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NRW: Geht den Brauereien jetzt das Bier aus? – „Täglich neue Hilferufe“

Der Deutsche Brauer-Bund schlägt Alarm! Nicht nur in NRW klagen zahlreiche Brauereien über Kohlenstoffdioxid (CO2)-Mangel. Kohlensäure sorgt für das Prickeln in vielen Getränken und wird für deren Abfüllung benötigt. Der CO2-Mangel zwang bereits einige Betriebe in Deutschland die Bierproduktion zu stoppen.  DER WESTEN hat beim Deutschen Brauer-Bund sowie einigen Brauereien in NRW nachgefragt. Die Resonanz […]

© IMAGO / Heinz Gebhardt

Nichts geht über ein eiskaltes Bier - so geht es auch ohne Kühlschrank.

Ein Video über Bier.

Der Deutsche Brauer-Bund schlägt Alarm! Nicht nur in NRW klagen zahlreiche Brauereien über Kohlenstoffdioxid (CO2)-Mangel. Kohlensäure sorgt für das Prickeln in vielen Getränken und wird für deren Abfüllung benötigt. Der CO2-Mangel zwang bereits einige Betriebe in Deutschland die Bierproduktion zu stoppen.  

DER WESTEN hat beim Deutschen Brauer-Bund sowie einigen Brauereien in NRW nachgefragt. Die Resonanz ist besorgniserregend, doch es gibt auch gute Nachrichten.

NRW: CO2-Mangel „besorgniserregend“ – Brauereien zu drastischen Maßnahmen gezwungen

„Die jüngsten Entwicklungen in der Düngemittelproduktion, wo wegen massiv gestiegener Energiepreise die Produktion gedrosselt wurde, sind äußerst besorgniserregend“, so die alarmierende Erklärung des Hauptgeschäftsführers des Deutschen Brauer-Bundes, Holger Eichele, auf Nachfrage von DER WESTEN.

Fließt in NRW bald deutlich weniger Bier aus dem Zapfhahn? Foto: IMAGO / Heinz Gebhardt

CO2 entsteht aus der Düngemittelproduktion und da diese in den Sommermonaten stark heruntergefahren wurde, haben die Getränkehersteller nun mit massiven Engpässen zu kämpfen. Laut einer Schätzung der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) seien nur noch 30 bis 40 Prozent der üblichen Liefermengen auf dem deutschen Markt verfügbar – und das zu immensen Preisen.

Viele Brauereien seien auf die CO2-Lieferungen angewiesen, weil die Kohlensäure dazu diene, „um Tanks und abzufüllende Flaschen und Fässer „vorzuspannen“, damit das Bier beim Füllen nicht mit Luft in Kontakt kommt und beim Abfüllen nicht schäumt.“ Viele Betriebe mussten daher ihre Produktion bereits erheblich einschränken oder sogar ganz einstellen.

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„Täglich neue Hilferufe“ – DIESE Brauerei in NRW kann Entwarnung geben

Und ein Ende scheint noch lange nicht in Sicht: „Uns erreichen tägliche neue Hilferufe aus der Branche“, heißt es vom Deutschen Brauer-Bund. Diese Redaktion hat wegen der Produktionsprobleme bei vier Brauereien in NRW nachgefragt: Stauder, Fiege, GE Bräu, Brinkhoffs.

Die Fiege Brauerei in Bochum (NRW) kann Entwarnung geben. Foto: Svenja Hanusch / FUNKE Foto Services

Lediglich von der Familienbrauerei Fiege aus Bochum gab es eine konkrete Antwort: „Die Familienbrauerei Moritz Fiege hat aktuell keinen Engpass, auch dank einer eigenen CO2-Rückgewinnungsanlage. Dennoch ist es derzeit geboten, regelmäßig und frühzeitig die Beschaffungssituation im Auge zu behalten.“ Hier gibt es also zumindest erst einmal Entwarnung. Einige Brauereien haben die Möglichkeit beim Gärungsprozess überschüssiges Kohlenstoffdioxid aufzufangen und sind deshalb nicht so stark auf die Zulieferung angewiesen.


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Holger Eichele appelliert dennoch aufgrund des CO2-Notstandes eindringlich an die Politik: „Wir brauchen wirksame Schritte, um die eigentliche Ursache des CO2-Engpasses – die explodierenden Energiepreise – und damit die massiven Auswirkungen auf die Lebensmittelproduktion zu beseitigen.“ Ansonsten könnte das Bier bald nicht nur knapp, sondern auch deutlich teurer werden.