- Auf Heckscheiben von Autos siehst du oft den Schriftzug „K. Atatürk“
- Es ist die Unterschrift von Mustafa Kemal Atatürk, dem Begründer der Republik Türkei
- Die Unterschrift wurde für ihn entworfen, weil ihm der Name Atatürk (Vater der Türken) von der Nationalversammlung verliehen worden war
- Der Name Atatürk ist per Gesetz geschützt, niemand sonst darf ihn tragen
- Nachnamen waren vorher in der Türkei keine Pflicht
Essen.
Immer wieder sieht man auf Heckscheiben den geschwungenen Schriftzug K. Atatürk auf den Heckscheiben von Autos.
Doch was bedeutet er? Einen Teil der Geschichte dahinter hast du garantiert noch nicht gehört.
Revolutionäre Reformen
Klar, K. Atatürk steht für Mustafa Kemal Atatürk, Gründer der Republik Türkei. Nachdem er im Jahr 1923 Präsident der Republik wird, setzt er viele revolutionäre Neuerungen im Land um.
Er führt die Einehe und den gregorianischen Kalender ein. Er gibt Frauen das Wahlrecht und trennt Religion und Staat. Außerdem sorgt er dafür, dass das sogenannte Familiennamensgesetz eingeführt wird.
Ab Januar 1935 hat jeder Türke die Pflicht, einen Nachnamen zu tragen
Danach ist ab Januar 1935 jeder türkische Bürger verpflichtet, einen Nachnamen zu tragen. Christliche und jüdische Türken tragen bereits Nachnamen. Muslime aber nicht.
Mit dem Gesetz ist auch Atatürk selbst verpflichtet, einen Nachnamen zu tragen. Vorher heißt er nur Mustafa Kemal Pascha. Übersetzt heißt das: Mustafa Kemal Herrscher.
Nationalversammlung nennt ihn „Vater der Türken“ – niemand anders darf so heißen
Durch die Große Nationalversammlung der Türkei wird dem Staatsoberhaupt deshalb der Name „Atatürk“ (Vater der Türken) gegeben.
Der Name wird durch ein Gesetz geschützt. Niemand sonst soll ab sofort den Namen Atatürk tragen dürfen. Bis heute ist dieses Gesetz in Kraft.
Neuer Name? Neue Unterschrift.
Und wer einen neuen Nachnamen hat, der braucht natürlich auch eine Unterschrift. Gerade als Staatsoberhaupt.
Also wird dem Kalligrafen Hagop Vahram Çerçiyan der Auftrag gegeben, eine geeignete Signatur für Atatürk zu entwerfen. Daraus entstanden fünf Entwürfe, von denen Atatürk den Entwurf wählte, der heute auf Heckscheiben zu sehen ist.
Großer Reformer, aber auch gnadenlos
In welche politische Richtung allerdings der Fahrer des jeweiligen Autos tendiert, kann dadurch schwer gesagt werden. Denn Atatürk war zwar ein großer Reformer in der Türkei, um den es einen echten Personenkult gibt. Andererseits ist er mit seinen Gegnern aber gnadenlos ins Gericht gegangen.
Der Besitzer des jeweiligen Autos zeigt mit dem Aufkleber auf der Heckscheibe also einfach türkischer Nationalstolz.
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