundheitsgefährdung durch das Gas Ethlyen nicht ausgeschlossen werden und der Stoff leicht in Brand geraten könne. Diese Gefahr ist mittlerweile gebannt.
Feuerwehr in Dortmund im Großeinsatz
Doch wo ein Unglück ist, ist das nächste bekanntlich nicht weit. Denn auch bei einer Dortmunder Firma auf der Evinger Straße im Stadtteil Lindenhorst läuft derzeit ein Großeinsatz der Feuerwehr. Wie ein Sprecher der Stadt Dortmund gegenüber DER WESTEN angibt, ist hier gegen 14 Uhr am Donnerstagnachmittag ein 100-Liter-Fass mit einer bislang noch unbekannten Flüssigkeit ausgelaufen. Dabei könnte es sich um Ammoniak handeln. Dies sei allerdings bislang noch unbestätigt.
Derzeit seien die Einsatzkräfte noch vor Ort auf dem Firmengelände. Wie ein zuständiger Sprecher angibt, gehe aber keine Gefahr für umliegende Anwohner, etc. aus. Es kann aktuell aber zu Beeinträchtigungen auf der Evinger Straße kommen. Gesperrt wurde sie nach dem Unglück bislang aber noch nicht.