Es herrschte Ausnahmezustand in Essen! Nach langem hin und her begann am Samstag (29.06.) der AfD-Bundesparteitag. Mit leichter Verspätung ging am Vormittag ging die Versammlung in der Grugahalle los. Unter anderem wählte die Partei einen neuen Bundesvorstand.
+++ Passend zum Thema: Frau in Essen trotzig: „Habe mich in die AfD verliebt“ +++
Die Polizei Essen war rund um den AfD-Parteitag in erhöhter Alarmstimmung. Es gab massive Störaktionen durch Antifa-Aktivisten. Viele AfD-Delegierte brauchten Polizeischutz, um in die Halle zu kommen. Insgesamt sollen rund 50.000 bis 70.000 Menschen gegen die AfD mobilisiert worden sein. Zwei Polizisten bei bei Angriffen schwer verletzt.
Newsblog zum AfD-Parteitag in Essen
+++ Zum Aktualisieren hier klicken +++
Die wichtigsten Meldungen im Überblick
- 8.13 Uhr: AfD-Abgeordneter Frohmaier braucht Polizeischutz
- 9.55 Uhr: Delegierter beißt Demonstranten in die Wade
- 10.46 Uhr: Spießrutenlauf für AfD-Leute, die in die Grugahalle wollen
- 13:11 Uhr: Krawalle und es liegt „noch mehr in der Luft“
- 14.40 Uhr: Elf Polizisten bislang schon verletzt
Sonntag, 30. Juni
Polizei jagt DIESEN Demonstranten
14.41 Uhr: Das Aktionsbündnis „Widersetzen“ zieht nach den zweitägigen Versammlungen als Gegen-Veranstaltungen zum AfD-Parteitag erste Bilanz. Demnach sollen über 70.000 Menschen aus über 80 Städten an den Protesten teilgenommen haben. Damit ist es eine der größten Demonstrationen in der Geschichte der Stadt Essen.
Etwa 10 Demonstrierende kamen in Polizei-Gewahrsam. Sie sollen sich noch bis 20 Uhr in „Präventivhaft“ in Bochum befinden. “Es macht uns einfach nur sprachlos, dass ein AfD Politiker in eine friedliche Demonstration geht und Demonstrant*innen anspuckt und Menschen in die Wade beißt. Wir kennen ein solches Verhalten nur aus dem Kindergarten. Es ist schockierend, dass die Polizei versagt hat, unseren friedlichen Protest zu schützen, während sie gewaltvoll den AfD Parteitag für offene Faschisten ermöglicht hat, Falschmeldungen über Schwerverletzte verbreitet und immer noch Menschen in Gewahrsam den Zugang zu einem Anwalt erschwert. Das ist ein Skandal!”, sagte Katharina Schwabedissen, ver.di-Gewerkschaftssekretärin und Sprecherin von „Widersetzen“.
14.18 Uhr: Nach der Attacke auf mehrere Polizisten haben die Ermittler der Kripo Aufnahmen gesichert. Auf einer Sequenz ist der Haupttäter, bei dem es sich um einen der Demonstrierenden handeln soll, zu erkennen. Mithilfe der Fotos suchen die Beamten nun nach Zeugen, die Angaben zur Identität des Angreifers machen können.
Er hatte dunkle, zum Dutt zusammengebundene Haare und einen Dreitagebart. Zudem trug er eine schwarze Basecap, eine Sonnenbrille, eine schwarze medizinische Maske, ein schwarzes T-Shirt, eine dunkle kurze Hose und weiß/graue Schuhe. Er hatte einen Rucksack bei sich, auf dem ein gelber Button mit einem schwarzen Kreuz zu sehen war. Die Polizei beschreibt ihn als schlank. Du hast etwas Verdächtiges gesehen und kannst Hinweise liefern? Dann melde dich per E-Mail an hinweise.essen@polizei.nrw.de oder per Telefon unter 0201/829-0.
Politiker meldet sich nach Beiß-Attacke
13.02 Uhr: Einen Tag nach dem Angriff auf einen Demonstranten meldet sich der AfD-Politiker Stefan Hrdy zu Wort und schildert, wie es zur Beiß-Attacke kam. Laut dem Neusser habe er aus Notwehr gehandelt. Nachdem ihn Protestler zu Boden schubsten und nach seinen Angaben mehrere Teilnehmer der Anti-AfD-Demo traten, kam es zur unglaublichen Aktion. „Ich konnte ein bisschen ausweichen, habe mich dann in das Bein verklammert und zugebissen, damit ich nicht noch einen Tritt abbekomme“, so der 67-Jährige. Mehr zu seinen Schilderungen und der Reaktion der Polizei, liest du hier >>>.
AfD startet in zweiten Parteitag
12.03 Uhr: Auch Oberbürgermeister Thomas Kufen meldete sich nach dem ersten Versammlungstag der AfD zu Wort. Er zieht ein positives Fazit und spricht von einem „guten und friedlichen“ Verlauf der Gegen-Demonstrationen. Rund 27.500 Menschen sollen am Samstag seiner Rede auf dem Messeparkplatz gelauscht haben.
„Essen hat heute gezeigt, dass wir weltoffen und tolerant sind“, so der OB. Allerdings kann er sich einige kritische Worte nicht verkneifen: „Die bewussten Störaktionen, bei denen es zu Gewalt insbesondere gegen die Polizei gekommen ist, verurteile ich scharf. Den verletzen Polizisten wünsche ich eine schnelle Genesung!“
10.31 Uhr: Anders als am Samstag fanden sich am Sonntagvormittag nur wenige Demonstranten rund um den Tagungsort in der Essener Grugahalle ein. Einige Dutzend Kundgebungsteilnehmer riefen Parolen gegen die AfD und warnten vor Faschismus und Rassismus.
An einer Mahnwache in Sichtweite der Grugahalle nahmen nach Schätzung eines dpa-Reporters am Vormittag rund 150 Menschen teil. Veranstalter war das Bündnis Essen stellt sich quer. Für die ganztägige Veranstaltung waren im Vorfeld 500 Menschen angemeldet worden. Anders als am Vortag konnten die Delegierten am Sonntagmorgen die Grugahalle ohne Zwischenfälle erreichen.
7.43 Uhr: Die Nacht verlief laut einer ersten Bilanz der Polizei gegenüber der „WAZ“ ohne weitere Vorfälle. Der AfD-Parteitag startet am Sonntag um 10 Uhr in den zweiten und vorerst letzten Tag. Es wird mit deutlich weniger Andrang als am Samstag gerechnet. Um 9 Uhr startet eine Mahnwache an der Alfredbrücke in Essen.
7 Uhr: Die Polizei Essen zog am Samstagabend eine erste Zwischenbilanz. Demnach soll es vor allem am Morgen des ersten Parteitages zu besonders heftigen Ausschreitungen im Bereich Grugaplatz /Alfredstraße gekommen sein. Bislang wurden 28 Beamte (27 davon leicht, 1 schwer) bei den Einsätzen in Essen verletzt.
