Schon als Teenager verliebten sie sich ineinander: Nun feiern die Queen und Prinz Philip ihre Gnadenhochzeit – und zwar ganz privat.
London.
Stolze 70 Jahre verheiratet. Damit stellen Königin Elizabeth II. (91) und Prinz Philip (96) in der Geschichte der britischen Royals einen Rekord auf. In Deutschland spricht man bei einem solchen Jubiläum oft von einer Gnadenhochzeit. Für Elizabeth II. und Prinz Philip ist es am Montag soweit – gefeiert wird aber ganz privat. Eine Begründung nannte der Buckingham-Palast nicht.
Das Paar wird diesen besonderen Tag nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur mit einem privaten Dinner auf Schloss Windsor zelebrieren. In London werden für die beiden ab Mittag die Glocken der Westminster Abbey lange läuten. Dort haben sie geheiratet.
Biograf: Philip hat die Hosen an Das für das hohe Alter noch rüstige Paar zieht sich langsam aus der Öffentlichkeit zurück. Die Queen nimmt zwar noch viele offizielle Termine wahr, ihr Philip aber ist vor einigen Monaten in Rente gegangen – mit 96 Jahren. Trotzdem lässt er es sich nicht nehmen, die Königin seines Herzens hin und wieder bei Terminen zu begleiten.
Konflikte trage das Paar nie nach außen, sagt Adelsexperte Rolf Seelmann-Eggebert (80) der dpa. Philip sei der einzige, der Kritik an der Königin äußern dürfe. Dies verdeutliche ihre tiefe Verbundenheit. „Er hat ihr die Meinung gesagt und ist auch mal wütend aus dem Zimmer gerannt.“ Für Biograf Gyles Brandreth steht fest: „Die Queen trägt die Krone, aber ihr Ehemann hat die Hosen an.“
Königin Elizabeth II. und ihr Mann Prinz Philip nach der Krönungszeremonie.
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Schon mit 13 Jahren verliebte sich Elizabeth in den schneidigen Philip, mit dem sie weitläufig verwandt ist. Es sei Liebe auf den ersten Blick gewesen, sagte die Queen. Sie schrieben sich zunächst Briefe. Der griechische Prinz aus dänisch-deutschem Adel, der kaum Vermögen besaß, war keineswegs die erste Wahl ihrer Eltern.
Doch Lilibet, wie sie damals gerufen wurde, ließ nicht locker. Prinzessin Elizabeth und Leutnant Philip Mountbatten von der Royal Navy gaben sich 1947 in der Westminster Abbey das Jawort.
Märchenhochzeit mit 2000 Gästen Trotz Kriegsfolgen war es eine Märchenhochzeit mit 2000 Gästen. Die königliche Familie gab wegen der kurz nach Kriegsende noch geltenden Rationierungen dafür alle ihnen zustehenden Kleidercoupons her. Elizabeths Kleid war mit 10.000 Perlen bestickt. Das Paar bekam tausende Geschenke und Telegramme aus aller Welt.
Mit der Hochzeit änderte sich alles für Philip. „Seit 1947 führt er nur das Leben, das er führt, weil er die Frau geheiratet hat, die er geheiratet hat“, schrieb Biograf Brandreth. 1953 wurde Elizabeth Königin. Philip gab seine aktive Karriere bei der Marine auf.
Elizabeth II. kommt am 21. April 1926 um 2.40 Uhr morgens als Prinzessin Elizabeth Alexandra Mary in London zur Welt. Bei ihrer Geburt stand Elizabeth an dritter Stelle der britischen Thronfolge.
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Diese Aufnahme zeigt die junge Elizabeth an ihrem ersten Geburtstag mit ihrer Großmutter Mary. Als Elizabeths Großvater Georg V. starb, folgte ihr Onkel als Eduard VIII. auf den Thron. Der dankte 1936 aber ab, um die geschiedene Amerikanerin Wallis Simpson zu heiraten.
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An seiner Stelle wurde Elizabeth’ Vater, Georg VI, neuer König. Nach seiner feierlichen Krönung am 12. Mai 1937 zeigten sich die neue Königin Elizabeth (links) und ihre älteste Tochter Prinzessin Elizabeth dem Volk. Elizabeth rutschte damals auf Platz zwei der britischen Thronfolge.
