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Münsters neuer Regierungspräsident wohnt in Ückendorf

Der neue Regierungspräsident wohnt in Ückendorf

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Foto: NRZ
Der neue Regierungspräsident zu Münster heißt Prof. Dr. Reinhard Klenke und ist ein waschechter Gelsenkirchener.

Gelsenkirchen. 

Der Kabinettsbeschluss steht am Dienstagnachmittag fest: Prof. Dr. Reinhard Klenke (CDU) aus Gelsenkirchen wird von der rot-grünen Landesregierung zum neuen Regierungspräsidenten (RP) für den Bezirk Münster ernannt und tritt sein Amt zum 1. Oktober 2011 an. Vorgeschlagen worden ist der 60-Jährige von Innen- und Kommunalminister Ralf Jäger (SPD).

Der Jurist und Christdemokrat ist ein waschechter Gelsenkirchener und wurde 1951 in der Stadt der tausend Feuer geboren, der er bis heute die Treue hält. Klenke lebt mit seiner Familie (verheiratet, zwei Kinder) in Ückendorf.

Reinhard Klenke studierte von 1969 bis 1973 Rechtswissenschaften an der Ruhr-Uni Bochum und promovierte 1975. Zwei Jahre später wurde Klenke Richter beim Verwaltungsgericht Gelsenkirchen, dann Richter und Vorsitzender Richter am Oberverwaltungsgericht zu Münster, ehe er Präsident des Verwaltungsgerichts Düsseldorf wurde. Seit Mai 2009 leitet er als Ministerialdirigent die Zentralabteilung des Justizministeriums NRW.

Besetzungsdiskussionen

Und nun also RP in Münster. Klenke ist damit Nachfolger von Dr. Peter Paziorek (63, CDU und gebürtiger Gelsenkirchener), der im Mai in den Ruhestand gegangen war. Seither war die Position verwaist und zum Teil massiven Besetzungsdiskussionen in der politischen Landschaft ausgesetzt. Die rot-grüne Landesregierung tat sich schwer, einen geeigneten Nachfolger zu finden. Namen tauchten auf und verschwanden schnell. Wie etwa Dr. Uli Paetzel (SPD, Bürgermeister Herten) oder Wolfgang Pantförder (CDU, Bürgermeister Recklinghausen). Sogar Oberbürgermeister Frank Baranowski (SPD) wurde mal ins Gespräch gebracht.

Während diese „Kandidaten“ allesamt früh abwehrten, hielt sich der Name Dr. Wolfgang Kirsch (CDU, Direktor des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe) einige Zeit, ehe sich Widerstand formierte. Der Vorwurf: Kirsch kenne die Emscher-Lippe-Region nicht, sondern nur das Münsterland. Am Ende war der LWL-Chef aus dem Rennen. Düsseldorf wollte dann doch lieber für den Regierungsbezirk Münster nicht nur unbedingt einen CDU-Politiker in Amt und Würden heben, sondern gleichermaßen jemanden präsentieren, der neben dem Münsterland die geplagte Emscher-Lippe-Region gut kennt.

Ein Kind der Stadt

OB Frank Baranowski meinte dann auch: „Ich freue mich, dass mit Professor Dr. Reinhard Klenke jemand Regierungspräsident wird, der das nördliche Ruhrgebiet aus eigenem Erleben kennt. Dass er gebürtiger und hier lebender Gelsenkirchener ist, sehen wir besonders gerne. Natürlich erwarten wir keine Sonderbehandlung, aber als Kind der Stadt wird er die Probleme, die wir haben, besser verstehen und bewerten können. Ich freue mich auf eine gute Zusammenarbeit!“

Für die Kreis-CDU sagte ihr Vorsitzender Guido Tann: „Es ist ein wichtiges Signal, dass der neue RP aus der Emscher-Lippe-Region kommt.“ Klenke sei aufgrund seiner herausragenden beruflichen Reputation eine gute Wahl.

Und Klenke selbst? Der sagte: „Ich kenne das nördliche Ruhrgebiet und das Münsterland sehr gut. Mein Ziel wird sein, beiden Teilen des Bezirks Münster gerecht zu werden. Ich freue mich auf die neue Aufgabe und werde erst einmal zuhören, wo die Menschen der Schuh drückt.“