Siegesgewiss zeigt sich Thomas Eiskirch, SPD-Kandidat für die Oberbürgermeisterwahl in Bochum. Allerdings geht der 44-Jährige von einer Stichwahl aus.
Bochum.
Dass er Oberbürgermeister werden will und wird: Daran lässt Thomas Eiskirch keinen Zweifel. Gelingen werde ihm dies aber wohl erst bei einer Stichwahl. „Es wäre vermessen zu glauben, schon im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit zu holen“, sagte der SPD-Bewerber am Mittwoch vor der Presse.
In der Geschäftsstelle im Fritz-Husemann-Haus rüsten sich die Sozialdemokraten für die heiße Phase des Wahlkampfs. Ab Samstag dürfen die Parteien und Kandidaten ihre Plakate aufhängen. 2800 Poster und 61 Stellwände („Wesselmänner“, benannt nach dem Wattenscheider Hersteller) werben für Thomas Eiskirch (44), der Nachfolger seiner Parteifreundin Ottilie Scholz (66) werden will.
Motto: „Heimat mit Zukunft“
24 mehrfarbige Motive, so viele wie nie, zeigen den Landtagsabgeordneten „eng bei den Menschen“: an der Werkbank der Eisenhütte Heintzmann ebenso wie auf dem Kunstrasenplatz in Eppendorf, mit Jugendlichen, Senioren, Uni-Forschern. Das SPD-Logo schrumpft auf Kleinformat; der Kandidat rückt in den Mittel- und Blickpunkt. „Bochum. Heimat mit Zukunft“, lautet sein Wahlkampfmotto. „Kopf hoch, Brust raus!“, fügt Eiskirch hinzu und meint: Unsere Stadt mit ihrer reichen Bildungs-, Gesundheits- und Kulturlandschaft, einer Wirtschaft im Wandel, ihrem herausragenden bürgerschaftlichen Engagement dürfe ruhig mehr Selbstbewusstsein zeigen.
Hannelore Kraft leistet Thomas Eiskirch Unterstützung: Am 10. September wird die Ministerpräsidentin auf dem „Roten Sofa“ auf der Bühne am Konrad-Adenauer-Platz erwartet.
Zuvor kommt Landesbauminister Michael Groschek nach Bochum. Am 12. August besucht er mit Eiskirch junge Firmen im Bermuda-Dreieck.
Selbstbewusst gibt sich auch der OB-Aspirant. Sein erstes Ziel: Am 13. September will er die meisten Stimmen auf sich vereinen. Zur absoluten Mehrheit werde es aber aller Voraussicht nach nicht reichen. Immerhin buhlen insgesamt zwölf Kandidaten um die Kreuzchen der Bürger (Nummer 12 ist nach wie vor unbekannt): „eine Anzahl, mit der ich bei meiner Nominierung im März niemals gerechnet hätte“, sagt Eiskirch. Auch das Ergebnis der SPD bei der Kommunalwahl 2014 fiel mit 38,7 Prozent nicht so üppig aus, dass ein Durchmarsch realistisch erscheine. Eine Entscheidung falle wohl erst bei einer Stichwahl am 27. September.
500 Termine bis zum Tag X
500 Termine will Eiskirch bis zum Tag X bewältigt, 15.000 Kontakte hergestellt, etliche Kilometer mit dem SPD-E-Bike (Premiere am Sonntag beim Giro) absolviert haben. Der Unterstützung der 38 Ortsvereine ist er sich trotz des holprigen Starts im Frühjahr gewiss. Mit Ulrich Wickert (66) und Patrick Frei (39) hat er zwei erfahrene Wahlkampfleiter an der Seite. Die Kasse sei ausreichend gefüllt, versichert die SPD: 20.000 Euro stehen bereit. Hinzu kommen Spenden, die „sehr rege fließen“.
Eiskirch ist optimistisch: „Hier lässt sich ‘was wuppen!“ Und sei es erst nach dem 27. September.
Die Oberhausener OB-Kandidaten bei Abgeordnetenwatch: