Wenn in anderthalb Wochen die Ampellichter ausgehen und die Motoren laut werden, fallen die deutschen Blicke auf Nico Hülkenberg. Er ist der einzige deutsche Formel-1-Pilot in der kommenden Saison.
Der 35-Jährige ersetzt Mick Schumacher bei Haas und geht das erste Mal seit drei Jahren als Stammfahrer an den Start. Zuvor fuhr der Deutsche lediglich als Ersatzfahrer. Vor seinem Formel-1-Comeback erzählt Hülkenberg nun von einer großen Chance, die ihn beinahe Fahrer eines großen Traditions-Rennstalls werden ließ.
Formel 1: Hülkenberg ist deutsche Hoffnung
Als Nico Hülkenberg 2010 sein Debüt in der Formel 1 feierte, bestand mehr als ein Drittel des Fahrerfeldes aus Deutschen. Am Ende der Saison 2010 wurde mit Sebastian Vettel sogar ein deutscher Fahrer Weltmeister. Aus sieben macht nun nur noch eins. 13 Jahre später sieht es in der Motorsport-Königsklasse ziemlich düster aus für Deutschland. Kein Heimrennen und nur noch ein deutscher Fahrer. Um so größer ist die Verantwortung für Hülkenberg. „Ich werde ganz sicher alles reinwerfen, um die Fans in Deutschland bestmöglich zu unterhalten“, versprach der Haas-Pilot.
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Nach dem Sebastian Vettel seine Karriere im vergangenen Jahr beendete und Haas Mick Schumachers Vertrag nicht verlängerte, bleibt also nur noch Hülkenberg. Dass er den Platz von Schumacher einnimmt und so die deutsche Nachwuchshoffnung so kein Cockpit in der kommenden Saison bekam, stört den Formel-Fahrer allerdings nicht. „Manchmal kommen Fahrer, manchmal gehen welche. Manche müssen auch mal eine Pause einlegen und kommen dann wieder zurück. So funktioniert die Formel 1. Ich habe das selbst erlebt“, erklärte der neue Teamkollege von Kevin Magnussen.
Mit Magnussen geriet Hülkenberg in der Vergangenheit des Öfteren aneinander. 2017 gab es die ein oder andere verbale Provokation zwischen den Beiden. Hülkenberg nannte den Dänen damals „einen der unsportlichste Fahrer im Feld“. Für die beiden Teamkollegen sei das aber nun vergessen, zusammen wollen sie Haas weiter nach vorne bringen und erfolgreich sein. „Das darf nicht auf Kosten des Teams gehen“, warnte Teamchef Günther Steiner die beiden Routiniers.
Kurz vor Ferrari-Engagement
Hülkenberg stand in der Vergangenheit stets für eine gewisse Konstanz, ohne den ganz großen Erfolg gehabt zu haben. Er hält den Rekord für die meisten Grands Prix ohne ein Podium und die meisten Punkte ohne einen Sieg. Dass er trotz ausbleibender Triumphe auf dem Zettel der ganz großen Teams war, beweist eine Geschichte von 2013. Damals soll Hülkenberg kurz vor der Unterschrift bei Ferrari gestanden haben. „Im Verlauf des Jahres 2013 haben wir erste Gespräche geführt, der Vertrag hätte 2014 beginnen sollen. Wir waren gefühlt sehr weit, aber am Ende gab es einfach keine Unterschrift“, verriet der Deutsche. Woran die Zusammenarbeit zwischen ihm und dem Traditions-Rennstall gescheitert ist, weiß er im Übrigen bis heute nicht: „Das würde ich auch gern wissen.“
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Das wäre natürlich ein absoluter Hammer gewesen. Für ihn und für ganz Formel-1-Deutschland. Er wäre der erste deutsche Ferrari-Pilot seit Michael Schumacher gewesen. Sebastian Vettel stieß erst 2015 zur Scuderia Ferrari. Jetzt geht Hülkenberg für Haas auf Punkte. Vielleicht bricht er seinen Rekord mit dem Ex-Team von Mick Schumacher.