Schon seit 2020 prangen die Symbole auf verschiedenen Lebensmitteln, die bei Lidl, Kaufland & Co. verkauft werden. Dennoch scheinen längst nicht alle Kunden zu wissen, was sie bedeuten.
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Und nicht nur das, viele fühlen sich durch die Hinweise auf den Verpackungen zusätzlich irritiert. Dabei soll der Nutri-Score genau das Gegenteil bewirken: Kunden sollen so schnell die Nährwerte der Produkte erkennen und vergleichen können. Was der Nutri-Score ist, wo du ihn auf den Artikeln von Lidl, Kaufland & Co. findest und wie du dich damit gesünder ernähren kannst, erfährst du hier.
Lidl, Kaufland & Co: Kunden wissen nix vom Nutri-Score
Zum Kauf verführt – mit bunten und ansprechenden Verpackungen schaffen es Supermärkte und Discounter immer wieder, ihre Kunden dazu zu bringen, ungesunde Lebensmittel zu kaufen. Fettleibigkeit, Diabetes und andere Krankheiten sind häufig die Folge. Seit 2020 gibt es deshalb den Nutri-Score, um Kunden auf die Nährwerte der Lebensmittel hinzuweisen. Die Kennzeichnung ist für Hersteller freiwillig.
Der Nutri-Score:
- Bewertungsmittel für die Gesundheit verpackter Lebensmittel
- Stufen von A-E
- Soll Hersteller motivieren, gesündere Lebensmittel zu produzieren und Kunden, sich gesünder zu ernähren.
Doch weiß noch immer ein Viertel nicht, was der Nutri-Score ist und etwa ebenso viele finden ihn missverständlich. Das hat „Super.Markt“ bei einer Umfrage herausgefunden, wie das rbb-Fernsehen berichtet. Und das hat auch seine Gründe.
Nutri-Score steht in der Kritik
Eigentlich soll der Nutri-Score anzeigen, ob ein Lebensmittel gesund ist oder nicht. Teilweise sind die Bewertungen jedoch schwer nachvollziehbar, wie die Verbraucherzentrale kritisiert.
So erhält zum Beispiel ein Kakao-Pulver bei einem Zuckeranteil von 75 Prozent eine „B“-Bewertung, weißes Toastbrot bekommt sogar ein „A“, während Olivenöl und Frittieröl gleichermaßen mit einem „C“ bewertet werden. Kein Wunder also, dass dies Kunden verwirrt. Grundsätzlich werden hohe Zucker- oder Fettgehalte nämlich schlechter bewertet, allerdings können Hersteller auch tricksen.
Hersteller umgehen Nutri-Score
Schließlich will keiner einen schlechten Nutri-Score auf sein Produkt schreiben müssen. Deshalb umgeht zum Beispiel Nestlé mit seinem Kakao das Problem mit dem Zucker und empfiehlt fettarme Milch dazu. So wird der Score ganz einfach auf das fertig angerührte Glas angerechnet und es gibt eine bessere Bewertung. Das Toastbrot schlägt sich aufgrund seines niedrigen Zucker- und Fettgehalts so gut und bei den Ölen wird nicht unter schlechten und guten Fetten unterschieden.
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Süß-, Farb- und Konservierungsstoffe wie auch Palmöl sind noch keine Negativpunkte in der Bewertung, auch positive Inhaltsstoffe wie Omega-3-Fettsäuren oder Vitamine fließen nicht in die Bewertung ein. Bisher hat „Super.Markt“ Kalorien, Zucker-, Salz- und Fettgehalt als Manko für die abschließende Klassifizierung ausfindig machen können. Ihnen stehen Proteine, Ballaststoffe und Obst- beziehungsweise Gemüseanteile gegenüber.
Der Nutri-Score kann damit nicht mit dem Wort „gesund“ gleichgesetzt werden. Produkte erscheinen gesünder, als sie wirklich sind. Ein neuer Algorithmus soll ab 2024 umgesetzt werden. Allerdings wird es etwa zwei Jahre dauern, bis die überarbeitete Kennzeichnung komplett in Kraft tritt.