Mit einem starken Abschlusskonzert im Theater am Marientor ist das Projekt „School of Classic“ zu Ende gegangen. Mit den Duisburger Philharmonikern traten vier junge Musiker aus NRW auf. Schüler der Gesamtschulen Süd und Meiderich hatten die Musiker nicht nur mit ausgewählt, sondern stellten sie auch in gut gefilmten und flott geschnittenen Trailern vor. Die Klarinettistinnen Leandra Brehm und Lena Veltkamp sowie die Pianisten Jonathan Zydek und Yuhao Guo berichteten über ihren Werdegang und ihre Leidenschaft für die Musik. Ermöglicht worden war das Projekt von der Stiftung Lichterfeld.
Bei so viel Schülerbeteiligung konnte man einen größeren Ansturm junger Zuhörer im TaM erwarten, gekommen sind aber nur 120. Das Parkett ist trotzdem gut verkauft, vor allem das Stammpublikum der Philharmoniker will sich das Konzert nicht entgehen lassen.
Dirigent Christian Kluxen sagt im Gespräch mit Moderatorin Asli Sevindim, dass er schon als 15-Jähriger zum ersten Mal vor einem Orchester stand. Leandra Brehm aus Stuttgart und Lena Veltkamp aus Goch präsentieren das Konzert für zwei Klarinetten von Franz Krommer als gut eingespieltes Team und gefallen mit ihrer schönen Tongestaltung. Die Frische und Unbeschwertheit, mit der sie dieses Konzert aus dem Jahr 1815 gestalten, verbreitet einfach gute Laune.
Jonathan Zydek aus Rüdesheim am Rhein möchte mit der Musik „etwas erzählen“. Genau das gelingt ihm mit dem Klavierkonzert von Dmitri Kabaleweski, ganz besonders in den großen Solopassagen, in denen er die Tempi frei gestaltet. Die virtuosen Anforderungen des Werks gehen ihm leicht von der Hand, und die Philharmoniker formen die Partitur zu einem opulenten Breitwandepos.
Nach der Pause setzt der Kölner Pianist Yuhao Guo mit dem 2. Klavierkonzert von Sergej Rachmaninow noch einen drauf. Der junge Musiker meißelt die Töne mal aus dem Instrument oder lässt die virtuosen Figurationen sanft vorbei schweben. Mit den Philharmonikern entfaltet Guo sehr schön die großen Bögen dieser sehnsüchtigen und schwelgerischen Musik.
Großer Jubel für den Pianisten, sogar die Philharmoniker zollen ihm trampelnd ihren Respekt.