Mit ihren Traktoren legten Tausende Landwirte bei Protesten in den vergangenen Wochen das Berliner Zentrum lahm. Eine andere Branche zieht nun nach. Im Vergleich zu den Bauern verfügt diese über noch größere Gefährte.
So kündigt der Spediteursverband weitere Proteste gegen die Sparpläne der Regierung an. Die Fuhrunternehmer wollen wie die Landwirte weiter gegen das Vorhaben der Ampel-Regierung protestieren. Zu den Traktoren dürften sich also noch Lastwagen hinzugesellen.
Engelhardt droht: „Wir werden auf jeden Fall etwas machen“
„Wir werden auf jeden Fall etwas machen“, sagte der Chef des Logistikverbands BGL, Dirk Engelhardt, der „Augsburger Allgemeinen“ vom Freitag. Der Unmut der Spediteure sei gewaltig. So könnten Speditionen mit ihren Lkw vor die Wahlkreisbüros der Bundestagsabgeordneten fahren, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen.
Was kritisieren die Spediteure? Ihre Branche werde mit der erhöhten Lkw-Maut und der gestiegenen CO2-Abgabe doppelt belastet. Auf der anderen Seite werde sie nicht wirklich entlastet. Ihnen wurde eine Förderung für elektrische Lkw versprochen, die gekürzt werden soll. „Dann wird es auch mit der Antriebswende in der Logistik nichts“, warnte Engelhardt.
Regierung soll die Pläne einer Steuererhöhung beim Agrardiesel zurücknehmen
Der Bauernverband kündigte bereits an: Wenn die Bundesregierung die Pläne einer Steuererhöhung beim Agrardiesel nicht zurücknimmt, werde es Proteste und Aktionen in der kommenden Woche geben.
Nicht nur Landwirte und Spediteure lassen ihrem Unmut freien Lauf, auch die Gastronomiebranche will „unvermindert weiter für die einheitliche Besteuerung von Essen mit sieben Prozent kämpfen“, sagte die Geschäftsführerin des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes, Ingrid Hartges, der „Augsburger Allgemeinen“. Der wegen der Corona-Pandemie reduzierte Mehrwertsteuersatz auf Speisen in Gaststätten war mit dem Jahreswechsel wieder auf 19 Prozent gestiegen.