Sie ist gerade einmal drei bis acht Millimeter groß – aber trotzdem sollte niemand die Asiatische Tigermücke unterschätzen. Wer schon mal Urlaub in tropischen Ländern wie Thailand machte, dem dürfte der fies ziehende Schmerz bei einem Stich des Insekts bekannt sein.
Doch nicht länger nur in weit entfernten Urlaubsländern treibt das exotische Tierchen mittlerweile sein Unwesen. Auch in Europa hält die Asiatische Tigermücke schon längst Einzug. Und selbst in Deutschland müssen wir uns vor ihr jetzt in Acht nehmen.
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Experte warnt vor Tigermücke
Anders als unsere heimischen Mückenarten ist die Tigermücke trotz ihrer kleinen Größe relativ auffällig. Denn wie ihr Name bereits verrät, weist die Steckmücken-Art eine auffällige schwarz-weiße Färbung an ihren Gliedmaßen auf, die an Tigerstreifen erinnert. Ein weiteres typisches Merkmal ist eine am Hinterkopf ansetzende weiße Linie, die sich bis zu den Flügeln des Insekts fortsetzt.
Mittlerweile hat der Exot auch in Deutschland Einzug gehalten. Schuld daran soll der Mensch sein, der die Tigermücke von Reisen eingeschleppt hat. Dass die Stechmücke sich hier aber auch wohl fühlt, hat besorgniserregende Gründe, wie ein Experte gegenüber dieser Redaktion offenbart. Wie Dr. Burkhard Bauer vom Institut für Parasitologie und Tropenveterinärmedizin erklärt, wird die Ausbreitung des Insekts durch „höhere Temperaturen“ und damit durch die „Klimakrise“ begünstigt. Gerade im Südwesten Deutschlands sei die Tigermücke verstärkt zu finden.
Laut Umwelt-Bundesamt wurden einzelne Exemplare bereits seit 2007 hierzulande entdeckt. Doch mittlerweile seien gerade in den Sommermonaten auch größere Populationen nachgewiesen worden. Aber wie gefährlich ist die Mücke?
Tigermücke ist äußerst aggressiv
Laut des Experten soll die Tigermücke eine äußerst aggressive Stechmücken-Art sein. Während andere Arten überwiegend in der Dämmerung stechen, treibt sich das fiese Insekt auch tagsüber herum und hat es dabei auf Menschen und Säugetiere abgesehen. „Tigermücken können verschiedene Viren – sogenannte Arbo-Viren (=Arthropode-borne, also von stechenden Insekten verbreitete Viren) übertragen“, erklärt Dr. Bauer. Tigermücken könnten dabei unter anderen die tropischen Krankheiten Dengue-, Chikungunya-, Zika- oder das West-Nil-Fieber übertragen.
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Folgen können Fieber, Kopfschmerzen oder Schüttelfrost sein. Gerade für Schwangere kann etwa die Zika Erkrankung schwerwiegende Folgen für das ungeborene Kind haben. Diese kann durch die Hemmung der Nervenzellen im Gehirn eine Behinderung bei diesem hervorrufen.
Vor Tigermücken schützen kann man sich auch wie bei anderen Insekten mit klinisch getesteten Abwehrmitteln beziehungsweise den sogenannten Repellentien. „Sonst Moskitonetze oder auch die Haut bedeckende Kleidung“, so Dr. Bauer. Wurdest du bereits von einer Asiatischen Tigermücke gestochen, dann solltest du die Einstichstelle am besten direkt kühlen. „Bei Krankheitssymptomen wie Fieber, Kopfschmerzen oder Schüttelfrost sollte ein Arzt aufgesucht werden.“