Fast ein Dutzend Kunstprojekte fürs Ruhrgebiet geplant
„Emscherkunst“ und mehr: Die „Urbanen Künste Ruhr“ setzen fast ein Dutzend Kunstprojekte ins Werk. Bei manchen wie den „Urban Lights Ruhr“ mit lauter Lichtkunst gibt es in diesem Jahr nur einen Vorgeschmack. Im September kommt aber die „Momentanindustrie“ mit dem Mülheimer Ringlokschuppen.
Gelsenkirchen.
Für 3,1 Millionen Euro pro Jahr sollen die „Urbanen Künste Ruhr“ (UKR) als Nachfolger der Kulturhauptstadt-GmbH Ruhr.2010 dem Revier zwischen Hamm und Moers künstlerische Extra-Portionen bescheren. Die erste hatte am letzten Wochenende mit der „Emscherkunst 2013“ und ihren 30 Projekten einen voluminösen Aufschlag. Fast ein Dutzend weitere Kunstprojekte werden folgen – und alle sollen sie in den Stadtraum eingreifen, ihn verändern, seine Bewohner aktivieren, wie UKR-Chefin Katja Aßmann in Gelsenkirchen bei der Programmvorstellung betonte.
Die „Urbanen Künste“ werden je zur Hälfte vom Land NRW und vom Regionalverband Ruhr finanziert, als ein erstes Projekt fand 2012 im Rahmen der Ruhrtriennale die Lichtinstallation „Pulse Park“ an der Bochumer Jahrhunderthalle großen Anklang. Doch über ein Jahr ging noch ins Land, bevor das Programm Umrisse bekam. Katja Aßmann und ihr sechsköpfiges Team haben einige Salons und Symposien benötigt, um die „drängenden Fragen im Ruhrgebiet“ und Ansätze der Künstler zu erforschen – ob sich davon im Kulturhauptstadtjahr zu wenig offenbart hat?
Das dritte Ringlokschuppen-Stadtspiel heißt „Momentanindustrie“
Daraus fortgeführt wird die herrlich verrückte, als „ungewöhnlichste Ausstellung des Jahres“ ausgezeichnete „B1/A40 – Die Schönheit der großen Straße“-Schau mit Kunstaktionen und Festen rund um Herzschlagader des Reviers – allerdings erst im Sommer 2014, wiederum ins Werk gesetzt vom Düsseldorfer Projektemacher Markus Ambach.
Schon in diesem Jahr weitergeführt wird die „Kunst an der Seseke“ im östlichen Revier mit dem Titel „Über Wasser gehen“ – von morgen an bis zum 30. November gibt es Hausbauskulpturen, botanische Brücken, Wasserschauspiele und Videokunst in Lünen, Bergkamen, Kamen, Bönen, Unna und Dortmund.
In Mülheim werden die UKR mit dem Projekt „Momentanindustrie“ das dritte „Ringlokschuppen“-Stadtspiel nach „Schlimm City“ und „Ruhrzilla“ fördern (13.-21. September; dabei soll die jahrzehntelange Krise des Reviers reflektiert und seine 54. Stadt erfunden werden.)
Auch das Lichtkunst-Festival „Urban Lights Ruhr“ wird eigentlich erst 2014 erstrahlen, Ende Oktober dieses Jahres aber soll es in Bergkamen schon einen Vorgeschmack darauf geben. Ebenfalls im Oktober beginnen wird das Projekt „This is not Detroit“, das Bochum mit den Opel-Städten Ellesmere Port (GB), Gliwice (PL) und Zaragoza (E) verbinden soll – mit einer Fotoausstellung, Musik, Performances und Symposien, in enger Zusammenarbeit mit dem örtlichen Schauspielhaus.