Erst die Deutsche Bahn, dann der Öffentliche Personennahverkehr und obendrein noch die Lufthansa – an vielen Ecken im Verkehrsbereich haben Verdi, GDL und Co. zurzeit ihre Finger im Spiel. Etliche Tarifstreitigkeiten drohen zu eskalieren oder sind es bereits. Beinahe täglich müssen Pendler und Reisende die Hiobsbotschaften über neue Warnstreiks ertragen.
+++ Lufthansa: Endlich! Passagiere können vorerst aufatmen +++
Und jetzt wird zu allem Übel auch noch eine Bank bestreikt. Gleich an zwei Tagen ruft die Gewerkschaft Verdi bei der Postbank zu Arbeitsniederlegung auf. Und der Streik steht kurz bevor.
Verdi ruft Bankangestellte zum Streik auf
Schon am Freitag (15. März) ging es los. Ab dann streiken die Beschäftigten in den Postbank-Filialen für zwei volle Tage. Verdi und die Postbank gehen am Montag (18. März) bereits in die dritte Verhandlungsrunde. Jetzt wolle man den Druck auf den Arbeitgeber erhöhen, so der Verhandlungsführer Jan Duscheck. Schon am Donnerstag (14. März) hatte es erste Protestaktionen gegeben.
Auch interessant: Sparkasse greift zu drastischen Mitteln – plötzlich ist alles anders in den Filialen
„Damit wird es von Donnerstag bis einschließlich Samstag massive Beeinträchtigungen in der Erreichbarkeit der Postbank für Kunden geben“, kündigte Duscheck bereits am Donnerstag an. „Wir rechnen wieder mit einer hohen Streikbeteiligung, mit spürbaren Auswirkungen auf die Filialen und die Erreichbarkeit im Service.“ Denn auch die Angestellten in den Callcentern sind aufgerufen, sich an dem Arbeitskampf zu beteiligen. Da sollten die gut zwölf Millionen Kunden der Postbank, wenn möglich, ihre Bankgeschäfte lieber auf die kommende Woche verschieben.
Postbank: Verdi fordert mehr Schutz und Geld
Mehr Geld ist natürlich die Hauptforderung der Gewerkschaft im aktuellen Tarifkonflikt. 15,5 Prozent mehr Lohn, mindestens 600 Euro und einen verlängerten Kündigungsschutz bis Ende 2028 möchte sie für die circa 12.000 Beschäftigten der Postbank erwirken. Aufgrund der angekündigten Filialschließungen möchte die Gewerkschaft mehr Sicherheit für das Personal und ihre Arbeitsplätze. Bis Mitte 2026 sollen beinahe die Hälfte der 550 Postbank-Filialen dichtmachen. Das bedeutet auch einen entsprechenden Personalabbau.
Mehr News:
Das bisherige Gegenangebot steht bei gerade einmal fünf Prozent mehr bis zum 1. Juni 2024 und zwei Prozent plus bis zum 1. Juli 2025. Und auch beim Thema Kündigungsschutz will die Postbank nur bis zum Sommer 2026 daran festhalten. „Wir erwarten in der kommenden Verhandlungsrunde ein deutlich verbessertes Angebot der Arbeitgeberseite“, betont Duscheck deshalb. (mit afp und dpa)