Die Platte am Duisburger Hauptbahnhof ist über Nacht grün geworden: Auf Rollrasen in Form des Rathauses wachsen jetzt Blümchen in Holzkisten. Die heimliche Pflanz-Aktion ist wohl eine Idee von Guerilla-Gärtnern, die das triste Grau der Platte nach mehr als 550 Tagen nicht mehr ertragen konnten.
Duisburg.
Ideen hatten die Duisburger schon einige, was sich mit der „Platte“ am Hauptbahnhof anstellen lässt: Ein Sandstrand ließe sich hier aufschütten oder ein riesiges, begehbares Bild von Mercator hinpinseln. Platz satt gibt es an dieser Stelle ja, um so etwas zu realisieren. Oder Public Viewing während der EM 2012.
Wie schon die 500 Tage zuvor tat sich dennoch nichts. Die graue Bahnhofsplatte fristete weiter ihr tristes Dasein. „Es dürfte ja wohl nicht so schwierig sein, als Interimslösung so schnell wie möglich Blumenkübel aufstellen zu lassen“, war ein weiterer Vorschlag einer Duisburgerin.
In einer Nacht-und-Nebel-Aktion haben Guerilla-Gärtner die triste Platte begrünt.
Foto: WAZ FotoPool
Und genau das ist in der Nacht von Samstag auf Sonntag geschehen. Plötzlich ist die Platte grün. Auf Rollrasen in Form des Rathauses wachsen jetzt Blümchen in Holzkisten. Ein paar Meter weiter, am Rande der Betonplatte liegen nun Gartenwerkzeug und Gießkanne, die die Duisburger vermutlich zur Mitpflege animieren sollen.
Hier hat sich jemand an der Platte satt gesehen Wer hinter dieser Pflanz-Aktion eine verdeckt arbeitende Gärtner-Truppe der Wirtschaftsbetriebe vermutet, die die Platte des Nachts aufhübschte, der irrt. Die Nacht-und-Nebel-Aktion ist wohl eher Guerilla-Gärtnern zuzuschreiben. Diese Form der heimlichen Großstadtbepflanzung gibt es schon viele Jahre, allerdings selten an so exponierter Stelle. Hier hat es jemand sichtlich satt gehabt, mehr als 550 Tage nur auf grauen Beton zu gucken.
Dieses Signal kommt zur rechten Zeit. Denn in den kommenden Wochen werden sicherlich einige Weichen gestellt: Am 17. Juni bei der OB-Wahl, der dann auch dafür zu sorgen hat, dass dieses Eingangstor zur Stadt im wahrsten Sinne des Wortes aufblüht. Und am 18. Juni soll die Politik über die Zukunft der Bahnhofsplatte entscheiden.
Was sich auf der Duisburger Bahnhofsplatte in den vergangenen Wochen so (nicht) getan hat, sehen Sie auf unserem Twitter-Account @DerWestenDu . Unsere Redaktion twittert täglich ein Foto der #platte . (aka/mawo)
Fensterblick aus dem Medienhaus Duisburg: Die Bahnhofsplatte ist nicht zu übersehen. Diese Aussicht twittert DerWesten @DerWestenDu werktäglich, um den „Baufortschritt“ zu dokumentieren. Dieses Foto vom 11. Juni 2012 zeigt rechts außen bereits den „Platten-Garten“ in der Betonwüste, …
Foto:
Reiner Neumann
… den Mitglieder der Duisburger Grünen als Guerilla-Gärtner am Abend des 9. Juni – während des ersten EM-Spiels der deutschen Nationalmannschaft – heimlich anlegten. Der „Graswurzelbewegung“ um Ratsfrau Claudia Leiße …
Foto:
Reiner Neumann
… sponserten ein Baumarkt und eine Gärtnerei insgesamt 50 Quadratmeter Rollrasen und allerlei Balkonpflanzen. Die Politiker kritisierten den Stillstand auf der Platte und hoffen …
Foto:
Reiner Neumann
… auf Nachahmer. An die Stadt Duisburg appellierten sie, die Stolperfallen rund um das Betonfeld zu beseitigen und den Deckel für die Duisburger zugänglich zu machen.
Foto:
Reiner Neumann
Mit dem Mercatortunnel entstand die Duisburger Bahnhofsplatte. Auf der tut sich seit Ende 2010 nichts.