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Prinzessin Elizabeth (r.) und ihre jüngere Schwester Prinzessin Margaret. Sie starb bereits am 9. Februar 2002 im Alter von 71 Jahren.
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Die Geschwister Elizabeth und Margaret mit den Eltern Vater George VI und Mutter Elizabeth.
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Am 20. November 1947 heiratete Prinzessin Elizabeth den deutsch-griechisch-dänischen Leutnant Philip Mountbatten und setzte sich damit gegen den Willen ihrer Eltern durch.
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Die Verbindung zwischen Elizabeth und Philip war nicht unumstritten, …
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… denn Philip war im Ausland geboren und seine Schwestern waren mit deutschen Adligen verheiratet, die Verbindungen zu den Nationalsozialisten hatten. Diese Aufnahme der Frischvermählten wurde am 23. November 1947 aufgenommen – kurz nach ihrer Heirat.
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Am 14. November 1948 wurde Thronfolger Prinz Charles geboren. Elizabeth war während seiner Kindheit oft abwesend, was sie im Nachhinein bereut, wie sie einmal sagte. Das Verhältnis zwischen den beiden war nicht immer reibungslos. Prinzessin Anne, das zweite Kind, kam am 15. August 1950 zur Welt.
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Neben Charles und Anne bekam Königin Elizabeth noch zwei weitere Kinder. 1960 wurde Andrew (Foto) geboren, 1964 dann Edward.
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Nach dem Tod von Georg VI. bestieg Elizabeth am 6. Februar 1952 mit nur 25 Jahren den Thron. Somit feiert sie bereits den 65. Jahrestag ihrer Thronbesteigung. Ihre Krönung fand am 2. Juni 1953 in der Westminster Abbey statt. Es war die erste Krönung, die live im Fernsehen übertragen wurde – gegen den Willen des damaligen Premierministers Winston Churchill. Doch die Übertragung wurde ein voller Erfolg. Der Absatz von Fernsehgeräten stieg vor dem Ereignis rapide an.
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Nach der Krönungszeremonie zeigte sich die frischgebackene Königin Elizabeth II. mit den Kindern Prinz Charles, Prinzessin Anne sowie Ehemann Prinz Philip, Herzog von Edinburgh, auf dem Balkon des Buckingham Palastes.
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Allein in den ersten zwölf Monaten nach Thronbesteigung brachte es Queen Elizabeth II. auf rund 65.000 bereiste Kilometer. Während ihrer sechsmonatigen Commonwealth-Reise 1953/54 besuchte sie mit Prinz Philip zwölf Länder. Auf dem Foto sind sie in Sydney zu sehen.
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Und das war erst der Anfang: Den aktuellsten Schätzungen zufolge entsprechen die Kilometer, die die Queen bis dato gereist ist, 42 Reisen um den kompletten Globus. Im Februar 1956 war sie zum Beispiel in Nigeria (Foto). Mehr als vier Jahrzehnte (1953 bis 1997) war die Britannia, die königliche Yacht, die schwimmende Residenz ihrer Majestät. Im Laufe der Jahre segelte die Queen auf ihr weit mehr als stolze eine Million Meilen und besuchte sogar die Karibik und Südafrika.
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Damit gilt die Königin als das Staatsoberhaupt der Geschichte, das am weitesten reiste.
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Seit ihrer Krönung bereiste Queen Elizabeth II. durchschnittlich zwei Länder pro Jahr. Dauerbrenner in Sachen royales Langstreckenziel ist Kanada. Ganze 25 Mal durften sich die Kanadier bereits über königlichen Besuch freuen, so wie zum Beispiel 2010 (Foto).
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In ihrer Regentschaft traf Elizabeth II. mit allen wichtigen Politikern zusammen. 1996 begegnete sie Nelson Mandela.
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2011 waren der damalige US-Präsident Barack Obama und die Ex-First Lady zu Besuch. Die Gäste müssen dabei über die besondere Begrüßung der Queen Bescheid wissen. Männer machen den Diener (nur der Kopf), die Frauen einen Knicks. Die korrekte Anrede ist „Your Majesty“, danach „Ma’am“. Michelle Obama brach aber vor ein paar Jahren ein Tabu und umarmte die Queen leicht.
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Schauspielerin Angelina Jolie hielt sich 2014 an die Begrüßungsformel und machte einen Knicks.
