Eigentlich ist es ein Thema der Rechtspopulisten: Doch jetzt machen auch die Duisburger Christdemokraten mit den Folgen der Armutszuwanderung Wahlkampf und zeigen Müllberge vor dem „Problemhaus“. Die Grünen finden das „beschämend“, der Stadtdirektor hatte die CDU schon vor Wochen gewarnt.
Duisburg.
Kaum haben die Parteien begonnen, die Straßenränder mit ihren Plakaten zuzupflastern, sorgt auch schon das erste Motiv für Ärger: Die CDU wirbt mit einem Bild von Müllbergen vor dem Rheinhauser „Problemhaus“ In den Peschen und nutzt die Folgen der Armutszuwanderung als Wahlkampfthema aus.
„Ich empfinde die Darstellung beschämend für die Duisburger CDU“, äußerte sich die bündnisgrüne Ratsfrau Claudia Leiße. Zudem sei das Bild eine völlig veraltete Aufnahme des Hauses In den Peschen. „Wenn die CDU mit uralten Fotos wirbt, zeigt sie damit nur, dass sie selbst von gestern ist. Mit dieser Partei ist jedenfalls die Zukunft unserer Stadt nicht zu gestalten“, so Leiße. Die Grünen-Vorsitzende Birgit Beisheim fordert die CDU auf, das Plakat „unverzüglich“ zu entfernen: „Mit diesem Plakat werden unsere Stadt und alle Menschen, die sich um Integration bemühen, verunglimpft.“
„Nicht mit dem Feuer spielen“
Schon vor Wochen hatte Stadtdirektor Reinhold Spaniel die CDU gewarnt, mit diesem Thema im Wahlkampf „nicht mit dem Feuer zu spielen.“ Alle Demokraten müssten zusammenstehen, um die Probleme zu lösen, dazu gebe es einen parteiübergreifenden Konsens.
Bisher hatten nur Rechtspopulisten wie ProNRW versucht, aus dem Thema Kapital zu schlagen.