Samstag, 29. Juni
Verdi kritisiert Polizeigewalt
20.32 Uhr: In Essen herrschte am Samstag Ausnahmezustand. Im Rahmen des AfD-Parteitags sprachen wir in Essen Rüttenscheid mit einigen Händlern. Einige griffen wegen der Ausnahmesituation zu drastischen Mitteln. Hier mehr dazu >>>
19.26 Uhr: Nachdem sich der Bundestagsabgeordnete Markus Frohnmaier und zwei weitere AfD-Politiker am Samstagvormittag auf dem Weg zum AfD-Parteitag in Essen kurz in einer Essener Bäckerei blicken ließen, spielten sich draußen irre Szenen ab. Wir sprachen mit einer Mitarbeiterin der Bäckerei, die anschließend noch aufgewühlt war. Was sie zu dem Vorfall zu sagen hatte, kannst du hier in unserem Artikel lesen >>>
18.47 Uhr: Nach den gewalttätigen Auseinandersetzungen und den Angriffen auf Polizisten, die schwer verletzt wurden, äußerte sich Bundesinnenministerin Nancy Faeser auf der Plattform X. Sie verurteilt die gewaltsame Aktionen. „Gegen Rechtsextremismus und Rassismus brauchen wir starke demokratische Kräfte und friedlichen Protest. Gewalt ist durch nichts zu rechtfertigen“, kommentierte die SPD-Politikerin. Und weiter: „Mein Dank und Respekt gilt der Polizei, die gegen linke Chaoten durchgreift. Den verletzten Beamten wünsche ich gute Genesung.“
18.05 Uhr: Verdi Hamburg kritisiert das Vorgehen der Polizei Essen. Gewerkschaftskollegen aus Hamburg seien mit dem Bus zu den Protesten gekommen und seien gegen 6 Uhr von der Polizei eingekesselt worden. Die Beamten seien mit Schlagstock und Pfefferspray auf die Gewerkschaftler losgegangen. „Wir sind schockiert über das brutale Vorgehen der Polizei und das gerade Erlebte“, sagt eine Verdi-Kollegin. Auch das Aktionsbündnis „Widersetzen“ kritisiert den aus ihrer Sicht unverhältnismäßigen Polizeieinsatz. Demonstrierende seien „schikaniert“ worden und das Grundrecht auf Versammlungsfreiheit sei durch Pfefferspray und Schlagstöcken beschnitten worden. Es habe Verletzte unter den Demonstrierenden gegeben.
17.55 Uhr: Die gewalttätigen Auseinandersetzungen (siehe unten) überschatten die friedlichen Proteste des gemäßigten Lagers. Mittlerweile liegen erste Teilnehmerzahlen der bunten Demo vor. Die Organisatoren der Initiative „Gemeinsam Laut“ sprachen von 50 000 Demo-Teilnehmern. Die Polizei nannte zunächst keine eigenen Schätzungen. Auch die Stadt Essen hatte am Nachmittag eine Versammlung organisiert, die allerdings hinter den Erwartungen zurückblieb. Rund 25.000 Menschen nahmen an dem Demozug teil. Die meisten blieben nur bis kurz nach dem Demozug.
Tritte gegen Kopf – Polizisten schwer verletzt
17.41 Uhr: Jetzt liefert die Polizei Essen Details der Angriffe auf Polizisten. Demnach haben zwei unbekannte Männer zwei Polizisten attackiert, die einen Politiker Geleitschutz zur Grugahalle gaben. Die brutalen Angreifer traten den Beamten gegen den Kopf. „Noch am Boden liegend wurden die Beamten mit Tritten traktiert“, teilte die Polizei Essen mit. Die Beamten erlitten schwere Verletzungen und mussten ins Krankenhaus eingeliefert werden. Sieben weitere Kollegen erlitten leichte Verletzungen. „Die Gewalttäter konnten in der Menschenmenge unerkannt untertauchen und flüchten“, so die Polizei. Ermittler werten derzeit Videoaufnahmen aus, um die Täter zu identifizieren. Die Beamten suchen nun nach Zeugen. Du weißt, wer die Flüchtigen sind? Dann melde dich bitte bei der Polizei Essen unter der Nummer: 0201/8290.
Polizei zieht erste Bilanz
16.03 Uhr: Die Polizei hat eine erste Bilanz gezogen. Die ersten Versammlungen hatten bereits in den frühen Morgenstunden begonnen, erläuterte Sylvia Czapiewski im Gespräch mit DER WESTEN. Nach Angaben der Essener Polizeisprecherin sei es dann gegen 5.45 Uhr zu ersten gewalttätigen Störungen gekommen. „Demonstranten haben sich vermummt, haben versucht Sperrstellen zu durchbrechen. Die Polizei setzte Schlagstöcke und Pfefferspray ein, um die Demonstranten aufzuhalten. Auch im weiteren Verlauf sei es zu Störungen und auch Angriffen auf Beamte gekommen. „Es gab mehrere Festnahmen und leider müssen wir auch sagen, dass mehrere Polizisten verletzt worden sind.
