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Düsseldorf: Nach Unfall auf der Kö – „Dachte erst an eine Bombe“

Ein 84-Jähriger rast auf der Kö in Düsseldorf in Fußgänger, verletzt drei Personen schwer. Augenzeugen berichten, wie sie den Crash erlebten.

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© dpa/DER WESTEN

Wie verhalte ich mich richtig bei einem Unfall?

Wir zeigen, wie du dich verhalten solltest, wenn du Zeuge eines Unfalls wirst.

Das Drama auf der Kö in Düsseldorf: Ein Rentner (84) hatte am Dienstagabend (22. November) die Kontrolle über seinen Mercedes verloren, ist am Weihnachtsmarkt gegen parkende Autos und E-Scooter gedonnert, ehe der SUV am Straßenrand zum Stehen gekommen ist.

Drei Fußgänger aus Düsseldorf (40, 31 und 26 Jahre alt) wurden schwer verletzt, schwebten sogar in Lebensgefahr. Die Polizei geht von menschlichem Versagen aus, verweist auf eine schwierige Sicht (Dunkelheit, Nieselregen) für den Senior aus Mettmann. Sowohl er als auch seine Beifahrerin erlitten einen Schock. Jetzt erzählen Augenzeugen DER WESTEN, wie schrecklich der Moment des Unfalls war – und sogar an eine Bombe gedacht haben!

Düsseldorf: Augenzeugen berichten von Kö-Drama

Sebastian Thomas (42) verkauft keine 20 Meter vom Unfallort entfernt Crepes, betreibt den Weihnachtsmarktstand zusammen mit seinem Vater. Noch am Mittwoch, ein Tag nach dem Kö-Unfall, gebe es kein anderes Thema unter den Kunden.

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Flatterband sichert die Unfallstelle am 22. November auf der Kö in Düsseldorf ab. Foto: Alex Forstreuter/dpa

Thomas zu DER WESTEN: „Hier waren viele Menschen unterwegs. Plötzlich hat es gekracht, die Leute haben sich umgedreht, einige sind zusammengezuckt und haben geschrien. Dann kamen schon zig Streifenwagen, auch die Feuerwehr und Rettungswagen waren schnell da.“

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Sebastian Thomas (42) betreibt einen Crepes-Stand auf der Kö. Foto: Metin Gülmen/DER WESTEN

Der 42-Jährige schildert weiter: „Zum Glück hat es keine Toten gegeben. Der Mercedes-Fahrer hat bestimmt 25 E-Scooter und E-Bikes umgefahren, es hätte viel schlimmer enden können. Die Polizei ist zu mir gekommen, hat angeordnet, dass wir alle schon bis 19 Uhr schließen müssen. Ich habe dann schnell sauber gemacht und meinen Crepes-Stand geschlossen.“

Wurst-Verkäuferin: „Dachte erst an eine Bombe“

Wenige Stände weiter betreibt eine Frau mittleren Alters einen Wurst- und Pommes-Stand. Sie stehe noch immer unter Schock, erzählt sie DER WESTEN: „Ich habe mich beim Knall richtig erschrocken, musste sogar schreien. Ich dachte erst an eine Bombe, hatte richtig Angst. Die ganze Kö ist dann schnell gesperrt worden, hier war ganz viel Polizei.“

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Die Unfallstelle am 23. November einen Tag nach dem Kö-Crash. Foto: Metin Gülmen/DER WESTEN

Auch ihre Kunden hätten Angst gehabt, seien verunsichert gewesen. Die Verkäuferin: „Polizisten haben uns dann schnell beruhigt und Entwarnung gegeben. Trotzdem mussten wir schon gegen 18.30 Uhr schließen. Ich bin froh, dass niemand gestorben ist.“


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Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen fuhr der Mercedes-Fahrer auf der Kö in Richtung Corneliusplatz. An der Kreuzung Königsallee/Königstraße übersah er offensichtlich eine rote Ampel. In der Folge prallte er in einen Opel, der aus Richtung Königstraße bei Grün in die Kreuzung einfuhr. Der Senior gab weiter Gas, fuhr weiter auf der Kö, kam schlussendlich in Höhe der Königsallee/Blumenstraße vor Pollern zum Stillstand. Hinweise auf den Konsum von Alkohol und Drogen liegen nicht vor. Die Ermittlungen dauern an.