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Vor allem Deutschland ist der Königin ans Herz gewachsen. Im Juni 2015 traf sich Queen Elizabeth II. mit Bundeskanzlerin Angela Merkel – der fünfte Besuch der Königin in Deutschland.
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Auch ein Treffen zwischen Bundespräsident Joachim Gauck und Elizabeth II. fand damals statt. Bei einem ihrer Besuche bekam die Queen ein besonderes Willkommensgeschenk: das ganze Brandenburger Tor aus Marzipan und ein Ölgemälde vom Bundespräsidenten.
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Privat interessiert sich Königin Elizabeth II. für den Reitsport. Sie besitzt und züchtet Englische Vollblüter und besucht gerne das traditionsreiche britische Pferderennen in Ascot.
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Und selbst im hohen Alter – wie hier 2002 – unternimmt die Königin noch Reitausflüge.
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Die Webseite des Palasts informiert auch über weitere Interessen der Queen: „Ein Tierliebhaber von Geburt an.“ Ein tiefes und bemerkenswertes Interesse habe sie zwar an Pferden und Hunden, aber sie wandere auch gerne und interessiere sich für traditionelle schottische Tänze.
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Elizabeth II. ist durchaus ein Familienmensch, trotz der aufsehenerregenden Skandale der königlichen Familie in den 90er Jahren und den dadurch entstandenen internen Konflikten. Beliebtes Medienthema war damals die Ehe von Charles und Diana – und deren Affären.
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Prinz Charles und Diana Frances Spencer heirateten am 29. Juli 1981 in der Londoner St Paul’s Cathedral. 3500 Menschen waren in der Kathedrale anwesend. Die Fernsehübertragung des Ereignisses erreichte weltweit mehr als 750 Millionen Zuschauer – eine Rekordeinschaltquote.
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Am 21. Juni 1982 wurde der gemeinsame Sohn William geboren. Am 15. September 1984 kam Prinz Harry, den Diana auf dem Bild auf dem Arm hält Doch bereits in den späten 80er Jahren war die Ehe zwischen Prinz Charles und Diana zerbrochen. 1992 wurde ihre Trennung offiziell verkündet. Königin Elisabeth II. bezeichnete das Jahr als ein „annus horribilis“ – ein schreckliches Jahr.
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Im Zusammenhang mit ihrer Familie passierte Elizabeth II. der wohl größte Fehler ihrer Regentschaft: der Umgang mit dem Tod Prinzessin Dianas am 31. August 1997. Das Königshaus setzte die Fahne des Buckingham-Palasts nur mit erheblicher Verzögerung auf Halbmast, als Diana verunglückt war. Elizabeth II. hatte die Stimmung im Volk falsch eingeschätzt.
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2002, genau am 30. März, trauert die Königin um ihre Mutter Elizabeth. Zwei Jahre zuvor hatte „Queen Mum“ (links) noch ihren 100. Geburtstag gefeiert.
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Die nächste große Hochzeit fand am 29. April 2011 in der Westminster Abbey in London statt: Prinz William heiratet Catherine „Kate“ Middleton. Zahlreiche Fernsehsender übertrugen die Trauung live. Bis zu 8000 Journalisten wurden zur Berichterstattung in London erwartet.
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Die besondere Aufmerksamkeit der Medien galt dem Brautkleid, ein Modell von Alexander McQueen, das von der Chefdesignerin Sarah Burton entworfen wurde.
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Das junge Paar schenkte der Queen mit Prinz George und Prinzessin Charlotte weitere Urenkel. George Alexander Louis wurde am 22. Juli 2013 geboren und steht an dritter Stelle der Thronfolge.
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Knapp acht Jahre nach dem Tod Dianas heiratete auch Prinz Charles wieder. Am 9. April 2005 ging es mit Jugendliebe Camilla Parker-Bowles vor den Traualtar.
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Als britische Monarchin eröffnete Königin Elizabeth das britische Parlament. Seit ihrer Thronbesteigung hat sie – mit Ausnahme der Jahre 1959 und 1963, wo sie mit Prinz Andrew und Prinz Edward schwanger war – jede neue Session des Parlaments eröffnet.
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Die Parlamentseröffnung folgt einem strengen Hofzeremoniell.