14.55 Uhr: NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst dankte den zehntausenden Gegendemonstranten und der Polizei laut Deutscher Presse-Agentur. „Die vielen tausenden Demonstranten in Essen zeigen: In Nordrhein-Westfalen ist kein Platz für Hetze, Hass und Rechtsextremismus“, so der Christdemokrat. Es sei „ein starkes Zeichen der Zivilgesellschaft für unsere Demokratie, dass so viele Menschen gegen Antidemokraten auf die Straße gehen.“ Jedoch sei klar, dass Gewalt nicht akzeptiert werden könnte.
Elf Polizisten verletzt – Beamte mussten sich massiv wehren
14.40 Uhr: Bei den teils gewaltsamen Protesten sind bislang nach Angaben der Polizei elf Beamte verletzt worden. Linksradikale hatten Einsatzkräfte angegriffen und versucht, Sperrstellen zu durchbrechen. „Es kam zu einigen Widerstandshandlungen und tätlichen Angriffen auf Polizeibeamte.“
Die Polizei setzte deshalb auch Pfefferspray, Schlagstöcke und „unmittelbaren Zwang“ ein, wie sie mitteilte. Früheren Angaben zufolge nahm sie mehrere Menschen fest.
14.16 Uhr: In wenigen Minuten soll das Bühnenprogramm der Gegenveranstaltung „Zusammen für Demokratie, Vielfalt und Toleranz – Kein Raum für Hass und Hetze!“ auf dem Messeparkplatz P2 in Rüttenscheid beginnen.
13.20 Uhr: An der Großdemonstration gegen die AfD nehmen nach Angaben der Veranstalter mehr als 50.000 Menschen teil. Insgesamt würden 70.000 Menschen in Essen gegen den AfD-Bundesparteitag demonstrieren, teilte Widersetzen mit – am Freitagabend hätten bereits 10.000 Menschen demonstriert, am frühen Samstagmorgen rund 7000. Weitere tausende Demonstrierende würden noch zu einer Kundgebung vor der Grugahalle um 14.00 Uhr erwartet.
„Am Wochenende demonstrieren mehr Menschen lautstark gegen die AfD, als die Partei Mitglieder hat“, erklärte die Sprecherin von Gemeinsam Laut, Linda Kastrup.
Demonstrant besorgt: „Gibt bestimmt noch mehr Krawalle“
13.11 Uhr: Ein Demonstrant der SPD aus Dortmund ist unterwegs zurück zum Hauptbahnhof. Er befürchtet gegenüber unserer Redaktion: „Es gibt im Laufe des Tages bestimmt noch mehr Krawalle!“ Man spüre förmlich, dass etwas in der Luft liegt.
12.51 Uhr: Laut Reportern vor Ort gab es einen Durchbruchsversuch an A52 von Aktivisten aus einem Protest-Camp heraus. Polizisten seien umgerannt worden und fielen hin, berichtet News4. Ein Polizeiauto nahm Schaden (siehe Foto). Es sei zu chaotischen Szenen gekommen und Pfefferspray sei eingesetzt worden.
AfD-Mann soll Juso angespuckt haben
12.09 Uhr: Im Netz macht die nächste üble Geschichte die Runde. Laut Augenzeugen hat ein Auto auf der Rüttenscheider Straße vor einer Sitzblockade der Jusos angehalten. Dann soll ein AfD-Mann ausgestiegen sein und eine junge Frau aus der SPD-Jugendorganisation angespuckt haben.
Spießrutenlauf für die AfD-Delegierten
10.46 Uhr: Mittlerweile konnte der AfD-Parteitag in der Grugahalle mit leichter Verspätung beginnen. Mehr dazu in unserem Politik-Newsblog zum Bundesparteitag. Viele Delegierte erlebten einen Spießrutenlauf, brauchten Polizeischutz, um in die Halle zu kommen. Sie wurden von Aktivisten bedroht und angegangen.
