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Kinderzuschlag: Eltern lassen viel Geld liegen – 60 Prozent verpennen ihre Chance

Geld vom Staat – und viele verpennen die Chance? Offenbar lassen viele Familien die Chance liegen, den Kinderzuschlag zu beantragen.

Verpennen viele Eltern die staatliche Leistung Kinderzuschlag zu beantragen?
© IMAGO/Fotostand

Kindergeld clever anlegen als Eltern: 50.000 Euro zum 18. Geburtstag – so klappt es!

Wie man mit dem staatlichen Kindergeld und anderen Geldgeschenken clever für die Zukunft des Kindes vorsorgen kann, haben wir mit Expertinnen von Ma Money besprochen.

Die geplante Kindergrundsicherung soll dazu führen, dass mehr Familien, denen staatliche Hilfe zusteht, sie auch erhalten. Das ist der Plan von Ampel-Ministerin Lisa Paus. Nun gibt es Verwirrung in Berlin, wie viele Familien es wirklich verpennen, ihren Kinderzuschlag zum Kindergeld zu beantragen.

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Immerhin reden wir hier von bis zu 292 Euro maximal pro Kind – monatlich! Also bis zu 3.500 Euro im Jahr.

Ampel: Erschreckend hohe Quote an Antragsmuffeln

Wie „Table Media“ berichtet, geht Ekin Deligöz, Staatssekretärin im Bundesfamilienministerium, von einer erschreckend hohen Quote an Eltern aus, die den Kinderzuschlag nicht beantragen, obwohl sie ein Anrecht darauf haben.

Das von den Grünen geführte Ministerium schätzt, dass nur etwa 40 Prozent der Berechtigten die Möglichkeit wahrnehmen. Es wären Hunderttausende Familien, die sich das Zusatzgeld vom Staat entgehen lassen.


Mehr zum Kinderzuschlag:

  • Der Kinderzuschlag soll Familien mit geringem Einkommen unterstützen.
  • Der Antrag muss gesondert zum Kindergeld bei der Familienkasse gestellt werden.
  • Das Kind muss mit den Eltern in einem Haushalt leben, Kindergeld beziehen, unverheiratet und unter 25 Jahre sein.
  • Das Bruttoeinkommen der Familie beträgt mindestens 900 Euro (Paare) bzw. 600 Euro (Alleinerziehende)
  • In der Regel gilt der Bewilligungszeitraum jeweils für 6 Monate und muss dann neu beantragt werden
  • Es gibt maximal 292 Euro pro Kind im Monat. Das Geld wird zeitgleich mit dem Kindergeld ausgezahlt.

Kinderzuschlag: Ist die Erzählung falsch?

Kann es aber wirklich sein, dass so viele Menschen Geld liegenlassen? Laut „Table Media“ gibt es in der Opposition erhebliche Zweifel an dieser Schätzung zur Abrufquote.

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Silvia Breher, familienpolitische Sprecherin der CDU/CSU-Fraktion, hält die Quote der Bezieher für deutlich höher. Deligöz verweist jedoch auf eine „Dunkelziffer“.

Regierung plant Kindergrundsicherungs-Check für Ansprüche

Wie Deligöz im Familienausschuss des Bundestages weiter ausführte, soll die geplante Kindergrundsicherung drei konkrete Ziele erfüllen.


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Es soll ein digitales Kinderchancenportal geben, um den Zugang zum Bildungs- und Teilhabepaket zu erleichtern. Zweitens sollen bereits bestehende materielle Leistungen gebündelt werden. Drittens gehe es um einen Kindergrundsicherung-Check – hiermit sollen Ansprüche auf Leistungen geprüft werden, so dass die Quote der Inanspruchnahme steigt.