Mülheim.
Der schwere Unfall am Samstagabend in Mülheim-Styrum erschütterte und bewegte den Stadtteil. Direkt an einem Spielplatz erfasste eine junge Fahrerin in ihrem Auto eine Zwölfjährige. Schwer verletzt wurde das Mädchen in ein Krankenhaus in Mülheim eingeliefert.
Nun regt sich in einer Mülheimer Facebook-Gruppe in Form eines offenen Schreibens Protest. Ein Detail bei der Straßenplanung sorgt für Unmut und Unverständnis bei den Anwohnern. Sie fragen: „Wäre ein solcher Unfall […] vermeidbar gewesen?“
Mülheim: Anwohner stören sich an Geschwindigkeitsbegrenzung
Die Kaiser-Wilhelm-Straße in Mülheim-Styrum liegt unweit des S-Bahnhofs. Auf ihr befinden sich ein Gemeindezentrum, eine städtische Tageseinrichtung für Kinder sowie ein Spiel- und Bolzplatz. Auch für einige Grundschüler der Brüder Grimm Schule liegt die Straße auf ihrem Schulweg.
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Obwohl auf der Straße also regelmäßig Kinder unterwegs sind und sich viele Autofahrer darauf auch eingestellt haben, kam es am Samstagabend zu dem tragischen Unfall. Laut den Anwohnern könnte dabei auch die Geschwindigkeitsbegrenzung in der Straße eine Rolle gespielt haben.
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Denn nicht auf der gesamten Straße gilt Tempo 30. Vor der städtischen Tageseinrichtung gibt es eine Beschränkung der Geschwindigkeit zwischen 7 und 19 Uhr. Diese beginnt jedoch nicht direkt an der Kaiser-Wilhelm Straße, sondern erst einige Meter hinter dem Spielplatz.
Autos mit Tempo 50 am Spielplatz
Autos, die dort vorbeifahren, sind also noch mit der höheren Geschwindigkeit von 50 Kilometern pro Stunde unterwegs. So wie der Wagen der jungen Frau am Samstagnachmittag, als sie von der Heidestraße aus abbog. Das weckt Unverständnis.
„Vielen Anwohnern und Spielplatzbesuchern ist unverständlich, wieso im Bereich des Spielplatzes noch ein Tempo von 50 km/h erlaubt ist, obwohl kurz danach sowieso die erlaubte Geschwindigkeit auf 30 km/h reduziert wird“, heißt es in einem offenen Schreiben an die Stadt Mülheim, welches auch auf Facebook in einer Mülheimer Gruppe vom Initiator Thorsten Siegmund geteilt wurde.
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Das Unverständnis, warum die Kinder auf dem Spielplatz weniger Schutz genießen, als die des Kindergartens ist groß. Überspitzt wird gefragt: „Sind die jungen Spielplatzbesucher nicht in gleichem Maße schützenswert, wie die Kindergartenbesucher?“
Der Brief fordert die Stadt und die Behörden auf, etwas an diesem Zustand zu ändern. Dies sei auf lange Sicht gar nicht zu umgehen, da durch den Wegfall anderer Spielplätze sowie den Ausbau der naheliegenden Grundschule in Zukunft noch mehr Kinder in dem Bereich unterwegs sein würden.
Offener Brief fordert Tempo-30-Zone
„Die Ausweitung des Tempo-30-Abschnitts auf den Bereich des Spielplatzes sowie die Einrichtung eines Zebrastreifens wäre das Mindeste“, so die Forderungen in dem Schreiben, von dem Kopien an das Ordnungsamt der Stadt Mülheim sowie den Oberbürgermeister versandt worden seien.
Unter dem Beitrag stimmen viele den Forderungen zu. Gleichzeitig drücken die User ihr Mitgefühl dem angefahrenen Mädchen gegenüber aus. Sie schreiben:
- „Das fände ich auch gut… Wohne hier und beobachte es auch wie manche hier durchrasen. Da haben Kinder keine Chance.“
- „Da fehlt eindeutig eine 30er-Zone, sowie ein Zebrastreifen!“
- „Die 30er Zone sollte für die ganze Kaiser-Wilhelm-Straße gelten und öfter Messungen durchgeführt werden.“
- „Alles Gut für der Kleinen und viel Kraft an die ganze Familie.“
Einzelne Nutzer fordern in dem Bereich sogar die Einführung von Schrittgeschwindigkeit.
Wie die „WAZ“ schrieb, soll es demnach auch in naher Zukunft eines Besichtigungstermin der Stelle seitens der Stadt geben. Wie die Chancen stehen, dass die Tempo-30-Zone ausgeweitet wird, auch dazu hat die „WAZ“ recherchiert. (dav)