Vor dem Handelshof in Essen soll ein WC aufgestellt werden, das auch die Trinkerszene nutzen soll. Stadtplaner befürchtet eine Verschandelung des Willy-Brandt-Platzes.
Essen.
Die Toilettenpläne auf dem Willy-Brandt-Platz haben Essens Stadtplaner Hans-Jürgen Best überrascht und gleichzeitig alarmiert: „Ich will die Pläne sehen, schließlich muss ich wissen, ob das unseren Willy-Brandt-Platz verschandelt“, sagte er. Eine öffentliche Toilette direkt vor dem denkmalgeschützten Handelshof sei nicht nur eine Frage der Hygiene, sondern auch der Stadtgestaltung. Er erinnerte daran, dass sich die Stadtplaner bereits mit dem U-Bahn-Aufzug viele Gedanken gemacht hatten, damit er sich in die Umgebung optisch einfügt.
Bei einem von der CDU organisierten Rundgang hatten Politiker und Geschäftsleute am Donnerstag ein WC direkt neben der Trinkerszene auf dem Willy-Brandt-Platz favorisiert. Bis dahin war gedacht gewesen, einen mobilen Toilettenwagen auf dem Heinrich-Reisner-Platz aufzustellen.
SPD zeigte von neuen Überlegungen überrascht
Auch die SPD zeigte sich gestern von den neuen Überlegungen überrascht, will aber die Pläne nicht zerreden. „Uns ist es im Prinzip egal, die Hauptsache ist, dass sich in der Sache schnell etwas tut“, erklärte Jens Gröne, SPD-Ratsherr für die Essener Innenstadt. Die aktuelen Zustände seien nicht länger hinnehmbar. Die SPD forderte jedoch, den Denkmalschutz zu beteiligen. Auch die Statik müsse überprüft werden und die Finanzierung gesichert sein.
Die Geschäftsleute hoffen auf eine Lösung bis April. Einige, darunter der Anbieter der Stadtrundfahrten Tigges, haben sich bereit erklärt, sich an den Kosten zu beteiligen und weitere Sponsoren zu suchen.