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Lidl, Edeka und Co. bieten plötzlich diese Produkte an – mit heftigen Folgen für Kunden

Bei Lidl, Edeka und Co. bieten neben Markenwaren auch eigene Produkte an. Diese sind zwar billiger, aber können für Kunden bald Folgen haben.

© IMAGO/Michael Gstettenbauer

NoName-Produkte von Lidl und Aldi: Wer steckt wirklich dahinter?

Wer auch regelmäßig nach preiswerterer No-Name-Ware aus Discounter und Supermarkt schaut, weiß vielleicht schon, dass hinter den meisten Billigprodukten große Markenhersteller stecken. Wie man sie erkennen kann und konkrete Beispiele haben wir im Video zusammengestellt.

Bei dem wöchentlichen Einkauf achten Kunden immer auf die Preise der Lebensmittel. Lidl, Edeka und Co. reagieren auf die Bedürfnisse ihrer Kunden und bieten daher billigere Produkte an. Man greift immer seltener nach altbekannten Markenprodukten und bevorzugt Alternativen. Dies kann jedoch nicht nur für die Lieferanten ernste Folgen mit sich führen, sondern ebenfalls für die Kundschaft selber.

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Discounter wie Lidl sind schon lange nicht mehr nur der Händler, der die Waren an die Kunden verkauft. Schon lange setzt das Unternehmen auf Eigenproduktion. So wird aus Coca-Cola und Sprite die Lidl-Version „Freeway“. Als Alternative für das Magnum Eis gibt es eine eigene Version, die Lidl als „Magnum-Style“ verkauft. Kunden fällt kaum ein Unterschied zu den Markenwaren auf und dazu sind Eigenmarken deutlich billiger.

Lidl, Edeka und Co.: Immer mächtiger und unabhängiger

Wie „Zeit“ treffend feststellt, ist dadurch der Discounter schon lange nicht mehr von den Lieferanten abhängig. Mittlerweile hat Lidl eine eigene Nudelfabrik (die größte Deutschlands), stellt Kaffee und Softgetränke selber her und betreibt sogar eine Papierfabrik. Zwar werden in den Supermärkten noch die bekannten Markenprodukte angeboten, aber durch die Eigenproduktion ist man nicht nur Händler. Mittlerweile sind die Supermärkte für die Lieferanten eine ernstzunehmende Konkurrenz geworden.

Lidl versucht jedoch zu beruhigen. Gegenüber der „Zeit“ erklärt Jörg Aldenkott, der Vorstandsvorsitzende von Schwarz Produktion, dass niemand Angst vor einem Verdrängungswettbewerb haben muss. Das Ziel der Eigenproduktion sei ausschließlich: „Keine Versorgungsengpässe zu haben.“ Jedoch ist nicht abzustreiten, dass sparsame Kunden dazu tendieren, zu den Eigenmarken zu greifen, die deutlich billiger sind.

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Laut der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) sparte im Jahr 2022 jeder zweite Deutsche dadurch, die Markenprodukte durch Eigenmarken der Discounter zu ersetzen. Erstmal für die Kunden kein Problem, aber dadurch werden Händler wie Lidl, Edeka und Co. immer mächtiger und unabhängiger von Lieferanten. Zusätzlich sind die Supermärkte es, die Produkte an die Kunden liefern. Sie entscheiden, wo das Produkt stehen soll, auf Augenhöhe oder weiter oben. Ebenfalls können sie die Preise selbst bestimmen. Wenn in den Regalen des Supermarktes die Markenprodukte immer weiter verdrängt werden, kann Lidl bald selber bestimmen, wie teuer die Eigenprodukte sind.

Kosten werden auf Kunden abgewälzt

Dies ist bereits jetzt schon spürbar. Wie die „Zeit“ feststellt, wurden die Eigenprodukte von Lidl, Edeka und Co. von 2022 auf 2023 um durchschnittlich 40 Prozent teurer. Im Gegensatz zu den Markenprodukten müssen die Kosten der Produktion auf die Kunden abgewälzt werden. Trotzdem bleiben die Eigenmarken weiterhin billiger und daher attraktiver für sparsame Kunden.


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Die Eigenmarken der Supermärkte können nicht nur für die Lieferanten ein großes Problem darstellen. Lidl, Edeka und Co. werden durch die Eigenproduktion immer mächtiger und können die ursprünglichen Händel quasi vom Markt verdrängen. Dadurch könnte Lidl eine Monopolstellung im Markt einnehmen und sich die Preise für die Produkte selbst aussuchen. Kunden sollten sich vielleicht mehrmals überlegen, ob man weiterhin auf Eigenmarken setzt oder lieber zu bekannten Marken greift…