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Die erste Aldi-Filiale in der Huestraße kennt jeder – doch weißt du, wie die Aldi-Story weiterging?

Die erste Aldi-Filiale in der Huestraße kennt jeder – doch weißt du, wie die Aldi-Story weiterging?

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In Essen liegt die Wiege des Aldi Imperiums: So sah die erste Filiale an der Huestraße 1930 von außen aus. Foto: obs/ALDI Einkauf GmBH & Co.oHG
  • In Essen liegt die Wiege des Milliardenimperiums Aldi
  • Schon kurz nach der Übernahme des väterlichen Betriebs expandierten die Albrecht-Brüder im Ruhrpott
  • Aldi-Historiker haben uns die ersten Schritte der Erfolgsstory erzählt

Essen. 

Sie ist die Wiege einer der größten Firmen-Erfolgsgeschichten im Ruhrgebiet: die Huestraße 89 in Essen-Schonnebeck. Hier eröffnete Karl Albrecht Senior 1913 seinen Tante-Emma-Laden, aus dem seine Söhne Theo und Karl Albrecht das heutige Milliardenimperium machten.

Diese erste Filiale, sozusagen der Geburtsort von Aldi, ist jedem Essener bekannt. Noch heute ist an genau dieser Adresse eine Aldi-Nord-Filiale. Doch was kaum jemand weiß: Wie ging es eigentlich danach weiter? Wo eröffneten die Aldis ihr zweites Geschäft? Wo entstanden das dritte, vierte und fünfte?

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Für DER WESTEN haben die hauseigenen Historiker des Aldi-Unternehmens das Firmenarchiv geöffnet und uns Antworten gegeben.

1945 übernahmen die Albrecht-Brüder den Tante-Emma-Laden ihres Vaters Karl Senior. Mit einem für Deutschland revolutionären Konzept krempelten sie den Lebensmittelmarkt um. So wurden bereits wenige Jahre nach der Übernahme des väterlichen Ladens erste Zweigstellen eröffnet. 1948 und 1949 waren die vor allem im Essener Osten. Dieser sollte sich allerdings nicht als „Hauptkonzentrationsgebiet herauskristallisieren“ so Aldi-Sprecherin Lina Unterbörsch.

Stattdessen waren die Stadtteile, in denen dann bis 1953 die meisten Läden eröffnet wurden, in Rüttenscheid, Altenessen und Essen-West. „In Altenessen eröffneten die Albrechts im Herbst 1952 an einem Tag gleich drei Filialen“, so Unterbösch. Auch in Steele, Holsterhausen und Frintrop entstanden in diesem Jahr die ersten Albrechtschen Lebensmittelläden.

Diese Läden waren wie das Stammlokal in Schonnebeck noch keine echten Discounter, sondern ebenfalls Tante-Emma-Läden, heißt es aus dem Aldi-Archiv. Die Zweigstellen waren dabei sogar deutlich kleiner als das Geschäft an der Huestraße. Die Läden waren einfach gehalten, wenige Waren wurden zu günstigen Preisen verkauft.

Ab 1954 auch außerhalb Essens

Die zweite Expansionswelle gab es dann 1954 und diesmal sollten nicht nur in Essen neue Filialen öffnen: Allein in dem Jahr eröffneten 46 Geschäfte, davon 27 in Essen. Zum Jahresende gab es in der Heimatstadt der Albrechts damit bereits 58 Läden – insbesondere in Altenessen und in West. In beiden Stadtteilen gab es bis Ende 1954 zehn beziehungsweise elf Filialen.

Doch Aldi eröffnete auch im Essener Süden seine ersten Läden. Und: Erstmals expandierte das Unternehmen auch über Essens Stadtgrenzen hinaus. Unterbörsch: „Allein 1954 wurde über ein Dutzend Filialen in Duisburg eröffnet, ebenso einige Läden in Oberhausen.“

Von da an kannte der Aldi-Siegeszug kein Halten mehr: Mitte der 1950er Jahre erschlossen die Albrechts Mülheim, Gelsenkirchen, Dinslaken, Kamp-Lintfort, Bottrop, Wesel, Moers, Bochum und Dortmund. Bereits kurz darauf war dann auch nicht mehr hinter den Grenzen des Ruhrgebiets Schluss. 1960 hatten die Aldis bereits über 330 Läden in ihrem Besitz, umfassten dabei das Gebiet zwischen Aachen und Dortmund.

Die meisten dieser Filialen waren noch klassische Bedienläden. Der ersten Selbstbedienungsladen des Unternehmens wurde im Sommer 1954 eröffnet. Es war das umgestaltete Stammgeschäft in der Huestraße.