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Duisburger TSTG-Belegschaft kämpft in Berlin um Werkserhalt

Duisburger TSTG-Belegschaft kämpft in Berlin um Werkserhalt

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Die Duisburger Belegschaft von TSTG-Schienentechnik kämpft heute in Berlin um den Erhalt des Werkes. Zum Jahresende droht die Schließung. Der Betriebsratsvorsitzende und sein Stellvertreter hoffen darauf, dass sich die Bundeskanzlerin des Themas „Zukunft der deutschen Schienenproduktion“ annimmt.

Duisburg. 

Die Belegschaft von TSTG-Schienentechnik kämpft weiter um ihr Werk – heute in Berlin. Termine bei den Bundestagsfraktionen von CDU/CSU, SPD, Grünen und Linken stehen auf dem Programm. Zudem besteht durchaus die Hoffnung, dass sich auch Bundeskanzlerin Angela Merkel des Themas „Zukunft der deutschen Schienenproduktion“ annimmt.

Betriebsratsvorsitzender Heinz-Georg Mesaros, sein Stellvertreter Kenan Ilhan und Rolf Plake von Wertarbeit, der den Betriebsrat des von der Schließung zum Jahresende bedrohten Werkes in Bruckhausen berät, haben sich auf den Weg in die Bundeshauptstadt gemacht. Zuvor hatte es einen ausgedehnten Schriftverkehr von Politikern fast aller Fraktionen – einzige Ausnahme bildet die FDP – mit dem Kanzleramt und deren Chef Minister Roland Pofalla gegeben.

Appell direkt an die Kanzlerin

Für die SPD-Bundestagsabgeordneten Bärbel Bas und Hans Pflug ist es vor allem die Weigerung der TSTG-Konzernmutter Voest-Alpine, das letzte deutsche Schienenwerk an einen neuen Eigentümer abzugeben, die politisches Einschreiten erfordert: „Jeder neue Inhaber soll mit einem dreijährigen Schienenproduktionsverbot belegt werden“, empören sie sich.

Direkt an die Bundeskanzlerin (und Parteifreundin) haben die CDU-Landtagspolitiker Karl-Josef Laumann und Petra Vogt ihren Appell gerichtet, „als Vermittlerin eine Übernahme der TSTG durch einen Investor möglich zu machen“. Der Fraktionsvorsitzende im Landtag und die Duisburger Abgeordnete weiter: „Es würde sehr viel leichter fallen, einen Investor für diese hoch technisierte Innovationsschmiede zu finden, wenn Sie, verehrte Frau Bundeskanzlerin, gemeinsam mit uns und allen anderen Beteiligten darauf hinwirken würden, dass Voest-Alpine dem Verkauf der TSTG unter vernünftigen und fairen Konditionen letztlich zustimmen würde.“

Für einen Verkauf sei es zu spät

Auch Grüne und Linke stehen hinter der Forderung, die Bundespolitik solle sich für einen Verkauf des Schienenwerks an einen Investor stark machen. Gregor Gysi (Linke) schrieb an Pofalla: „Ich hoffe sehr, dass es mit ihrer Hilfe gelingt, eine Perspektive für die Arbeitnehmerschaft in dem Unternehmen zu gewährleisten.“

Der Vorstand von Voest-Alpine habe die Schließung der TSTG Schienentechnik „unwiderruflich beschlossen“, heißt es dagegen beim österreichischen Konzern: „Voest-Alpine hat den Prozess der Schließung jetzt eingeleitet. Für einen Verkauf ist es mittlerweile zu spät. Wir haben lange Zeit alle strategischen Optionen ausgelotet. Aber eine andere Lösung als eine Schließung gibt es nicht. Wir haben mit anderen Unternehmen und auch einem wesentlichen Kunden über eine Übernahme oder eine Beteiligung am Unternehmen gesprochen – aber niemand hatte wirkliches Interesse. Jetzt sind alle Fenster für einen möglichen Verkauf endgültig geschlossen.“