10.28 Uhr: Derweil hat einer unserer Reporter mit AfD-Politiker Tim Kraus aus Brandenburg gesprochen. Er ist Delegierter des Parteitages. Aus seiner Sicht sei der massive Gegenprotest durch „massive Fehlinformationen“ über seine Partei zu erklären. Die AfD sei alles andere als eine faschistische und rassistische Gruppierung. Den Antifa-Aktivisten wirft er „Nötigung“ vor.
Polizei setzt Wasserwerfer ein gegen Antifa-Demonstranten ein
10.21 Uhr: Wie eine Reporterin unserer Redaktion meldet, musste die Polizei nun auch Wasserwerfer einsetzen, um gewaltbereite Demonstranten unter Kontrolle zu bekommen. Die Stimmung sei immer aggressiver geworden.
10.10 Uhr: Im Bereich Rüttenscheid kam es zu mehreren gewalttätigen Störaktionen. Demonstranten haben sich teilweise vermummt und Einsatzkräfte angegriffen. Wie die Polizei meldet, gab es mehrere Festnahmen.
+++ Ebenfalls spannend: Essen: AfD-Politiker sorgt für irre Szenen vor Parteitag! „In die Wade gebissen“ +++
AfD-Delegierter beißt Demonstranten in die Wade
9.55 Uhr: Unser Reporter hat mit einem Demonstranten gesprochen, der von einem AfD-Delegierten gebissen wurde. Wie er und andere Zeugen berichteten, versuchte der AfD-Mann zunächst durch die Kette der Demonstranten zu gelangen. Dabei fiel er hin und riss einen Aktivisten der Gegenseite mit hinunter zu Boden. Kurz darauf habe er den Gegendemonstranten in die Wade gebissen. Ein Foto zeigt die Bissspuren. Unserer Redaktion liegt zudem ein Video des AfD-Delegierten vor, wie er auf dem Boden liegt.
Die Polizei sei letztlich dazwischen gegangen und habe die Personalien des Delegierten aufgenommen.
9.33 Uhr: Der Parteitag steht kurz bevor, die Delegierten kommen nur schleppend in die Gruga-Halle. Einzelne AfD-Delegierte werden von Demonstranten aufgehalten. Die Polizei geht robust vor. Über der Stadt kreist ein Polizeihubschrauber.
9.10 Uhr: Die Polizei appelliert, sich von Gewaltaktionen und Störern unter den Gegendemonstranten fernzuhalten.
AfD-Abgeordneter braucht Polizeischutz
8.13 Uhr: Einer unser Reporter vor Ort beobachtete soeben, dass der bekannte AfD-Bundestagsabgeordnete Markus Frohmaier daran gehindert wurde, aus einer Bäckerei kommend zum Parteitag zu gehen. Frohmaier zählt selbst innerhalb der AfD zum Rechtsaußen-Flügel. Letztlich schaffte er es nur mit Polizeischutz zusammen mit anderen AfD-Politikern und begleitet von Gesängen von Antifa-Aktivisten in die Halle.
7.30 Uhr: Wie die Polizei mitteilt, kam es ebenfalls am frühen Morgen schon zum Einsatz von Pfefferspray und Schlagstöcken, als eine „größere Personengruppe“ gegen 5.45 Uhr versucht hat, eine Sperrstelle zu überwinden. Kräfte der Polizei-Hundertschaft verhinderten das. Ob es aufseiten der Demonstranten Verletzte gab, wurde zunächst nicht bekannt.
Schon am Samstagmorgen Konfrontationen zwischen Linksextremen und Polizei
7.05 Uhr: Wenige Stunden vor dem Beginn des AfD-Parteitages kommt es zu ersten Konfrontationen zwischen Linksradikalen und der Polizei. Wie „Bild“-Reporter Frank Schneider auf X postete wurden rund 300 Demonstranten kurz vor der Auffahrt zur A52 gestoppt. Im Vorfeld hatte die Antifa angekündigt, mit Sitzblockaden den Start des Parteitags behindern zu wollen.
