Angesichts der hohen Inflation ist jeder Euro wertvoll. Deswegen haben sich viele auf die neue Mindestlohn-Erhöhung gefreut. Doch die Enttäuschung war groß.
Denn die neue Erhöhung des Mindestlohns beträgt nicht einmal 50 Cent. Ein Tropfen auf den heißen Stein, wie viele finden. Vor allem ein Sektor wird wenig von dem Anstieg merken.
Mindestlohn: Bittere Worte nach Erhöhung
Ab 2024 soll der gesetzliche Mindestlohn in Deutschland von aktuell zwölf auf 12,41 Euro steigen. Das beschloss die von der Regierung eingesetzte Mindestlohnkommission am Montag. Allerdings gegen die Stimmen der Gewerkschaften. Sie wollten wegen der hohen Inflation eine Erhöhung auf mindestens 13,50 Euro brutto.
Nicht nur bei den Gewerkschaften ist der Aufschrei groß. Auch andere meldeten sich zu der enttäuschenden Erhöhung zu Wort. Besonders einen Sektor soll es stark treffen. „Die Erhöhung des Mindestlohns ist eine bittere Enttäuschung für die mehr als 11 Millionen Beschäftigte im Niedriglohnsektor— diese bedeutet einen starken Verlust der Kaufkraft & Lebensstandards für viele Familien“, beklagt Marcel Fratzscher vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung.
Mindestlohn: Neue Erhöhung 2025
Für Verena Bentele, Präsidentin des Sozialverbands VdK, ist die Erhöhung angesichts der Inflation „ein schlechter Scherz“. „Wer Vollzeit arbeitet, muss von seinem Lohn leben und ausreichend Beiträge in die Rente einzahlen können, damit sie im Alter zum Leben reicht. Doch dafür ist die Anhebung auf 12,41 Euro bei weitem nicht genug. Mindestens 14 Euro hätte es gebraucht, um die Menschen, die zu den untersten Einkommensgruppen gehören, spürbar zu entlasten“, macht Bentele in einer Presseerklärung deutlich.
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Den gesetzlichen Mindestlohn gibt es seit 2015 in Deutschland. Zum Start lag er bei 8,50 Euro die Stunde und ist seitdem mehrfach erhöht worden. Von derzeit 12 Euro soll er in zwei Stufen auf 12,82 Euro pro Stunde steigen. Die zweite Anhebung kommt dann zum 1. Januar 2025.