Das Jahr 2023 war nicht unbedingt ein Glanzjahr für die Deutsche Bahn. Laut einer abschließenden Statistik waren ganze 30 Prozent der Fahrgäste im vergangenen Jahr von Verspätungen im Fernverkehr betroffen – also fast jeder dritte Bahnreisende. Im November traf sogar fast jeder zweite Fernzug verspätet am Zielort ein. Dieses Ergebnis wird wohl die wenigsten Bahnfahrer überraschen (mehr zum Thema HIER <<).

Aus den Reihen der Politik kamen nun vermehrt Forderungen nach Konsequenzen. Besonders deutlich äußerte sich ein CDU-Politiker.

Hohe Unpünktlichkeit der Deutschen Bahn könnte Folgen haben

Der verkehrspolitische Sprecher der Unionsfraktion, Thomas Bareiß (CDU), äußerte sich in Folge des Negativrekordes der Deutschen Bahn klar. Er fordert höhere Entschädigungszahlungen für die Passagiere: „Deshalb braucht es jetzt eine Entschädigung, die für die Betroffenen auch wirklich einen gewissen Ausgleich darstellt und zugleich auch der Bahn wehtut und zu Besserem anspornt“, sagt er gegenüber der „Rheinischen Post“.

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Derzeit erhalten Bahnreisende bei einer Verspätung von 60 Minuten am Zielbahnhof eine Entschädigung von 25 Prozent des gezahlten Fahrpreises, ab einer Verspätung von 120 Minuten sind es 50 Prozent. Nur bei einem Abbruch der Reise, etwa wegen eines Ausfalls oder Streiks, gibt es den vollen Fahrpreis zurück. Aus Sicht der Union sollten daher künftig bei einer Verspätung von bis zu zwei Stunden 50 Prozent des Fahrpreises erstattet werden, ab zwei Stunden 75 Prozent und ab vier Stunden Verspätung der volle Fahrpreis, so Bareiß weiter.

Es kommt noch dicker

Besonders in diesem Jahr werden sich die Kunden der Deutschen Bahn wohl warm anziehen müssen. Viele Reisepläne dürften durch den bereits angekündigten Streik durchkreuzt werden. Wann genau die Lokführergesellschaft GDL diesen starten wird, ist jedoch noch nicht bekannt. Auch die Generealsanierung der Bahn wird für zusätzliche Ausfälle und Verspätungen führen.