Dieser „Tatort“ war ungewöhnlich und durchgeknallt!
Kommissar Felix Murot (Ulrich Tukur) ermittelte am Sonntagabend (22. Oktober 2023) in einem seltsamen Fall. Im Umfeld der Frankfurter Bankenwelt wurden zwei Leichen entdeckt, denen der Bauchnabel entnommen wurde. An eine Art Traummaschine angeschlossen, ist der Nabel ein Port zum Glück. Auch Murot wird Opfer dieser Machenschaften, stellt plötzlich fest, dass auch er keinen Bauchnabel mehr hat.
Für die „Tatort“-Zuschauer ist diese Art der Krimi-Geschichte zu bizarr. Sie fällen nun ein vernichtendes Urteil.
„Tatort“-Zuschauer sind auf 180
Ausgedacht hat sich die Story für die Episode „Murot und das Paradies“ Regisseur und Drehbuchautor Florian Gallenberger, der im Jahr 2001 bereits einen Oscar für einen Kurzfilm gewann. „Die zugrundeliegende Ursprungsidee – dass es ein System gibt, das Menschen in eine andere Realität wechseln lässt, wo sie das erleben, wovon sie (insgeheim) träumen und sie dann süchtig nach diesen Erlebnissen werden – ist schon ziemlich alt“, so der Regisseur gegenüber der ARD.
Er habe einen „Tatort“ machen wollen, der sein Publikum an Orte und in Situationen entführt, die es so noch nie in einem „Tatort“ gegeben hätte. Doch dabei stößt er auf Widerstand bei den Zuschauern. Denn viele Krimi-Fans konnten am Sonntag so gar nichts mit der skurrilen Geschichte anfangen.
Auf X (vormals Twitter) kommentieren einige:
- „Sorry, aber ihr habt jetzt zwei Zuschauer weniger! Wie wär’s einfach mal wieder mit Oldschool Tatort!“
- „Mein Gott, soviel geistige Verwirrung findet man eigentlich sonst nur in der Geschlossenen“
- „Wirklich schlimm“
- „Tickt ihr noch ganz richtig?“
- „Ich habe kaum noch Worte für den Schrott.“
Einige wenige Fans fanden genau diesen neuen Versuch der Erzählung dagegen super. So schreibt jemand: „Ein Murot wie er im Buche steht…Super“. Ein anderer: „Hahahahaha, ich lach mich über die ganzen Hater hier kaputt, ein absolut genialer Tatort, muss nur kurz einordnen, ob er den ‚Im Schmerz geboren‘ vom Thron stößt. Danke dafür!“
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Ein typischer „Tatort“ ist der Fall aus Frankfurt sicher nicht gewesen und genau das war auch der Plan des Drehbuchautors: „Ich wollte keinen typischen Krimi erzählen, wo die Frage nach dem Täter im Mittelpunkt steht und für eine oberflächliche Spannung sorgt, die dann am Ende aufgelöst wird, weil der Täter gefasst oder gerichtet wird. Es sollte für mich also nicht einfach um einen Fall gehen, sondern eine richtige Geschichte erzählt werden.“
Seiner Meinung nach gehe es in „Murot und das Paradies“ um die Suche nach Glück, „die uns ja alle auf die eine oder andere Weise ein Leben lang beschäftigt.“