Die Abstimmung über das Semesterticket ist am Montagmorgen auch an der Universität Duisburg-Essen gestartet – mit einer hohen Beteiligung.
Duisburg/Essen.
Die Urabstimmung über den Erhalt des Semestertickets für rund 40.000 Studenten der Uni Duisburg-Essen ist am Montag mit einer verhältnismäßig hohen Beteiligung gestartet. Während ansonsten an der Hochschule bei mehrtägigen Abstimmungen über die Zusammensetzung des Studentenparlaments insgesamt höchstens fünf bis sieben Prozent Wahlbeteiligung erreicht werden, stimmten alleine am Montag bereits 12,25 Prozent (über 4200 Studenten) ab.
Bis Freitag, 16 Uhr, können alle Studenten ihre Stimme abgeben. Ein aussagekräftiges Ergebnis ist dann erreicht, wenn mindestens 30 Prozent der Wahlberechtigten für oder gegen den Erhalt des Tickets abgestimmt haben. Dazu sind etwa 10.400 gültige Stimmen nötig. Kommt kein eindeutiges Ergebnis zusammen, entscheidet das Studierendenparlament über die Zukunft des Semestertickets.
„Das ist selten, dass vor dem Aufstellen der Urne schon Wähler da sind“
Schon um kurz vor zehn Uhr am Montagmorgen stehen die ersten Studenten im Mensafoyer an, um zu wählen: „Das ist selten, dass vor dem Aufstellen der Urne schon Wähler da sind“, sagt Wahlhelferin Louisa Boscheck. Eine halbe Stunde nach Beginn der Urabstimmung haben ein Prozent der Wahlberechtigten schon abgestimmt: „Und das, obwohl erfahrungsgemäß erst am Dienstag die meisten Studenten an der Uni sind“, sagt Sascha Lücker vom Wahlausschuss der Studentenvertretung AStA (Allgemeiner Studierenden-Ausschuss). Als klassische Pendler-Uni sei montags und freitags weniger los als in den Tagen rund um die Wochenmitte.
Zu den ersten Wählern zählt Student Marc (25), der seinen Master als Bau-Ingenieur macht: „Ich wohne in Duisburg-Homberg, fahre immer mit dem Bus, der Regionalbahn und der U-Bahn“, erklärt er. Monika (26) studiert Französisch und Englisch, kommt täglich aus Werden an den Essener Campus, „meistens mit dem Bus, manchmal mit der S-Bahn.“
35.000 Wahlberechtigte können über das Semesterticket abstimmen
Auf das Ticket täglich angewiesen ist auch Manuel (26), der im sechsten Semester Lehramt Mathe und Physik studiert: „Ich komme mit der 105 aus Oberhausen, außer bei schönem Wetter, dann fahre ich mit dem Rad.“
Etwa 35.000 Wahlberechtigte können jetzt ihre Stimme abgeben; nicht zugelassen sind Studenten, die weniger als 30 Tage eingeschrieben sind. Dazu zählen naturgemäß auch die Erstsemester des neu angelaufenen Sommersemesters. Wer wählen gehen will, benötigt nur seinen aktuellen Studentenausweis. Zur Abstimmung stehen dann folgende Optionen: „Ja, auf Grundlage des aktuell vorliegenden Vertragsangebots soll der AStA einen neuen Vertrag zum VRR- und NRW-Semesterticket schließen“ oder das Ganze mit „Nein“. Auch eine Enthaltung ist möglich.
Die Urabstimmung war nötig geworden, weil der VRR eine schrittweise Verteuerung des Semestertickets um rund 40 Prozent bis zum Jahr 2020 anstrebt. Dagegen hatte es zunächst Proteste gegeben. In Verhandlungen konnten die Studierenden-Vertreter dann einige Verhandlungspositionen durchsetzen, zum Beispiel die dauerhafte Absicherung des Rad-Transports. Die Preissteigerung würde aber wie geplant kommen.