In der Nacht zum Freitag wurde die Grugahalle mit dem Slogan „Nie wieder“, einem Bild von Adolf Hitler und Nazi-Flaggen angestrahlt. Dahinter steckte offenbar das „Zentrum für Politische Schönheit“.
Freitag, 28. Juni
23.13 Uhr: Nach dem Rave (mehr dazu hier >>>) ist vor dem Groß-Demo-Tag. Morgen geht es weiter mit einer Großdemo der Initiative „Gemeinsam laut“ vom Hauptbahnhof zur Grugahalle. Die Polizei erwartet hier zehntausende Teilnehmende. Außerdem will das Aktionsbündnis „Widersetzen“ die Anreise der AfD-Delegierten zur Grugahalle blockieren. DER WESTEN wird vor Ort sein, um über die Lage zu berichten.
5.000 Teilnehmende bei Demo-Rave gegen AfD
21.45 Uhr: Mittlerweile hat der Demo-Rave sein Ziel erreicht – ohne Zwischenfälle betont die Polizei Essen. Die Beamten haben genau wie die Veranstalter 5.000 Teilnehmende gezählt. Die Party soll heute im Goethe-Bunker unter dem Motto „Bunker gegen Hass“ weitergehen. Eintritt:10 Euro. Die Hälfte davon geht nach Angaben der Betreiber als Spende an „Sea-Watch“.
Neues Verbot zum AfD-Parteitag in Essen
21.16 Uhr: Während der Demo-Zug zur Grugahalle rollt, hat die Stadt Essen ein Verbot am Wochenende in Rüttenscheid erlassen. „Von Samstag 0 Uhr bis Sonntag 24 Uhr dürfen im Geltungsbereich keine unbemannten Luftfahrtsystem (umgangssprachlich Drohnen) sowie dazugehörige Fernsteuerungen mitgeführt werden und zum Einsatz kommen.“
„Ganz Essen hasst die AfD“
20.53 Uhr: Derweil verläuft der Demo-Rave in Essen friedlich. Hunderte tanzen ihre Abneigung gegen die AfD auf den Straßen der Stadt heraus. Teilnehmer sind mit Regenbogen-Flaggen geschmückt, halten Anti-Rechts-Plakate in die Höhe und skandieren: „Ganz Essen hasst die AfD“:
Auch ein Einhorn wurde gesichtet. Die Veranstalter sprechen mittlerweile von 5.000 Teilnehmern. Offizielle Zahlen der Polizei gibt es noch nicht.
„Haut ab, haut ab!“
19.49 Uhr: Eine Reporterin von t-Online ist zum Bundesparteitag nach Essen gereist. im Gleichen Zug saß offenbar im gleichen Zug wie Beatrix von Storch. „Bei Ankunft in Essen begrüßen Aktivisten sie und andere AfDler mit Fahnen und Sprechchören: „Haut ab, haut ab!“ Polizei sofort zur Stelle.
Die Szene hier im Video:
19.11 Uhr: Der Demo-Rave am Essener Hauptbahnhof hat jetzt begonnen. Der Tross rollte unter dröhnenden Anti-AfD-Bässen Richtung Grugahalle. Nach Schätzungen einer Reporterin vor Ort waren anfangs rund 2.000 Menschen dabei.
18.18 Uhr: Neben der Ruhrbahn hat übrigens auch die Stadt Essen eine klare Botschaft vor der Grugahalle hinterlassen. Sie dürfte bei der AfD weniger gut ankommen >>>
17.19 Uhr: Grugapark und Grugabad sind am Wochenende aus Sicherheitsgründen dicht. Ein Ärgernis für viele Essener. „Ich kann das ja verstehen, dass der Grugapark gesperrt werden muss. Aber mich macht es schon wütend, dass mir so eine Partei wie die AfD mein Wochenende damit versaut. Gerade bei solch einem sonnigen Wetter“, erklärt Mandy (28) am Nachmittag im Gespräch mit DER WESTEN.
