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SPD und CDU: Ist das Zeitalter der Parteien vorbei? Ex-Abgeordneter plaudert aus dem Nähkästchen

CDU und SPD laufen nicht nur die Wähler davon. Auch Mitglieder haben die einst so großen Parteien immer weniger.

Marco Bülow kritisiert CDU und SPD "wieder Bock auf Demokratie"
© Kay Nietfeld

Olaf Scholz: 5 kuriose Fakten über den SPD-Politiker

Kanzlerkandidat Olaf Scholz hat viele Erfahrungen in der Landes- und Bundespolitik. Doch was ist mit den Dingen, die nicht unbedingt in seiner Politiker-Vita stehen? Hier kommen 5 kuriose Fakten über den Kanzlerkandidaten!

Die sogenannten Volksparteien CDU und SPD sind eigentlich keine Volksparteien mehr. Nicht nur Wähler kommen ihnen abhanden, auch Parteimitglieder werden immer weniger.

Warum die einstmals großen Parteien nicht mehr bei den Wählern ankommen, wird heiß diskutiert. Denn die sinkende Popularität bedeutet letztlich auch einen Vorteil für die AfD.

SPD: Ehemaliges Mitglied äußert sich negativ über Parteistrukturen

Kritik an der CDU und der SPD ist keine Seltenheit. Nicht zuletzt durch die hohen Umfragewerte der AfD fragt man sich, wie gut die Volksparteien denn noch Wähler generieren könnten. Doch das ist nicht das einzige Problem. Die Mitgliedszahlen von CDU und SPD sanken in den letzten Jahren, das Engagement scheint abzunehmen.

Kritik äußerte der ehemalige Bundestagsabgeordnete und Ex-Mitglied der SPD, Marco Bülow in seinem Podcast Lobbyland. Der Grund, warum gerade die SPD immer schlechter bei den Menschen ankomme sei, dass Standpunkte zu wenig durchgesetzt würden. Auch in seiner Zeit als Bundestagsabgeordneter (bis 2021) sei das zu erkennen gewesen.

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Man gehe schon mit einem Kompromiss in die Verhandlungen, um dann kein Ergebnis zu erzielen. „Ich finde diese Kompromisse sollte man mit der Bevölkerung machen und mit dem was die will. Aber das interessiert halt nicht mehr.“


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Politiker seien zu entfremdet von den Problemen der Menschen. Auch SPD-Politiker seien meist wohlbehütet, ohne Soziale Probleme in Akademikerhaushalten aufgewachsen. „Da stehen auch die dicken Benz und BMW vor der Tür“.

Doch wenn sich die Bevölkerung sich nicht mehr von den Parteien vertreten sieht, wäre dann die logische Konsequenz nicht, sich selbst politisch zu engagieren?

Keine Chance für Neueinsteiger in der Politik

Auch dort sieht Bülow keine Möglichkeit. Parteistrukturen seien oft undurchlässig und schwerfällig. Frustrierend für potentielle Parteimitglieder, die beispielsweise etwas gegen den Klimawandel tun wollen. „Jüngere Menschen gehen weniger in die Parteien. Grade die Kreativen, die was verändern wollen.“

Bülow, der 2018 aus der SPD ausgetreten ist, kritisierte bereits damals, die Sozialdemokraten seien nicht in der Lage sich zu erneuern und die Menschen mitzunehmen. Er trat stattdessen 2020 in die PARTEI ein.

An den großen Parteien bemängelte er den Umgang mit Fehlern. Man müsse auch in den eigenen Reihen kritisieren, denn nur so sei es authentisch die anderen Parteien zu beanstanden. Die CDU beispielsweise, sei die letzte Partei, die den Grünen Vetternwirtschaft unterstellen dürfe. „Und dann werden die Leute auch wieder Bock auf Demokratie haben und nicht alles zum Kotzen finden“.


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„Bock auf Demokratie, auch bei den Jüngeren, ist dennoch zu finden. Die Mitgliederzahlen der Grünen steigen das siebte Jahr in Folge an, über 126.000 Parteiangehörige sind es nun. Sicherlich unter anderem wegen der frühzeitigen Solidarisierung mit der Schülerbewegung fridays for future.

Auch die FDP freute sich über einen Anstieg. 77.000 Mitglieder waren es, nach Angaben der Partei 2022. Doch, ob dies ausreicht, die Demokratie nachhaltig zu stärken, bleibt fraglich. Denn auch die noch junge AfD verzeichnet etwa 30.000 Mitglieder.

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