Die Bürger beklagen im WAZ-Lesercafé in Dümpten die Baumfällungen im ehemaligen Biergarten. Eine Querungshilfe für die Oberheidstraße wurde schon lange gefordert – jetzt könnte sie endlich kommen.
Dümpten.
Der „Schildbürger“ an der Ecke Schildberg/Wittkampstraße war lange ein Traditionslokal, zuletzt dümpelte er so vor sich hin, zum Jahreswechsel machte er zu. Dass jetzt im ehemaligen Biergarten schöne alte Platanen gefällt wurden, war ein lange diskutiertes Thema beim WAZ-Lesercafé in dieser Woche im Café Hilleke in Dümpten. Die rund 25 anwesenden Leser waren empört, dass ein so herrliches Stückchen Grün im Ortskern von Oberdümpten beseitigt wurde und fragten sich, ob der neue Eigentümer des Gebäudes bzw. Grundstückes dafür überhaupt eine Fällgenehmigung habe. Einige hatten sogar schon bei der Stadtverwaltung angerufen und sich erkundigt, aber nach eigener Aussage keine zufriedenstellende Auskunft erhalten.
Der Sachverhalt ist laut Auskunft von Stadtpressesprecher Volker Wiebels folgender: „Vor rund sechs Wochen wurde vom Eigentümer ein Rückschnitt der vier großen Bäume – einer Kastanie und drei Platanen beantragt. Die Stadt begutachtete die Bäume und erteilte die Genehmigung, dass die Baumkronen um maximal 25 Prozent gestutzt werden könnten.“ Am 25. Februar habe ein Bürger angerufen und über einen Kahlschlag am Schildberg geklagt. „Sofortige Recherchen“ seitens der Stadt ergaben, dass „bei zwei Bäumen alle Äste abgeschnitten worden waren, so dass diese nicht mehr lebensfähig waren“.
Platane war gefahrenträchtig
Eine dritte sturmgeschädigte Platane stand nun ohne Schutz da, war gefahrenträchtig. Die Stadt musste die Fällung anordnen. „Der vierte Baum bleibt erhalten, es wurde aber angeordnet, dass eine fachgerechte Stutzung durch einen Fachbetrieb erfolgen muss“, so Volker Wiebels. Der Eigentümer müsse Nachpflanzungen vornehmen und ein Bußgeld in vierstelliger Höhe zahlen.
Mit der Nahversorgung in Oberdümpten zeigten sich die WAZ-Café-Gäste zufrieden. Sie sei gut, bis auf den nun fehlenden Drogeriemarkt. „Schön wäre es, wenn wir noch eine Eisdiele im Zentrum hätten, und die Sparkasse sollte natürlich unbedingt hier bleiben“, so Bernd Lüllau, Vorsitzender des Bürgervereins.
Das nächste
WAZ-Lesercafé findet voraussichtlich Ende April statt. In welchem Stadtteil und an welchem Ort, wird noch bekanntgegeben.
Zweites großes Thema im Lesercafé: die Raserei der Autofahrer auf der Oberheidstraße im Bereich des Edeka-Marktes und der Sparkasse. „Das ist eine echte Rennstrecke, da kann stündlich etwas passieren“, beklagen gleich mehrere Leser – übrigens nicht zum ersten Mal. Schon vor anderthalb Jahren beim letzten WAZ-Café in Dümpten wurde über die unfallträchtige Ecke diskutiert. Ein Querungsstreifen müsse her, damit die Fußgänger die Straße gefahrloser überqueren könnten, forderte man damals und auch diesmal wieder. Eine Mittelinsel favorisiert Bernd Lüllau vom Dümptener Bürgerverein. Zudem sei die Fahrbahn in äußerst schlechtem Zustand und müsse unbedingt saniert werden.
Probleme am Verkehrsübergang
Daraus scheint nun endlich etwas zu werden. Die Verwaltung hat die Oberheidstraße ins Straßenbauprogramm für 2015 aufgenommen, noch in diesem Jahr wird wohl der Straßenabschnitt zwischen Denkhauser Höfe und Anne-Frank-Straße instand gesetzt, in 2016 dann das Stück zwischen Anne-Frank-Straße und Wenderfeld. Im Zuge der Bauarbeiten könnte dann auch eine Verkehrsberuhigung erfolgen. In welcher Form, das müsste wohl die Bezirksvertretung entscheiden.
Gerast wird nach Auskunft der Dümptener Bürger aber auch auf dem Schildberg, wo derzeit Tempo 30 gilt. Geschwindigkeitskontrollen sollten dort jedoch nicht unten vor dem Kreisverkehr stattfinden, wo wegen des Gefälles 30 km/h ohnehin kaum einzuhalten seien, sondern besser vor der Schildbergschule.
Ein Auge müssten Polizei und Stadtverwaltung auch auf die Heiermannstraße haben, wo ebenfalls oft zu schnell gefahren werde, so Leserin Miriam Kretzschmar. Probleme gebe es vor allem am dortigen Verkehrsübergang (Höhe Ursulastraße). Der Zebrastreifenbereich sei häufig zugestellt von parkenden Autos, die den Fußgängern die Sicht auf die Fahrbahn nehmen.
Außerdem hielten vorbeifahrende Fahrzeuge – selbst Busse – oft einfach nicht an, was sehr gefährlich für Kinder und andere Passanten sei. Bisherige Geschwindigkeitskontrollen fanden nach Auskunft der Dümptenerin bislang „oft zu Zeiten statt, an denen kein Kind auf der Straße ist“.