Nachdem Lidl diesen Werbespot Ende des letzten Jahres veröffentlicht hatte, fiel die Reaktionen von einigen heftiger aus, als der Discounter wahrscheinlich vorher erwartet hätte. Für viele dürfte dieses Video bereits bekannt sein: Hauptperson ist eine ältere Frau, offensichtlich geprägt von Geldsorgen, die sich auf den Weg macht, um Pfandflaschen zu sammeln. Zum Ende des Clips gibt sie diese bei Lidl ab. Den Pfandbon behielt sie aber nicht selbst, sondern wählte die Option „Spende“ aus.
Der Discounter arbeitet mit der Wohltätigkeitsorganisation Tafel Deutschland zusammen, an die die Spenden gehen. Im Videoclip wird betont, dass jede Spende zählt und in den letzten 15 Jahren über 30 Millionen Euro durch Spenden am Pfandautomaten an die Tafel Deutschland gespendet wurden. Jedoch kam der Clip nicht bei allen Kunden des Discounters so gut an. In den sozialen Medien entbrannte eine Diskussion, die bis heute nicht völlig abgeebbt ist.
Lidl: Videoclip sorgt für Diskussion
Eine Userin postete Ende 2023 auf „X“ einen Beitrag zu dem besagten Werbespot des Discounters, in dem sie ihre kritische Meinung kundtat. Mittlerweile ist der Beitrag über 500.000 mal gesehen worden, fast 1000 Kommentare tummeln sich darunter. Viele User sind sich uneinig. Die Verfasserin des Beitrags ist sich sicher: „Euer Spot ist böse und unsäglich zynisch. Eure Marketingabteilung ist völlig Banane.“
Auch interessant: Aldi, Lidl und Co.: Neue Pfandregel bringt Kunden zur Verzweiflung – „Immer wieder Ärgernis“
Daraufhin erntete sie viel Widerspruch. Viele User finden es gut, dass der Discounter solche wichtige Themen, wie Armut, Pfandflaschen-Sammeln und Spenden thematisiert. „Der Spot spiegelt die Realität wieder. Werbung von Menschen für Menschen“, lautet nur einer der vielen Kommentaren, die den Videoclip als positiv bewerten. Immerhin würde der Discounter damit auf die harte Realität vieler Menschen aufmerksam machen. Doch ein Großteil ist sich sicher: Lidl bedient sich zu sehr an Klischees.
Instrumentalisierte Armut?
„Natürlich haben wir diese Armut!! Aber dass die instrumentalisiert wird u die Öffentlichkeit ein romantisches Bild von Flaschensammlern bekommen soll, DAS ist doch die Schande!“, findet ein User und erntet viel Zuspruch. „Aber es steht einem Konzern mit 30 Milliarden Umsatz im Jahr nicht zu, aus diesem traurigen Umstand Kapital zu schlagen“, führt er fort. Ein Nutzer widerspricht ihm dabei deutlich: „Ich denke, der Spot war deutlich besser, als die üblichen ‚Lidl lohnt sich‘-Spots“, findet er. Durch den Spot wären viele Menschen auf die Problematik erst aufmerksam geworden.
Das könnte dich auch interessieren:
Diskussionen wie diese lassen sich in den sozialen Medien zu Hauf finden. Auch bis heute sind sich die Kunden von Lidl nicht einig, was den Videoclip betrifft. Auf die laute Kritik in den sozialen Medien reagierte der Discounter nicht. Auch auf die Anfrage der Redaktion kam bis heute von Lidl keine Antwort.