Foto:
Reiner Neumann
Am 25. Mai wurden drei Passanten leicht verletzt, als der Rettungshubschrauber Christoph 9 auf der Bahnhofsplatte landete. Vermutlich kippte der Bauzaun, der den Deckel des Mercatortunnels umgibt, auf etwa 60 Metern Länge um und stürzte auf den Gehweg.
Zwei Männer und eine Frau, die von dem Metallzaun getroffen wurden, gingen daraufhin zur Bundespolizei. Deren Beamte versorgten die Leichtverletzten zunächst und riefen einen Rettungswagen. Offenbar wehten die Luftverwirbelungen während der Landung den Zaun um.
Fensterblick aus dem Medienhaus Duisburg: Diese Aussicht twittert DerWesten @DerWestenDu nun werktäglich, um den „Baufortschritt“ zu dokumentieren.
Der Hauptbahnhof (rechts), das Medienhaus (links), die Mercatorstraße (unten) und mittendrin: die Bahnhofsplatte.
Zugegeben: Bevor die Platte, als Deckel, auf die Autobahn 59 gelegt wurde, sah es auch nicht besser aus am Duisburger Hauptbahnhof. Immerhin klingt und riecht es dort nun besser seit der Vollendung des „Mercatortunnels“.
1957 wurde die A 59 als Stadtautobahn eröffnet. Viele Schaulustige standen damals am sogenannten Gläsernen Hut (rechts).
Foto:
Stadtarchiv Duisburg
Von der Terrasse des Gläsernen Hutes aus hatten die Gäste die beste Sicht auf die Autobahn und den Duisburger Hauptbahnhof.
Foto:
Stadtarchiv Duisburg
Diese historische Ansicht zeigt den Bahnhof, den Bahnhofsvorplatz und die A 59 im Jahre 1958. Foto: Pirkko Gohlke / WAZ FotoPool
Foto:
Repro: Pirkko Gohlke / WAZ FotoPool
Das gesamte „Ensemble“ zwei jahre später, 1960, aus der Vogelperspektive und …
Foto:
Repro: Pirkko Gohlke / WAZ FotoPool
… von der Königstraße aus betrachtet und …
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Repro: Pirkko Gohlke / WAZ FotoPool
… nochmal in Farbe.
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Repro: Pirkko Gohlke / WAZ FotoPool
Der Hauptbahnhof vor dem 2. Weltkrieg: Bahnhofsgebäude und Vorplatz 1933 und …
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Repro: Pirkko Gohlke / WAZ FotoPool
… etwa im Jahre 1937.
Foto:
Repro: Pirkko Gohlke / WAZ FotoPool
Zurück zur Bahnhofsidylle 2012: Seit anderthalb Jahren tut sich nichts auf der Betonplatte.
Bahnhofsidylle: Seit anderthalb Jahren tut sich nichts auf der Betonplatte.
Die Betonwüste im März 2012 aus der Luft.
Die Betonwüste Anfang 2012. Südlich der Platte, am Mercatorkreisel und auf dem Güterbahnhofsgelände, liegt die derzeit wohl größte Baustelle in Duisburg.
Dr. Ralf Oehmke, Geschäftsführer der Innenstadt Duisburg Entwicklungsgesellschaft, im April 2012 auf der Platte.
Dr. Ralf Oehmke, Geschäftsführer der Innenstadt Duisburg Entwicklungsgesellschaft, im April 2012 auf der Platte.
Die Piloten des Rettungshubschraubers Christoph 9 haben seit Ende 2010 einen Landeplatz direkt vor dem Hauptbahnhof.
Die Platte im September 2011.
Blick von der Mercatorstraße auf die Platte im April 2011.
Foto:
WAZ FotoPool
So sieht sie auch noch heute aus: die Bahnhofsplatte im September 2011.
So sieht sie auch noch heute aus: die Bahnhofsplatte im September 2011.
Im September 2010 rührten die Bauarbeiter den Beton für die Platte an. Foto: Stephan Eickershoff/WAZFotoPool
Der Bahnhofsplatz am 8. Januar 2011 und …
Foto:
Fabian Strauch
… 55 Jahre zuvor, während des A-59-Baus.
Dieselbe Stelle ein paar Jahre später aus anderer Perspektive: die damals neue A 59 und der Gläserne Hut.
Zwischenzeitlich wurde die Bahnhofsplatte eingebettet.
