Es ist ein historischer Absturz von SPD (13,9 Prozent) und Grünen (11,9 Prozent) bei der Europawahl 2024. Noch nie hat eine Kanzler-Partei bei einer bundesweiten Wahl so mies abgeschnitten. Und die Grünen haben ihr Ergebnis gegenüber 2019 beinahe halbiert (-8,6 Prozentpunkte).
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Nutznießer davon war nicht etwa die Union (30 Prozent), die als Wahlsiegerin hervorgeht, aber nur knapp 1,1 Prozentpunkte zulegt. Stattdessen kann sich neben dem Bündnis Sarah Wagenknecht (BSW), das aus dem Stand 6,2 Prozent holt, auch die AfD (15,9 Prozent) feiern lassen. Die Rechtsaußen-Partei holte 4,9 Prozentpunkte mehr als bei der letzten Europawahl. Auch in NRW legte die AfD zu – kann aber nicht überall auf Unterstützung setzen.
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NRW: Hier landet die AfD auf Rang 6!
Gäbe es die Fünf-Prozent-Hürde bei der Europawahl, wäre die AfD in Münster abermals gescheitert. In der Studentenstadt kommen die Rechtspopulisten einfach auf keinen grünen Zweig. Zwar konnte die AfD gegenüber der Europawahl 2019 auch in Münster um 0,8 Prozentpunkte zulegen, landete am Ende bei 4,8 Prozent – und damit sogar nur auf Rang 6 und damit noch hinter Volt.
So hat Münster bei der Europawahl 2024 gewählt:
- Grüne: 27,4 Prozent
- CDU: 25,3 Prozent
- SPD: 14,5 Prozent
- FDP: 6,4 Prozent
- Volt: 6,7 Prozent
- AfD: 4,8 Prozent
- Linke: 3,4 Prozent
- BSW: 3,0 Prozent
Trotz mächtiger Verluste (-9,2 Prozentpunkte) behaupten sich die Grünen in Münster als stärkste Kraft vor der CDU und können hier auf das stärkste Ergebnis in NRW aufbauen. Es zeichnet sich dennoch ein klarer Trend ab.
Wo die AfD am schwächsten abschneidet
Zwar können die Rechtspopulisten in Städten, in denen sich viele Menschen abgehängt fühlen (siehe Gelsenkirchen >>>), punkten. Doch insbesondere in Großstädten hinkt die AfD weiter hinterher. Ein Trend, der auch in den AfD-Hochburgen im Osten der Republik zu erkennen ist.
In diesen Städten und Kreisen in NRW bleibt die AfD unter 10 Prozent:
- Münster: 4,8 Prozent
- Bonn: 6,7 Prozent
- Aachen: 6,9 Prozent
- Köln: 7,3 Prozent
- Düsseldorf: 8,4 Prozent
- Kreis Coesfeld: 9,3 Prozent
- Rheinisch-Bergischer Kreis: 9,9 Prozent
Ihr stärkten Ergebnisse in NRW erzielte die Partei in Gelsenkirchen (21,7 Prozent), Herne (18,0 Prozent) und Hagen (17,6 Prozent). Wie schon bei den vergangenen Wahlen zeichnet sich ab, dass die Unzufriedenheit mit den Problemen vor der eigenen Haustür die Menschen in die Arme einer Partei treibt, die vom Verfassungsschutz in NRW als rechtsextremistischer Verdachtsfall untersucht wird. Da scheinen nicht einmal die Skandale im Wahlkampf eine Rolle zu spielen. Warum die AfD weiter so erstarkt, erfährst du in dieser Analyse >>>