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Der Monarch verliest dabei eine von der britischen Regierung verfasste Regierungserklärung.
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Politisch agiert Queen Elizabeth zurückhaltend. Über ihre politische Einstellung ist wenig bekannt. Während ihrer Zeit als Königin hat sie zwölf Premierminister erlebt – einer davon David Cameron.
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Elizabeth II. ist Königin des Vereinigten Königreichs Großbritannien und Nordirland sowie Staatsoberhaupt der Commonwealth-Staaten, zu denen neben anderen Ländern Kanada, Australien und Neuseeland gehören.
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Außerdem ist sie das weltliche Oberhaupt der anglikanischen Kirche von England. „D G“, also Dei Gratia, von Gottes Gnaden, steht auf jeder britischen Münze hinter ihrem Namen.
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Ihr gehören nach einem Gesetz von 1324 alle Störe, Wale und Delfine in britischen Gewässern. Und ihr gehört die größte Briefmarkensammlung der Welt.
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Queen Elizabeth II. ist inzwischen die am längsten regierende britische Monarchin. Kein anderer Monarch vor ihr hat in einem so hohen Alter regiert. Sie überholte sogar ihre Ururgroßmutter Victoria (1837-1901).
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Immer an ihrer Seite: Prinz Philip. Die beiden sind inzwischen 69 Jahre lang verheiratet. 2007 feierten sie Diamanthochzeit. Auf dem Foto sind die beiden mit den Kindern Prinz Charles (links unten), Prinz Andrew, Prinzessin Anne und Prinz Edward (von links) zu sehen.
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Der 90. Geburtstag von Elizabeth II. am 21. April 2016 wurde in ganz Großbritannien gefeiert. Die Bürger waren aufgerufen, eigene Straßenfeste zu veranstalten und die Monarchin hochleben zu lassen.
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Am 11. Juni 2016 gab es die legendäre Geburtstagsparade der Königin („Trooping the Colour“). Flugzeuge der Royal Air Force flogen eine Formation über der Parade …
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… und es gab eine Parade mit 200 Pferden, 400 Teilnehmern und 400 Musikern aus zehn Bands und Kapellen.
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Zu ihrem runden Geburtstag zeigt sich auch wieder die königliche Familie dem Volk – die vier Kinder der Queen – Prinz Charles, Prinzessin Anne, Prinz Andrew (Duke of York) und Prinz Edward (Earl of Wessex) – und einige der acht Enkel und fünf Urenkel.
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Die bekanntesten und beliebtesten Enkel sind wohl Prinz William und Prinz Harry (von links).
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Elizabeth II. gilt als sehr pflichtbewusste Königin.
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Bis heute arbeitet sie täglich und ist dafür bekannt, ihre Post sehr sorgfältig durchzuarbeiten.
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Abzudanken – wie Spaniens Juan Carlos nach 39 oder Beatrix der Niederlande nach 33 Jahren – kommt für die Queen nicht infrage. Die Thronfolger Prinz Charles und Prinz William werden noch etwas warten müssen.
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Der Prinz wich nicht mehr von der Seite seiner Liebsten. Immer ein paar Schritte hinter der Königin her, hier und dort ein Schwätzchen. Was ihn wurmte: Er durfte seinen Familiennamen nicht vererben. „Philip schäumte vor Wut“, schrieb Brandreth. „Ich bin nur eine verdammte Amöbe“, soll Prinz Philip geschimpft haben.
Gerüchte über Affären Ihre Liebe zueinander bezeugt das Paar in vornehmer Art auch öffentlich. Die Queen betonte, dass Philip immer ihre Stärke und ihr Halt ist: „Ich bin ihm mehr schuldig, als er jemals zugeben würde.“
Königin Elizabeth II. und ihr Mann Prinz Philip nach der Taufe ihrer Tochter Anne im Jahr 1950.
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Philip, bekannt für seinen derben Humor, soll seine Frau zärtlich „cabbage“ (Kohlkopf) und „sausage“ (Würstchen) nennen. In einer Rede lobte der Herzog von Edinburgh, so sein offizieller Titel, sie mit den Worten: „Die Queen verfügt über Toleranz im Überfluss.“ Eine Bemerkung, die für Stirnrunzeln sorgte. Waren sie sich stets treu?