Foto:
Stephan Glagla / WAZ FotoPool
Diese Pläne für den Duisburger Bahnhofsvorplatz präsentierten Architekten bereits 2009 auf der Münchener Immobilienmesse Expo Real.
Foto:
Freinnenstadt Entwicklungsgesellschaft
Die Visionen der Landschaftsarchitekten, die den Gestaltungswettbewerb gewonnen haben: Blick auf die Bahnhofsplatte.
Auch Außengastronomie könnte es geben.
Die Umsetzung dieser Insellandschaft lässt …
… seit Ende 2010 auf sich warten.
Drei Millionen Euro kostet die Gestaltung der Platte.
Der Bau des Mercatortunnels – und damit: der Bahnhofsplatte – im April 2011.
Foto:
Lars Fröhlich
Die Baustelle vor dem Wintereinbruch …
Foto:
Stephan Glagla / WAZ FotoPool
… und im November 2010.
Foto:
WAZ FotoPool
Mit dem Mercatortunnel entstand die Duisburger Bahnhofsplatte. Auf der tut sich seit Ende 2010 nichts.
Foto:
WAZ FotoPool
Auch im Oktober 2010 war die A 59 für die Bauarbeiten zeitweise gesperrt.
Foto:
WAZ FotoPool
Auch im Oktober 2010 war die A 59 für die Bauarbeiten zweitweise gesperrt.
Foto:
WAZ FotoPool
Mitte September 2010 brachten Bauarbeiter eine erste Betonschicht auf den Tunnel-Deckel.
Foto:
WAZ FotoPool
Ende August/Anfang September 2010 wurden 128 Teile mit einem Gesamtgewicht von etwa 25 Tonnen auf die Wände links und rechts der Fahrbahn aufgelegt.
Foto:
WAZ FotoPool
Ende August/Anfang September 2010 wurden 128 Teile mit einem Gesamtgewicht von etwa 25 Tonnen auf die Wände links und rechts der Fahrbahn aufgelegt.
Foto:
WAZ FotoPool
Mit dem Mercatortunnel entstand die Duisburger Bahnhofsplatte. Auf der tut sich seit Ende 2010 nichts.
Die Wände und die ersten Deckenplatten des neuen Tunnels wurden im Sommer 2010 installiert.
Foto:
Tom Thöne
Die Wände und die ersten Deckenplatten des neuen Tunnels wurden im Sommer 2010 installiert.
Foto:
Tom Thöne
Die Wände und die ersten Deckenplatten des neuen Tunnels wurden im Sommer 2010 installiert.
Foto:
Tom Thöne
Die Wände und die ersten Deckenplatten des neuen Tunnels wurden im Sommer 2010 installiert.
Foto:
Tom Thöne
Die Wände und die ersten Deckenplatten des neuen Tunnels wurden im Sommer 2010 installiert.
Foto:
Tom Thöne
Die Wände und die ersten Deckenplatten des neuen Tunnels wurden im Sommer 2010 installiert.
Foto:
Tom Thöne
Die Wände und die ersten Deckenplatten des neuen Tunnels wurden im Sommer 2010 installiert.
Foto:
Tom Thöne
Die Wände und die ersten Deckenplatten des neuen Tunnels wurden im Sommer 2010 installiert.
Foto:
Tom Thöne
Die Baustelle vor dem Duisburger Bahnhof im Juni 2010.
Foto:
WAZ FotoPool
Mit dem Mercatortunnel entstand die Duisburger Bahnhofsplatte. Auf der tut sich seit Ende 2010 nichts.
Die Baustelle im August 2009 und …
… im März 2009.
Der Spatenstich am 3. April 2009 mit dem damaligen NRW-Verkehrsminister Lutz Lienenkämper und dem damaligen Oberbürgermeister Adolf Sauerland.
Die Baustelle im Januar 2009 und …
… im Dezember 2008.
Blick aus dem Medienhaus auf die A 59 im Mai 2008.
A 59 und Hauptbahnhof im Dezember 2007.
Foto:
Stephan Eickershoff
A 59 und Hauptbahnhof im Januar 2007.
Foto:
Friedhelm Geinowski
Die A 59 mit der Bahnhofsplatte im November 2006 …
Foto:
WAZ
… und aus der Luft, im Jahr 2003. Damals war die Platte noch kleiner….
Foto:
foto@luftbild-blossey.de
Blick aus dem Hoist-Hochhaus auf die A 59, das Medienhaus und das Targobank-Hochhaus 2001.