Weihnachten ist für viele von uns ein Fest, bei dem die wunderbarsten Leckereien auf den Tisch kommen: Schokolade, Nüsse, Gänsebraten mit Klößen und Rotkohl… Doch viele Delikatessen, von denen Menschen gar nicht genug bekommen können, sind für vierbeinige Familienmitglieder schon in kleinsten Mengen eine große Gefahr!
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In der Weihnachtszeit passieren leider sehr oft – absichtlich oder versehentlich – Fütterungsfehler bei Hunden, wie Tierärztin Melina Gantzer aus Weilburg berichtet. Und dabei geht es längst nicht nur um Dinge, von denen die meisten Hundehalter wissen, dass sie giftig sind. In vielen Leckereien stecken auch Stoffe, die für Hunde giftig sind – und Herrchen und Frauchen ahnen gar nichts davon.
Hund droht Vergiftung durch Schokolade oder Rosinen
„Schokolade und Rosinen sind die Klassiker“, warnt Melina Gantzer. Beides sei für die Vierbeiner giftig und könne zu Erbrechen, Durchfall, Herz-Kreislaufproblemen, Atembeschwerden und Krämpfen führen. Einige Vergiftungen treten schnell auf, andere zeigen sich erst nach ein paar Tagen. Gantzer betont, dass es wichtig sei, das Tier sofort zum Tierarzt zu bringen.
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Die für einen Hund schädliche Substanz in Schokolade ist Theobromin. Laut dem Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands (ZZF) in Wiesbaden ist der Gehalt in Kakaopulver und dunkler Schokolade am höchsten. Die Gefahr für das Tier hängt von der Dosis und der Körpermasse ab. „Es macht einen Unterschied, ob eine Dogge eine ganze Tafel Schokolade verschlingt oder ein winziger Chihuahua“, erklärt Tierärztin Gantzer. Manch ein Hund reagiert besonders empfindlich, während andere mehr vertragen.
Als Faustregel gilt, dass schon 100 bis 200 Milligramm Zartbitterschokolade pro Kilogramm Körpergewicht bei einem Hund toxisch wirken können. Für einen Hund mit fünf Kilo Körpergewicht, so Gantzer, „kann der Verzehr einer Tafel Schokolade tödlich enden“. Auch Rosinen seien gefährlich – bereits drei Gramm pro Kilogramm Körpergewicht können eine Vergiftung auslösen.
Tierärztin warnt vor Süßungsmittel Xylit
Des Weiteren begegnet Tierärztin Melina Gantzer in der Praxis häufig Xylit-Vergiftungen. Der Zucker-Ersatzstoff Xylit, auch bekannt als Birkenzucker, ist in zahlreichen Lebensmitteln enthalten sowie in diversen Obst- und Gemüsesorten wie Pflaumen, Erdbeeren, Himbeeren, Mais, Hafer, Pilze, Salat oder auch Blumenkohl. Gantzer: „Den Hunden geht es häufig sehr schlecht. Sie sind apathisch, schwach, taumeln, zittern, die Herzrate geht schnell hoch, es kann zu Sehstörungen kommen, manche erbrechen und haben Durchfall.“ Auch Macadamia-Nüsse, die zu Weihnachten auf vielen „bunten Tellern“ liegen, sollt ein Hund auf keinen Fall futtern, da sie zu steifen Gelenken, Fieber und starken Schmerzen führen können.
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Der Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe warnt außerdem davor, einem Hund Knochen zu geben, besonders die von der Weihnachtsgans. Gekochte Knochen können leicht splittern und scharfe Stücke können Magen und Darm verletzen. Daher besser auf Nummer sicher gehen und auf gefährliche Leckereien verzichten!