Einige britische Medien halten frühere Affären des stattlichen Prinzen für möglich , etwa mit der inzwischen verstorbenen Tänzerin Pat Kirkwood. Er besuchte sie 1948 in ihrer Garderobe und lud den Star zum Dinner ein, als Elizabeth schwanger war. Kirkwood betonte aber stets, niemals ein Techtelmechtel mit Philip gehabt zu haben.
Ob die Queen und ihr Philip sich manchmal nach einer ganz normalen Ehe – ohne Beobachtung auf Schritt und Tritt – sehnen? Einfach so in den Tag hineinleben? Im Palast ist alles der Pflicht untergeordnet. Darunter litten auch die vier Kinder Charles, Anne, Andrew und Edward. Sie hätten nicht viel von ihrer Mutter gehabt, so Charles.
Die Queen und ihr Mann Prinz Philip sind zusammen alt geworden.
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Das Paar machte schwere Stunden durch, als binnen kurzer Zeit die Ehen von drei seiner Kinder scheiterten. Im „Schreckensjahr“ 1992 stand am 20. November – genau am Hochzeitstag vor 25 Jahren – Schloss Windsor in Flammen. Fünf Jahre später starb Ex-Schwiegertochter Diana bei einem Autounfall. Das Volk trauerte, die Queen schwieg. Das nahmen ihr die Briten übel. Heute fliegen ihr wieder die Herzen zu.
Ein Rücktritt der Queen wegen ihres hohen Alters gilt unter Kennern der Royals als unwahrscheinlich. „In einer Rede mit 21 Jahren hat sie gesagt, dass sie bis zum letzten Atemzug ihre Pflichten erfüllen wird“, sagt Seelmann-Eggebert. „Ich glaube, daran hält sie sich.“ (dpa)
Er ist seit Jahrzehnten „der Mann an der Seite der Königin“: Prinz Philip kam am 10. Juni 1921 als Spross des Hauses Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg auf der griechischen Insel Korfu als Prinz von Griechenland und Dänemark zur Welt.
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Sein Vater war Andreas von Griechenland. Seine Mutter Prinzessin Alice von Battenberg, Tochter des Prinzen Louis von Battenberg, stammte aus dem Geschlecht der Großherzöge von Hessen. Die Kindheit war nicht glücklich, die Familie musste ins Exil nach Paris. Jahrelang sah Philip die Eltern so gut wie nicht. Diese Aufnahme zeigt den neun Jahre alten Philip in griechischer Traditionskleidung im Jahr 1930.
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Philip besuchte zeitweilig die Eliteschule Salem in Süddeutschland und spricht gut Deutsch.
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Philips offizielle Titel lauten Herzog von Edinburgh, Graf von Merioneth und Baron Greenwich.
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Bereits 1939 lernte er als 18-jähriger Marine-Kadett die damals 13-jährige Elizabeth kennen, sie schrieben sich Briefe. Die Queen sprach später von Liebe auf den ersten Blick.
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Am 20. November 1947 läuteten in Londons Westminster Abbey die Hochzeitsglocken. Für die Hochzeit mit Elizabeth musste er den Prinzen-Titel und seine Nationalität aufgeben. Auch seinen Namen legte er ab: aus Battenberg wurde Mountbatten. Philip bekam neue Titel zugesprochen: Herzog von Edinburgh, Graf von Merioneth, Baron Greenwich und His Royal Highness – Seine Königliche Hoheit.
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Das Paar hat vier gemeinsame Kinder. 1948 kommt ihr erstes Kind Charles (l.) zur Welt, Tochter Anne wird 1950 geboren.
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1952 besteigt Elizabeth den Thron; Philip wird zum Prinzgemahl.
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Gleicher Ort, 57 Jahre später. Das Paar winkt vom Balkon des Buckingham Palastes dem englischen Volke zu.
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Seit der Krönung Elizabeths ist Philip „der Mann an der Seite der Königin“. In früheren Jahren beschwerte er sich auch über seine „Nebenrolle“. Dennoch gilt er stets als wichtige Stütze der Königin.
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Im Jahr der Krönung brach er eine viel versprechende Karriere in der britischen Marine ab.
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Als Prinzgemahl lernte er dafür das Fliegen, was zur Leidenschaft wurde.
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Und auch der Poloschläger wird zu Philips regelmäßigem Begleiter.
