Der Skandal um Zulieferer des Discounters Lidl zieht immer weitere Kreise. Bereits vor ein paar Wochen wurde bekannt, dass diverse Produzenten von Hähnchenfleisch furchtbar mit den Tieren umgehen. Jetzt haben Tierschutzorganisationen noch weitere Videoaufnahmen veröffentlicht, die das ganze Ausmaß der Dinge aufzeigen.
In den Videos der Tierschutzorganisation Equalia wird gezeigt, wie Mitarbeiter die Tiere brutal treten, töten und ohne jegliche Rücksicht in Transportkäfige stopfen. Haben diese unsäglichen Zustände bei den Zulieferern jetzt auch Auswirkungen auf das Sortiment von Lidl?
Lidl: Aufnahmen von Zulieferern sind einfach nur eklig
Die Aufnahmen sind nicht nur für Tierfreunde schwer zu ertragen: Hühner werden tatsächlich einfach in einen Stall geschüttet, gequält und auf brutale Weise getötet. All das passiert jedoch nicht nur in spanischen Betrieben, wie die Enthüllungen der letzten Wochen zeigen. Auch Lidl-Zulieferer in Niedersachsen gehen ähnlich abscheulich mit ihren Tieren um.
Doch nicht nur die Gesundheit der Hühner scheint in den Betrieben vollkommen egal zu sein, auch das Wohl der Kunden interessiert hier niemanden, wie Aufnahmen belegen. Denn unter den Tieren für die Schlachtung befinden sich, laut den Bildern der Tierschutzorganisation, auch längst tote und auch schwerkranke Hühner. Und diese kommen anschließend dann als Teil der Lidl-Eigenmarken „Metzgerfrisch“ und „Grillmeister“ auf den Teller der Kunden!?
Tierschützer sicher – „Das ist keine Ausnahme
Mahi Klosterhalfen, Präsident der Albert Schweitzer Stiftung, die das ursprüngliche Videomaterial veröffentlichte, ist nicht überrascht: „Die neuen Recherche-Videos beweisen, dass Tierschutzverstöße bei Lidl-Lieferanten nicht bloß Ausnahmen sind, wie der Discounter behauptet. Lidl weigert sich nach wie vor, die systemimmanenten Probleme der Hühnermast ernsthaft anzugehen.“
Deshalb hat die Stiftung auch eine deutliche Forderung an Lidl: Wenigstens die Kriterien für die Europäische Masthuhn-Initiative soll umgesetzt werden. „Das Management muss sich jetzt entscheiden, ob es in Sachen Tierschutz weiter auf der Bremse stehen oder nicht doch lieber eine Führungsrolle übernehmen will. Wegducken kann sich Lidl jetzt jedenfalls nicht mehr“, so Klosterhalfen.
Die jeweiligen Betriebe haben mittlerweile Anzeigen wegen Tierquälerei erhalten.