Essen.
Treiben kriminelle Mitglieder von Araber-Clans und Rockergruppierungen in Frohnhausen ihr Unwesen? Geht der Essener Stadtteil durch Kriminalität vor die Hunde? Diese Sorgen einiger Anwohner kann Udo Marx (59) überhaupt nicht nachvollziehen.
Bei der größten Razzia der NRW-Geschichte wurden am vergangenen Wochenende zahlreiche Cafés, Bars und Imbissbuden von rund 1300 Polizisten kontrolliert (>> hier alle Infos). Dazu gehörte auch das Bizim Café in Frohnhausen. Insgesamt wurden in 29 Objekten 251 Identitäten festgestellt, vier Personen festgenommen.
Essener Udo Marx nach Großrazzia: „Frohnhausen ist das nächste geile Ding“
Essen hat seit vielen Jahren mit Clan-Kriminalität zu kämpfen. Stadtteile wie Altendorf und Altenessen gehören deutschlandweit zu den Hochburgen der kriminellen Clan-Aktivitäten. Aber Frohnhausen?
Für einige Anwohner ist klar: Der Stadtteil geht vor die Hunde. „Hier hat sich alles sehr verändert. Es gibt viele Shisha-Buden und Wettbüros, kaum noch Einkaufsmöglichkeiten für uns. Frohnhausen gefällt mir immer noch sehr, aber es ist nicht mehr das Gleiche“, erzählt eine Frohnhauserin (80) und stößt damit ins gleiche Horn wie mehrere andere Anwohner.
Stürzt Frohnhausen ab? Udo Marx (59) ist sich sicher: „Frohnhausen ist das nächste geile Ding.“
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Auf den Stadtteil angesprochen, den er seit 13 Jahren seine Heimat nennt, gerät er regelrecht ins Schwärmen: „Frohnhausen hat mit Casal die beste Eisdiele in Essen, mit Clowns & Pferde eine großartige Kunstgalerie, mit Arcangelo den besten Kaffeeröster des Ruhrgebiets. Das Modegeschäft Fairhavn und den inhabergeführten Bioladen am Markt nicht zu vergessen. Es gibt eine nette kleine Szene.“
Liebeserklärung an Frohnhausen: „Die Leute machen einfach“
Alle Dinge des täglichen Bedarfs seien fußläufig erreichbar. „Deshalb siedeln sich hier auch immer mehr junge Familien an“, freut sich Marx. „Im Gegensatz zu Szene-Vierteln wie Rüttenscheid ist Frohnhausen so herrlich unprätentiös. Die Leute machen einfach, ohne auf alles ein Label draufzukleben.“
Und was ist mit der Mülheimer Straße? Der Razzia? „200 Meter vom Markt die Mülheimer Straße rauf sind vielleicht nicht die schönsten. Aber so eine Ecke hat doch jeder Stadtteil“, stellt Udo Marx klar.