Es ist eine Personalie, die mit überraschend noch vorsichtig umschrieben ist: Hans-Werner Thönnes legt zum 1. Dezember seine Caritas-Ämter nieder. Dabei war der promovierte Theologe erst vor zwei Jahren zum Bischofsvikar für die Caritas im Bistum Essen ernannt worden. „Prälat Dr. Hans-Werner Thönnes hat Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck aus persönlichen Gründen darum gebeten, ihn von seinem Amt als Bischofsvikar zu entpflichten“, informiert das Bistum. Overbeck habe dem Wunsch entsprochen und Thönnes hohen Respekt für seinen Einsatz gezollt. Bereits als Generalvikar habe er mutig den Umstrukturierungsprozess umgesetzt: „Das waren große Herausforderungen, mit deren Bewältigung er sich um unser Bistum verdient gemacht hat.“ Möglicherweise hatte Thönnes (61) diese Wertschätzung zuletzt nicht mehr gespürt. Zwar mochten sich zu den Gründen weder er noch das Bistum äußern. Weggefährten vermuten aber, dass es nach internen Reibereien nun einen Anlass gab, „der das Fass zum Überlaufen brachte“. Der Vorstand des Diözesan-Caritasverbandes kam Montag zusammen, die zehn Caritasdirektoren tagten gestern. „Ich bedauere die Entscheidung“, sagte Essens Caritas-Direktor Björn-Enno Hermans. „Ich bin etwas besorgt, was das
für die Caritas vor Ort bedeutet.“