Die großen Supermärkte und Discounter wie Kaufland oder Lidl locken ihre Kunden in Prospekten mit einer großen Auswahl an Lebensmitteln und einem frischen Sortiment an Obst oder Gemüse. Dabei lassen die Märkte keine Möglichkeit ungenutzt, sie zum Kauf zu motivieren.
Immer wieder nutzen Märkte wie Kaufland, Lidl und Co verschiedene Tricks, um die Konsumenten manipulieren zu wollen. Ein Experte klärt nun auf, mit welchen Taktiken die Kunden in die Märkte gelockt werden sollen.
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Kaufland, Lidl & Co: Das sind die geheimen Supermarkt-Tricks
Supermarktprospekte von Kaufland, Lidl und Co. sollen „über den unbewussten Prozess“ die Leser zum Verkauf verleiten, erklärt Marketing-Experte und Neurowissenschaftler Harald Zickhardt in der ProSieben-Wissenssendung „Galileo“. Das liege unter anderem an der sogenannten „selektiven Wahrnehmung“.
Sind bestimmte Produkte in der Ich-Perspektive abgebildet und hält eine Hand das Produkt fest, „wird das Gehirn sich schwertun, zu erkennen, ob es sich um die eigene oder eine fremde Hand handelt“, so Zickhardt. Als Konsequenz stehen die Menschen gedanklich schon selbst am Grill mit der Zange. Sie identifizieren sich damit sofort mit der Ware und der Person im Prospekt.
Auf der Titelseite locken meistens frische Sachen die Kunden ins Prospekt, berichtet „Galileo“ weiter. Gedanklich hat man damit bereits etwas Gesundes gekauft und das Gewissen beruhigt. Die teureren Produkte seien dazu meistens rechts unten platziert. Das liegt daran, dass der Kopf der Bewegung folge, so Neurowissenschaftler Zickhardt. Fachleute würden hier von der Daumenecke sprechen. Was Kaufland, Lidl und Co. verkaufen möchten, siehst du eher dort.
Auch Farben sollen Kunden anlocken
Auch die Farbgestaltung ist in Supermarktprospekten wichtig. Die meisten Angebotspreise hätten Hintergründe in den Warnfarben Gelb und Rot, erklärt der Experte weiter. Mit Rot verbinden die Leser Blut. „Bei Blut entsteht der ultimative Anreiz, etwas zu unternehmen“. Damit schaffe Kaufland oder Lidl ein Gefühl von Dringlichkeit. Ein möglichst enges Zeitfenster zum Angebot würden den Effekt noch verstärken.
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Die Lebensmittelmärkte wie Kaufland, Lidl und Co. planen für ihre Prospekte die Angebote sogar manchmal gemeinsam mit den Herstellern. Damit drücken sie den Einkaufspreis so weit herunter, wie es nur geht. Ist ein Produkt im Angebot, ist es dann besonders günstig. Im Gegensatz dazu werden allerdings andere Waren gleichzeitig deutlich teurer. Mit dieser Mischkalkulation wollen die Märkte ihren Gewinn möglichst noch einmal ankurbeln.