Das Café der Bäckerei Bolten bietet ein besonderes Gastrokonzept: Besondere Kaffeespezialitäten, in Halbautomaten mit Siebträger hergestellt. Das zeigt sich beim Geschmack – was auch die Kunden freut, die ihre Mittagspause hier verbringen.
Duisburg-Buchholz.
Seinen Latte Macchiato hat Sadri Kücükler sich redlich verdient. Schließlich hat er gerade noch im Fitnessstudio richtig geackert. Jetzt erholt er sich im Café der Bäckerei Bolten am Sittardsberg – zusammen seinem Freund Erdal Ünlü.
Die zwei Freunde haben sich auf die Terrasse vor dem Gesundheitszentrum gesetzt, trinken, rauchen, gucken. „Es gefällt uns hier im Café, man kommt unter Menschen, kann Leute beobachten, trifft auch mal Bekannte. Alleine zu Hause im Garten sitzen – das ist doch langweilig“, finden sie und verraten: „Ab und zu erlauben wir uns sogar ein Stückchen Kuchen.“
Eine Bäckerei ohne Café-Ecke – gibt es das überhaupt noch? „Von unseren 34 Filialen haben nur noch zwei kein Café“, berichtet Tim Schenkel, Assistent der Geschäftsleitung bei Bolten. Am Sittardsberg hat man im letzten September ein besonders großes eingerichtet – mit vielen Plätzen und einer edlen Lounge, die mit kleinen Ledersesseln und Bistrotischchen zum Beispiel zum Zeitunglesen einlädt.
Edle Kaffeeröstungen aus Wien
Realisiert hat man in Buchholz ein Gastrokonzept, das es bisher erst in acht Filialen gibt. Gianni Barbarino, Barrista (d.h. Kaffeespezialist) bei Bolten, erklärt: „Wir bieten hier besondere Kaffeespezialitäten an, verwenden edle Kaffeeröstungen, die wir von einer Rösterei in Wien beziehen. Es gibt eine kräftige Mischung, die wir für Espresso, Cappuccino und Latte Macchiato verwenden. Die mildere Röstung nutzen wir für den Braunen, die Melange und den Café Royal.“
Statt in Vollautomaten wird der Kaffee hier in Halbautomaten mit Siebträger hergestellt. „Den Unterschied merkt man sofort, beim Kaffee aus dem Halbautomaten ist die Crema besser, der Geschmack intensiver. Er ist magenschonender“, so Barbarino. Der Barrista bereist alle Bolten-Cafés, prüft die Maschinen und die Qualität der Getränke und schult die Mitarbeiterinnen in der Kaffeezubereitung.
Viele Besucher sind Stammgäste
„Die Getränke sind hier sehr gefragt, aber auch belegte Brötchen, warme Snacks und Kuchen werden viel bestellt“, berichtet Verkäuferin Claudia Schenk. Was aber nicht heißen solle, dass die Leute nicht auch im Vorübergehen Brot und Brötchen kauften. Viele Café-Besucher seien Stammgäste, kommen mittags aus dem Bezirksamt, dem Zentrum für Aus- und Fortbildung, dem Gesundheitszentrum selber her. „Wer sich beim Arzt angemeldet hat, kann die Wartezeit hier verbringen. Er bekommt einen Piepser mit, der ihn informiert, wenn er dran ist“, so Schenk.
Gerda und Dieter Kretzer kennen diesen Service, sie suchen das Café aber lieber nach dem Arztbesuch auf, haben heute, wie eigentlich immer, Frühstück geordert – auch wenn es jetzt schon 12.30 Uhr ist. „Es schmeckt und es ist nett hier“, finden sie. Silke Kaufmann hat es sich in der Lounge bequem gemacht, entspannt ein bisschen, bevor sie gleich zu Hause für die Kinder kochen muss. Und sagt: „Den Cappuccino gönn’ ich mir.“