Der Eurovision Song Contest (ESC) hat eine lange Tradition in Europa. Der musikalische Wettkampf, bis 2001 unter dem Namen „Grand Prix“ bekannt, steht seit 1956 im Zeichen von Völkerverständigung und Vielfalt.
Aber wie funktioniert der Eurovision Song Contest, welche Regeln müssen beachtet werden und was passiert bei der Punktevergabe? Einmal ESC 2022 kompakt zum Nachlesen.
ESC: Teilnahme-Voraussetzungen und was die EBU (European Broadcasting Union) damit zu tun hat
Voraussetzung für eine Teilnahme ist die Anerkennung durch die UNO als eigener Staat. Außerdem muss das betroffene Land eine Rundfunkstation betreiben, die Mitglied der EBU (European Broadcasting Union) ist. Die EBU ist ein Zusammenschluss von Rundfunkanstalten und erstellt die Regeln des Wettbewerbs.
Der Begriff Eurovision umfasst den internationalen Programmaustausch der EBU. Demnach dürfen alle Länder teilnehmen, die aktives Mitglied der europäischen Rundfunkunion sind. Für die Mitgliedschaft muss man einen nationalen Rundfunkdienst innerhalb der sogenannten Europäischen Rundfunkzone betreiben oder in einem Land, das Mitglied im Europarat ist.
Als sogenannte assoziierte Mitglieder des ESC dürfen deshalb auch Länder wie Israel, Aserbaidschan, Georgien und Armenien teilnehmen. Aber warum ist Australien beim ESC dabei? Hier erfährst du die Antwort.
ESC: Kandidaten-Auswahl und die „Big 5“
An dem großen Finale können von den rund 53 möglichen Kandidaten nur 26 Länder teilnehmen. Die „Big 5“ (Deutschland, Großbritannien, Spanien, Frankreich und Italien) sind automatisch mit dabei, weil sie den Wettbewerb zum größten Teil finanzieren.
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Das waren die Gewinner des ESC von 2016 bis 2021:
- 2021: Italien mit Måneskin
- 2019: Niederlande mit Duncan Laurence
- 2018: Israel mit Netta
- 2017: Portugal mit Salvador Sobral
- 2016: Ukraine mit Jamala
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Welche Länder einen der begehrten Plätze einnehmen dürfen, entscheidet sich im Halbfinale. Aus zwei Gruppen werden jeweils zehn Teilnehmende ausgewählt.
ESC: Reihenfolge, Ort – das sagt die EBU
Gastgeber der großen Finalshow ist der Vorjahressieger. Nachdem 2021 die italienische Band Måneskin zum Sieger ernannt wurde, findet 2022 der ESC in Turin statt. Traditionell wird die Show von dem Gewinner aus dem Vorjahr eröffnet.
„Welcher Qualifikant welche Startposition im Finale einnimmt, wird nach dramaturgischen Gesichtspunkten von den Produzenten der jeweiligen Show festgelegt. Ausgelost wird nur, ob der Künstler in der ersten oder zweiten Hälfte der Sendung an den Start geht“, heißt es von der EBU.
ESC: Jury, Voting, Punktevergabe und Ergebnisse – SO wird ein Gewinner ermittelt
Seit 2016 werden in bei der Punktevergabe die Jury- und Zuschauerwertungen voneinander getrennt. Jedes Land kann einem Teilnehmer demnach bis zu 24 Punkte geben. Die Jurybewertung findet bereits bei der zweiten Generalprobe statt.
Hier muss jedes Jurymitglied die Teilnehmenden in eine persönliche Reihenfolge bringen, aus der anschließend eine Gesamtreihenfolge von Platz 1 bis 26 ermittelt wird. Beim Finale dürfen dann die Zuschauerinnen und Zuschauer abstimmen. Nach Beliebtheit wird bestimmt, wer die Punkte 1 bis 8, 10 und 12 Punkte bekommt. In einer Gesamtwertung werden anschließend die Punkte aller Länder zusammengefasst, die dann zu den Punkten der Fachjury addiert werden.
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Alle teilnehmenden Länder haben das gleiche Vetorecht bei der Punktevergabe. Die Größe und Einwohnerzahl des Landes ist dabei nicht relevant.
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