„Dass solch eine Partei wie die AfD überhaupt einen Parteitag abhalten darf, ist, meiner Meinung nach, nicht okay. Klar, wir leben in Deutschland in einer Demokratie, aber die AfD hat darin nichts zu suchen. Wenn es nach ihnen geht, dann sind Menschen wie ich sofort weg. Das gibt mir kein gutes Gefühl, besonders, wenn ich an meine Kinder denke“, fügt Serdar (36) aus Essen hinzu. Andere toben regelrecht >>>
Wasserwerfer angerückt
16.10 Uhr: Die Polizei betont, dass etwaige Blockaden, die den Ablauf des Parteitags stören als Straftat gewertet werden. „Die Chancengleichheit aller politischen Parteien ist ein wesentliches Element unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung“, betonte Herbert Reul und kündigte an, dass die Polizei einen ungestörten Verlauf des Parteitags sicherstellen und bei Bedarf „sehr robust gewährleisten“ werde. Die Behörden erwarten rund 1.000 Linksextremisten aus ganz Deutschland und dem Ausland Ein besonderes Auge legt die Polizei demnach auf rund 1000 Linksextremisten aus ganz Deutschland und dem Ausland in Essen. Aus der Szene gibt es Ankündigungen, den Parteitag auch mit gewalttätigen Aktionen möglichst zu verhindern. Die Polizei fährt deshalb ein Großaufgebot auf. Wasserwerfer haben sich bereits in Stellung gebracht.
Bündnis setzt auf zivilen Ungehorsam
16.01 Uhr: Zum AfD-Bundesparteitag sind mehrere Großdemos bei der Polizei angemeldet worden, darunter auch vom Aktionsbündnis „Gemeinsam laut“. DER WESTEN hat im Vorfeld mit Pressesprecherin Hannah Hübecker über die geplanten Aktionen gesprochen. Los geht es heute ab 19 Uhr mit einer Rave-Demo (mehr Details hier >>>) am Essener Hauptbahnhof. Morgen ruft das Bündnis zu einer Großdemo ab 10 Uhr wieder am Hauptbahnhof auf. Es soll ein bunter und vor allem friedlicher Protest werden. Das Aktionsbündnis „Widersetzen“ setzt im Gegensatz dazu auf zivilen Ungehorsam. Die Rede ist unter anderem von Sitzblockaden, um den AfD-Politikern den Zugang zur Grugahalle zu versperren. Was „Gemeinsam Laut“ darüber denkt, kannst du hier nachlesen >>>
15.41 Uhr: An der Haltestelle Messe Ost/Gruga geht rund um den AfD-Bundesparteitag nichts. Die Ruhrbahn hat das zum Anlass genommen, den Namen der Haltestelle temporär umzubenennen – und sendet damit ein klares Signal gegen die AfD >>>
AfD-Bundesparteitag in Essen mit heftigen Folgen
14.31 Uhr: Drinnen die Parteispitze um Alice Weidel und Tino Chrupalla. Draußen ein breites gesellschaftliches Bündnis aus tausenden von Gegner der politischen Rechten in Deutschland. Die Polizei sieht sich einer gewaltigen Aufgabe gegenüber. Für einen möglichst reibungslosen Ablauf sind bereits seit Donnerstagabend zahlreiche Straßen gesperrt und der Nahverkehr der Ruhrbahn eingeschränkt. Alle Infos dazu hier >>>
Nach Grugahalle: AfD will mehr
13.22 Uhr: Die Stadt Essen hatte im Vorfeld versucht, den AfD-Bundesparteitag in der Grugahalle zu verhindern, scheiterte aber mit ihrem Vorhaben vor Gericht. Jetzt will die AfD sich den nächsten Veranstaltungsort in Essen sichern. Hier mehr Infos >>>