Borussia Dortmund kam dank fünf Siegen aus fünf Bundesligaspielen im neuen Jahr bis auf drei Punkte an die Tabellenspitze ran. Nach einer kleinen Schwächephase zu Beginn des Jahres musste der FC Bayern seinen Vorsprung einbüßen. Das Rennen um die vordersten Plätze ist so spannend wie lange nicht mehr.
Inmitten dieses Kampfes meldet sich nun ein ehemaliger Funktionär des Rekordmeisters zu Wort und provoziert Borussia Dortmund und seinen Geschäftsführer. Uli Hoeneß spricht erneut öffentlich über den BVB und bezieht sich auf die Rollenverteilung in den deutschen Fußballverbänden.
Borussia Dortmund: Seitenhieb an Watzke und Co.
Dass Uli Hoeneß für laute Kampfansagen bekannt ist, ist kein Geheimnis mehr. Nun spricht der Ex-Bayern-Präsident über Hans-Joachim Watzke und dessen Ämter in den Fußballverbänden Deutschlands. Der BVB-Boss ist neben seiner Tätigkeit bei Schwarz-Gelb auch noch Sprecher des DFL-Präsidiums und Vizepräsident des DFB. Aufgrund dieser Präsenz stichelt Hoeneß jetzt gegen den Geschäftsführer vom BVB.
+++ Borussia Dortmund: Adeyemi erklärt Erfolgsrezept – seine Antwort überrascht +++
In der 150. Ausgabe des Talks „Anstoß“ der „Neuen Presse“ in Hannover wurde Uli Hoeneß nach dem Einfluss des FC Bayern beim DFB gefragt. Der 71-Jährige antwortete daraufhin: „Watzke hat jetzt einen kleinen Vorsprung. Wie immer im Leben ist Dortmund aber anschließend Zweiter.“ Doch welchen Vorsprung meint der gebürtige Ulmer?
Der Vorsprung von Watzke sei, dass der Rekordmeister erst kürzlich personelle Veränderungen in der Führungsetage vorgenommen hat. „Beim FC Bayern gab es vor zwei Jahren einen personellen Neuanfang mit Oliver Kahn und Herbert Hainer. Gerade Karl-Heinz Rummenigge war ja vorher stark in den internationalen Gremien vertreten“, erklärte Hoeneß. Für den ehemaligen Bayernboss ist die Verbandpräsenz vom FC Bayern zu gering: „Der Einfluss des FC Bayern auf den deutschen Fußball im Bereich DFL und DFB ist mir zu wenig. Es kann nicht sein, dass der wichtigste deutsche Verein da so wenig vertreten ist.“
BVB: Hoeneß gegen 50+1-Regel
Auch die Debatte um die 50+1-Regel ließ Hoeneß deutlich werden. Befürworter dieser Regelung seien „scheinheilig“ und man würde durch diese Regel den Anschluss an die europäische Konkurrenz komplett verlieren. „Wir wären bei Bayern München total dafür, dass die 50+1-Regel fällt, weil wir international total ins Hintertreffen geraten. Ich bin dafür, dass jeder Verein das selbst entscheidet. Das hat nichts mit Bayern München zu tun. Es geht darum, den anderen Vereinen die Möglichkeit zu geben, wettbewerbsfähig zum FC Bayern zu sein“, so Hoeneß. Aussagen, die viele Fußballfans wohl eher weniger gerne hören werden.
Mehr News zum BVB:
Wenn Uli Hoeneß in die Öffentlichkeit tritt, sind Schlagzeilen wohl vorprogrammiert. Nun erwischt es also mal wieder Watzke und den BVB. Der BVB-Boss hat sich bislang noch nicht zu den Aussagen des ehemaligen Bayern-Präsidenten geäußert. Mal sehen, ob der 63-Jährige auch ein paar Seitenhiebe Richtung Hoeneß und den FC Bayern verteilt.