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Familienfoto mit Gattin und den vier Kindern – (v.l.n.r., stehend): Prinz Charles, Prinzessin Anne (*1950) und Prinz Andrew (*1960). Der jüngste Sohn Andrew (*1960) sitzt zwischen seinen Eltern.
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Häufig tritt Philip in Uniform auf, mitunter fällt er durch bissigen Humor, manchmal ungeschickte Sprüche und schräge Witze auf.
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So begrüßte er 1997 den damaligen deutschen Bundeskanzler Helmut Kohl (r.) mit den Worten: „Willkommen, Herr Reichskanzler.“
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„Bewerft ihr euch immer noch gegenseitig mit Speeren?“. So lautete die Frage an einen Ureinwohner bei einer Australien-Reise im März 2002.
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„Die wichtigste Erfahrung, die wir gemacht haben, ist die, dass Toleranz der entscheidende Bestandteil jeder glücklichen Ehe ist (…) Sie können mir glauben: Die Queen verfügt über Toleranz im Überfluss.“ So der Prinz nach 50 Ehejahren mit Elizabeth im November 1997.
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Vater und Sohn Charles im Jahr 1969.
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Vater und Sohn Charles im Jahr 2016.
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Prinz Philip war von 1981 bis 1996 Präsident des britischen World Wide Fund For Nature (WWF) und hat sich für den Tier- und Umweltschutz eingesetzt.
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Außerdem ist er Schirmherr oder Präsident von rund 800 Organisationen und Initiativen. Eines seiner wichtigsten Projekte ist der „Duke of Edinburgh Award“, ein Preis für außergewöhnliche Leistungen junger Menschen in Bereichen wie Sport oder Sozialem Engagement.
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Öffentlich nannte die Queen ihren Gatten Philip einmal ihren „Halt in all den Jahren“.
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Doch nicht immer fällt dem Prinzen das Leben als „Mann von“ leicht. Prinzgemahl ist kein einfacher Job.
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Stets artig ein paar Schritte hinter der Monarchin hergehen – das ist eine Herausforderung für einen solchen Charakterkopf. Der „Mann an ihrer Seite“ nimmt es mit Humor. „Ich bin nur eine verdammte Amöbe“, soll er einmal kräftig geschimpft haben.
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Viele Briten sind felsenfest davon überzeugt: Sie sitzt auf dem Thron und er ist zu Hause der Chef.
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Angeblich nennt er sie zärtlich „cabbage“ (Kohlkopf) und „sausage“ (Würstchen) – seine Art von Humor.
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Endlich Ruhestand: Mit 95 Jahren hat sich Prinz Philip entschlossen, Rentner zu werden. Nach fast 70 Jahren an der Seite der Queen ist Schluss mit den offiziellen Terminen.
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Er behalte sich aber vor, gelegentlich die Queen bei Terminen zu begleiten. Ganz zurückziehen aus der Öffentlichkeit wird er sich also nicht.
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Diese Aufnahme zeigt den Briten mit der australischen Sängerin Kylie Minogue. Bei einer Privataudienz im Windsor Castle in Berkshire verlieh der rüstige Brite der Künstlerin den Britain-Australia Society Award 2016.
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Ein Abenteurer mit vielen Hobbys. So gehört auch das Pferdekutschenrennen zu Philips Leidenschaften. Im Mai 2017 ließ es sich der rüstige Prinz nicht nehmen, selbst die Zügel in die Hand zu nehmen und zur Royal Windsor Horse Show zu fahren.
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Philips Leidenschaft ist auch das Malen und Sammeln von Cartoons.
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Philip vor einem Cartoon des kanadischen Künstlers Trog.
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Hier stimmt die Chemie: Prinz Philip mit seinen Enkelsöhnen Prinz Harry und …
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… Prinz William.
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Rüstig und gut gelaunt mit 97 Jahren.
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Die kommenden Jahre hat Prinz Philip mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. 2021 muss er lange im Krankenhaus bleiben – hier darf er die Klinik Mitte März nach einer Operation am Herzen verlassen.
Am 9. April 2021 gibt das britische Königshaus eine tragische Nachricht bekannt: In den frühen Morgenstunden ist Prinz Philip im Alter von 99 Jahren friedlich in Windsor Castle eingeschlafen.