Auf das Drama folgte die Eskalation. Beim Schlusspfiff in der Youth League dröhnte ein kollektiver Jubelschrei durch das Österbro-Stadion. In letzter Minute löste die U19 von Borussia Dortmund gegen Kopenhagen das Ticket für die K.o.-Phase.
Sachlich und nüchtern statt euphorisch waren anschließend aber die Worte von Lars Ricken. Der Nachwuchskoordinator von Borussia Dortmund stieß nachdenkliche Töne an. Über das Spiel und die Qualität des BVB-Jugendflagschiffs.
Borussia Dortmund: Lars Ricken schonungslos offen
87 Minuten lang zitterte die BVB-U19 – das 0:0 in Dänemark wäre gleichbedeutend mit dem Ausscheiden in der Gruppenphase der Youth League gewesen. Dann erlöste Juwel Paris Brunner mit einer Kopfball-Bogenlampe die Schwarzgelben. Die Freude war entsprechend groß.
Lars Ricken gab sich anschließend aber bedeckt erfreut. Er spricht schonungslos offen von einem glücklichen Sieg und verrät, dass personelle Umplanungen der A-Jugend das Leben in dieser Saison ziemlich schwer gemacht haben.
Drei eingeplante Juwele sind weg
„Auf der Tribüne waren wir die ganze Zeit relativ leise. Man muss sagen: Kopenhagen war spielerisch besser als wir“, gesteht der Jugendkoordinator im Interview mit dem vereinseigenen Kanal. Eine Erklärung dafür liefert er gleich hinterher. Der U19 waren gleich eine Reihe Hochkaräter weggenommen worden. „Am Anfang der Saison hatten wir eigentlich geplant mit Tom Rothe und Bradley Fink und hatten mit einem Auge auf Bynoe-Gittens geschielt. Die sind alle nicht dabei. Dementsprechend fehlt uns ein bisschen individuelle Qualität.“
Tom Rothe wurde von Edin Terzic nach den ersten drei Spieltagen der U19-Bundesliga dauerhaft zu den Profis hochgezogen. Dort kam er in dieser Saison bislang viermal zum Einsatz. Bradley Fink rutschte vor der Saison in die Drittliga-Mannschaft hoch, zog aufgrund mangelnder Chancen zu den Profis zum FC Basel weiter. Jamie Bynoe-Gittens wurde bei den Profis blitzschnell zum festen Bestandteil, bevor er sich eine schwere Schulterverletzung zuzog.
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Die Enthüllung von Ricken schmälert die Hoffnungen auf eine weite Reise von Borussia Dortmund in der Youth League. Gleichzeitig macht sie Dortmunds Einzug ins Achtelfinale umso beeindruckender. Auch für Lars Ricken.
„Natürlich ist es schön, dass es so aufgeht. Die Jungs sind nach dem Spiel komplett ausgerastet“, sagt das BVB-Urgestein. „Wir haben die ersten beiden Spiele verloren und sind jetzt in die K.o.-Phase eingezogen. Ich bin mächtig stolz auf die Jungs.“