Die Anlaufstelle für qualifizierte Zuwanderer soll in den Gildehof ziehen, und das Team steht schon bereit. Nur die Umbaumaßnahmen haben noch nicht begonnen. War die Eröffnung ursprünglich für April diesen Jahres geplant, geht man nun vom ersten Quartal 2015 aus.
Essen.
Das städtische Welcome-Center wird offenbar noch ein Jahr später als geplant eröffnet werden. Der Rat der Stadt hatte im Juni 2012 grünes Licht für die Anlaufstelle für ausländische Fachkräfte gegeben; seither hatten sich Standortsuche und Planung hingezogen. Zuletzt war von einem Eröffnungstermin im April diesen Jahres die Rede, der erneut nicht gehalten werden konnte. „Ich gehe davon aus, dass wir frühestens im ersten Quartal 2015 starten“, sagt Uwe Siemon, Abteilungsleiter für die städtischen Bürgerämter und als solcher Vorgesetzter von Nicole Harzer, die das Welcome-Center leiten wird.
Bisher habe man noch gar nicht mit dem Umbau im Gildehof am Hauptbahnhof begonnen. Das Gebäude, in dem sich auch andere städtische Dienststellen befinden, war ausgewählt worden, weil das geplante Welcome-Center „kundenfreundlich, zentral und innenstadtnah“ gelegen sein soll. Wenn der Bauausschuss in seiner heutigen Sitzung zustimmt, könne man zeitnah mit dem Umbau beginnen, so Siemon. Er rechne mit einer Umbauzeit von gut drei Monaten.
Auswändige Ausstattung benötigt
Essen will qualifizierte Zuwanderer, um die es wirbt, in einem „repräsentativen Servicebereich empfangen“. In einer „groben Kostenschätzung“ hatte die Verwaltung 100.000 Euro für die Aufwertung der Räume angesetzt. Das sei nicht zu halten, heißt es nun in der Vorlage für den Bauausschuss. So zeigte sich beim Besuch im Welcome-Center Hamburg, dass man eine aufwändigere Ausstattung etwa bei der Computertechnik benötigt.
Nun rechnet man mit Umbaukosten von 228.000 Euro. „Weil das Gebäude nicht der Stadt gehört, musste unsere Immobilienwirtschaft über den Umbau langwierige Gespräche mit dem Eigentümer führen“, sagt Siemon. Inzwischen sei man mit der Fondsgesellschaft, der der Gildehof gehört, überein gekommen, dass diese die Arbeiten beauftragt und abnimmt, und die Stadt die Kosten trägt. Für die Datenverarbeitungs-Technik fallen weitere 47.000 Euro an, so dass insgesamt 275.000 Euro fällig werden.
„Wir stellen da keine ollen Stellwände und Schreibtische rein“, so Uwe Siemon. Der Auftrag der Politik laute, mit dem Welcome-Center ein „Eingangsportal in die Stadtgesellschaft“ zu schaffen, das für einen „positiven Ersteindruck sorgen soll“. Dazu tragen selbstredend auch Center-Leiterin Nicole Harzer und ihr vierköpfiges Team bei. Als Lotsen sollen sie den Zuwanderern alle wichtigen Stellen mit Ansprechpartnern und Öffnungszeiten nennen können, „so dass ihnen eine langwierige Behörden-Rallye erspart bleibt“. Die Stellen sind mit drei Frauen und einem Mann aus der Verwaltung besetzt, die Englischkenntnisse auf hohem Niveau nachweisen mussten. Die Zeit bis zur verspäteten Eröffnung nutzen sie, um sich fortzubilden und bei Partnern wie der IHK zu hospitieren. Einige bringen Erfahrung in der Migrationsarbeit mit – aus der Ausländerbehörde stammt keiner.