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Paketbote darf in deine Wohnung, wenn du nicht da bist? DHL wird deutlich

Kein Klingeln, kein Klopfen – der Paketbote geht einfach direkt in deine Wohnung? So geht das bald in Österreich. Was sagt die DHL dazu?

© IMAGO/Michael Gstettenbauer

Deutsche Post: Päckchen nicht angekommen - was Du jetzt tun musst

Viele kennen das Ärgernis. Ihr habt etwas bestellt, doch das Päckchen ist nicht bei euch angekommen und ihr habt auch keine Benachrichtigung im Briefkasten? Euch sind die Hände dann nicht gebunden.

Das klingt nach einer äußerst skurrilen Vorstellung: Ihr seid nicht zuhause – und der Paketbote kann einfach selbst eure Wohnungstür öffnen, das Paket dort abstellen und wieder gehen. Kein Klingeln, kein Klopfen. Nichts.

Ja, das ist wahrscheinlich praktischer als ein Paketschein im Briefkasten und die Fahrt zur nächsten Poststelle – aber will man wirklich einem fremden Menschen die Möglichkeit geben, jederzeit in die eigenen vier Wände einzutreten?

Nun, in Österreich ist das der Fall. „In-Home Delivery“ beziehungsweise „Vorzimmer-Zustellung“ nennt sich das dort. Und die Betreiber haben große Lust, das Prinzip auch nach Deutschland auszuweiten. Unsere Redaktion hat bei der DHL Gruppe nachgefragt, was sie davon hält.

Was ist „In-Home Delivery“?

Aber zunächst einmal die Frage: Wie genau funktioniert dieses „In-Home Delivery“? Die Österreichische Post arbeitet dafür mit dem Smart-Lock-Hersteller Nuki zusammen. Für 200 bis 300 Euro können sich Kunden eines der besagten smarten Türschlösser kaufen, zusätzlich noch die dazugehörige Bluetooth-WLAN-Bridge für knapp 100 Euro und eine spezielle Fußmatte. Ist alles am Türschloss eingerichtet, sagt man der Post Bescheid.

Dadurch erhält die Post – und damit auch der jeweilige Bote – die Berechtigung, das Türschloss bei der Paketzustellung via Bluetooth zu öffnen und zu verriegeln. Der Empfänger wird am Handy über das Öffnen und Schließen der Tür informiert, und auch die spezielle Fußmatte übermittelt, ob ein Paket auf ihr abgestellt wurde.

Das selbe soll übrigens auch umgekehrt funktionieren: Man stellt ein Paket auf der Fußmatte ab, informiert die Post – und der Paketbote holt das Paket direkt aus deiner Wohnung ab und transportiert es weiter.

DHL erteilt Konzept Abfuhr – vorerst!

So weit die Theorie. Tests in Österreich verliefen laut Nuki bisher positiv – und der Hersteller hat große Pläne: „Die Technik steht und ließe sich innerhalb von drei bis sechs Monaten auch in die Infrastruktur von Logistikfirmen in Deutschland integrieren“, so Nuki-CEO Martin Pansy gegenüber „heise.de“. Aber will die Post in Deutschland das überhaupt?

Unsere Redaktion hat bei der DHL Group nachgefragt. „Mit dem Thema der Smart-Home-Technik haben wir uns ebenfalls beschäftigt“, gesteht DHL-Sprecher Rainer Ernzer – erklärt jedoch: „Derzeit nutzen wir diese, u.a. aus Haftungsgründen, nicht für unsere Paketzustellung in Deutschland, sondern setzen darauf, unsere bestehenden Optionen weiter zu verbessern“.


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Für die DHL ist das Prinzip also noch zu riskant. Doch Nuki-Chef Pansy will nicht aufgeben: „Technisch spricht nichts dagegen, den Service auch in Deutschland anzubieten. Wir befinden uns in Gesprächen“. Ob die DHL ihre Meinung noch einmal ändert, bleibt also abzuwarten.

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