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Städte im Ruhrgebiet schnitten bei deutschlandweiter Städtestudie schlecht ab

Städte im Ruhrgebiet schnitten bei Städtestudie schlecht ab

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Gelsenkirchen13095820 Luftbild Foto: Hans Blossey
Ums Ruhrgebiet ist es schlecht bestellt. Zu diesem Schluss kommt zumindest eine Städtestudie des arbeitgebernahen Instituts IW Consult über die Verteilung der Wirtschaftskraft in Deutschland. Auf den letzten Plätzen landeten Gelsenkirchen, Herne, Oberhausen und Bottrop. Vorne liegen München und Ingolstadt – und das aus ganz bestimmten Gründen.

Gelsenkirchen/Herne/Oberhausen/Bottrop. 

Eine Städtestudie zeigt, wie ungleich die Wirtschaftskraft in Deutschland verteilt ist. Die Autohersteller prägen ihre Region und lassen sie aufblühen. Andere werden abgehängt. Vor allem Standorte von Automobilherstellern haben in einer aktueller Untersuchung zur Wirtschaftskraft deutscher Städte die Nase vorn. München (BMW), Ingolstadt (Audi), Erlangen (Siemens) und Wolfsburg (VW) belegen die ersten Plätze in der Rangliste 2013 der wirtschaftsstärksten Städte. Am Ende der Niveau-Rangliste stehen Gelsenkirchen, Herne, Oberhausen und Bottrop. „In Nordrhein-Westfalen ist die Deindustrialisierung noch nicht gestoppt“, sagte Henning Krumrey, stellvertretender Chefredakteur der „Wirtschaftswoche“.

Die am Freitag vorgestellte Studie des arbeitgebernahen Instituts IW Consult kommt zu dem Ergebnis: Es sind die mittelgroßen Städte, die Deutschland insgesamt stark machen. Einige ostdeutschen Städte haben ihre Stellung verbessert, ihre Aufholjagd verlangsamt sich jedoch. Und: Das Ruhrgebiet droht den Anschluss zu verlieren.

Deutschlands Stärke liege in der Provinz

„Deutschlands Stärke liegt in der Provinz. Und Provinz ist dabei kein Schimpfwort“, sagte Henning Krumrey in Berlin. Seine Zeitschrift und das Internetportal Immobilienscout 24 hatten die Untersuchung in Auftrag gegeben.

IW Consult, eine Tochtergesellschaft des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln, wertete für die 71 größten Städte rund 90 sozio-ökonomische Faktoren von Einkommen bis Kriminalität aus. Arbeitsmarkt (40 Prozent) und Wirtschaftsstruktur (30 Prozent) wurden am stärksten gewichtet, weniger stark der Immobilienmarkt (20 Prozent) und die Lebensqualität (10 Prozent). Die Wissenschaftler erstellten zwei Ranglisten: Zum wirtschaftlichen Niveau und zur jüngsten Entwicklung, kurz: der Dynamik.

Beim Wirtschaftsniveau kommt Berlin nur auf Platz 45 von den 71

Dynamischste Städte sind demnach zurzeit Wolfsburg, Ingolstadt, Erlangen, Regensburg und Leipzig. Berlin findet sich auf Platz 8 wieder. Beim Wirtschaftsniveau kommt die Bundeshauptstadt nur auf Platz 45 von den 71 untersuchten Städten, vor allem weil die Metropole einen so schwachen Arbeitsmarkt hat.

Zu den dynamischsten ostdeutschen Städten zählen außer Leipzig und Berlin noch Dresden (Platz 11), Potsdam (Platz 12), Rostock (Platz 19) und Jena (Platz 20). Ein direkter Vergleich mit den Platzierungen des Vorjahres ist nicht möglich. Damals wurden 50 Städte untersucht. (dpa)